Montag, 24. Dezember 2012

Weltcup spektakulär

Hallo zusammen.

Am gestrigen Sonntag hieß es früh aufstehen. Der Cyclocross Weltcup im belgischen Namur stand auf dem Programm. Also schnell in der Früh hinüber nach Luxembourg City gedüst mit dem Cyclocrossmobil, um dann dort umzusteigen auf den Transporter der luxembourger Radsport Verbandes. Rennfahrer, Begleitpersonal, Rennräder und Material was benötigt wurde eingepackt und verstaut und schon ging es ab auf die Autobahn, um dann nach Namur zu fahren. Oder wie die Flamen sagen Namen. Das Rennen in Namur ist das einzige wirklich große Rennen im wallonischen Teil Belgiens. Alle anderen Rennen werden auf dem weitläufigen Terrain des flandrischen Teil Belgiens ausgetragen.

Die große Besonderheit des Weltcup Rennens in Namur ist der Austragungsort. Hoch über der Stadt tront die alte Zitadelle , die irgendwann in grauer Vorzeit zum Schutz , oder was auch immer , der Stadt Namur errichtet wurde, die quasi zu Füßen dieses alten Reliktes der altertümlichen Kriegsführung liegt. Wenn man dort hoch fährt , stellt sich einem dann auch schon einmal die Frage nach Sinn und Zweck solcher Festungsanlagen und wie man wohl all das ganze Gestein und sonstiges Geraffel in früheren Zeiten dort hinauf geschafft haben mag und wie lange das wohl gedauert hat, bis man meterdicke Wände aus gehauenem Gestein meterhoch erichtet hat ? Egal. Heutzutage bietet diese Kulisse einen Platz auf dem und um den man einen Cyclocrosskurs gebaut hat, der viel spektakulärer nicht sein kann. Ein Kurs, der zwar unheimlich schwer ist und viel Kraft erfordert, aber trotzdem recht schnell und dynamisch ist

Angekommen in der Früh und den Transporter verparkt und soweit alles gerichtet , ging es dann nach einer Tasse nicht wirklich spektakulären belgischen Kaffees auf eine kleine Besichtigungsrunde um den Kurs ein wenig zu inspizieren. Und um einschätzen zu können was an Reifenprofil und an Luftdruck gebraucht würde. Der viele Regen der vergangenen Tage ließ böses Erwarten. Aber der Kurs zeigte sich eigentlich recht gut in Schuß. Es war zwar teilweise recht schmierig an der Oberfläche und es gab einige Stelle mit hohen technischen Anforderungen , die fahrerischen Können verlangten, aber es war nicht was eine Schlammschlacht befürchten lassen musste. Die Fahrer sollten zwar durch das Spritzwasser etwas unkenntlich werden, doch die Räder an sich blieben erstaunlich sauber für die Verhältnisse. Es musste also nicht in jeder Runde das Rad gewechselt werden , sollte es nicht zu einem Defekt kommen. Diese Einschätzung bestätigte sich später auch im Rennen selbst. Selbst die mit allem Schnick und Schnack und Betreuerstaff verwöhnten belgischen Cross-Superstars wechselten nicht in jeder Runde das Rad. Und auch gelaufen werden mußte relativ wenig. Nicht mehr wie bei vielen anderen Rennen auch unter "besseren" Bodenbedingungen

Ansonsten war der Kurs einfach nur genial. Ein richtiger Cyclocrosskurs, mit allem drin und allem dran. Für die zahlreichen Zuschauer ein absolutes Highlight im Cyclocross Kalender. Und unter diesen fanden sich sogar viele bekannte Gesichter aus Luxembourg und Deutschland. Ich war da leicht überrascht wer da alles den Weg nach Namur gefunden hatte um sich die Königsdiziplin des Radsports live und in Farbe anzusehen. Zudem trifft man immer viele Leute auf einen kleinen Plausch , Erfahrungsaustausch und "Insidergesprächen" . Das gehört dazu. Das muss so sein. Und das macht auch einen riessen Spaß neben der Arbeit für die zu betreuenden Rennfahrer. Wir hatten gestern nur zwei Fahrer am Start. Und so blieb neben der eigentlichen Arbeit auch relativ viel Zeit um sich den Kurs anzusehen, die Rennen vor der Eliteklasse hier und da mal mit einem Blick der Betrachtung anzuschauen und sich einen Einblick , oder auch Einschätzung zu verschaffen wo andere Klassen leistungstechnisch stehen , oder wer wo welche Passage wie am besten und am schnellsten nimmt.

Pünktlich ging es dann auch am Nachmittag für die Profis und restlichen Elitefahrer los.Und wie es los ging! Es wurde nicht abgewartet anhand der schweren Strecke, sondern sofort attackiert und mit höchst möglichem Tempo versucht eine Entscheidung zu erzwingen. Der Franzose Mourey legte los wie die Feuerwehr , verfolgt von der fast kompletten belgischen Armada die sich dann eingangs der zweiten Runde mal etwas ansahen und schauten wer denn nun von ihnen die Verfolgung Moureys aufnehmen sollte. Unsere Jungs hielten sich derweil recht wacker.Sie fuhren sogar sehr gut! Ab dann war ich gefordert. Räder mussten gewechselt , gesäubert und wieder in renntauglichen Zustand versetzt werden. Und das alles in einer Zeitspanne von rund 8 Minuten. Nicht viel Zeit wenn man bedenkt das wir in der sehr geräumigen Wechselzone den weitesten Weg hatten zu den Hochdruckreinigern. Genauer gesagt etwa 200 Meter. Also hieß das im Renntempo laufend durchs Depot , Kampf um einen Hochdruckreiniger, Rad säubern, im Renntempo laufend wieder zurück in die Box, alles checken , Kette ölen und zweimal platt gefahrene Laufräder wechseln. Alles in allem wurde einem nicht langweilig und konnte doch dank großer Video Leinwand das Rennen auf einem Auge mit verfolgen. Man muss wissen das die Organisatoren dieser Rennen diese Videoleinwände oft in Richtung Materialboxen ausrichten.Wohl auch damit die Betreuer immer ein Stück weit im Bild sind was gerade im Rennen pasiert.Oft sieht man ja dort schon Defekte im TV und weiß dann was zu tun ist und was griffbereit liegen muss , bevor der Fahrer selbst ins Depot kommt mit dem defekten Rad. Ein oftmals nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel für die Betreuer. Außerdem sieht man natürlich auch viel vom Rennen.

Der kleine Kevin Pauwels meinte dann auch wohl ,ab der dritten Runde, es ist genug geguckt und Schluß mit lustig und wart ab dann nicht mehr gesehen vom Rest der Favoriten. Es ging für die dann nur noch um Platz zwei und drei. Und da wurde es dann noch einmal richtig interessant. Niels Albert und Sven Nys fuhren ja um die Punkte des Weltcupgesamtstandes und dessen Führung.Und dann schlug in der letzten Runde bei Weltmeister Albert nochmal die Defekthexe zu an einer Stelle, die ich morgens schon als anfällig dafür ausmachte. Einige Wurzeln die quer zur Fahrtrichtung verliefen, im berüchtigen schmierigen Schräghang. Alle Fahrer schlugen hier mehr oder weniger auf und die Reifen durch. Bei Lufdrücken zwischen 1,3 - 1,6 bar sollte das dann dementsprechend scheppern. Und das wurde auch Albert zum Verhängnis. Sven Nys kam heran und vorbei und rettete einige Sekunden Vorsprung ins Ziel und wurde noch zweiter. Ein dieses Mal recht glücklicher zweiter Platz wie ich persönlich finde. Nys schien dieses Wochenende nicht so überlegen stark zu sein wie in den Rennen davor. Viele Fußabsetzer in Kurven auf dem Boden , die man sonst bei ihm sehr sehr selten sieht und auch nicht der richtige Zug die Gruppe von vorn auseinander zu fahren sind meiner Meinung nach ein vielleicht kleines Anzeichen dafür, dass auch er im Moment den hohen Belastungen der letzten Wochen etwas Tribut zollen muss. Trotzdem. Wer ihn einmal live erleben kann , sieht welch außergewöhnlicher Rennfahrer da auf dem Crossrad sitzt. Und solche Erfolge über solch lange Zeit zu haben, davor muss man einfach nur den Hut ziehen. Chapeau!

Kevin Pauvels gewann also vor Sven Nys und Niels Albert . Christian Helmig , einer unserer beiden Starter kam nach zwei platten Reifen und einem , dass möchte ich an dieser Stelle mal ausdrücklich betonen, super Rennen , auf Platz 41 ins Ziel.Und es wären ohne den zweiten platten Reifen noch einige Plätze drin gewesen. Da bin ich mir sicher. Auch hier zieh ich den Hut. Chapeau! Man darf nicht vergessen und muss das auch richtig einschätzen, das dass starten aus hinteren Startreihen und Positionen immer ein Nachteil ist . Für sie sind Plätze zwischen 30 und 50 ein voller Erfolg. Sehen sie die ersten 30 ja meist das ganze Rennen nie, aufgrund der Eigendynamik eines solchen Rennens. Man muss eben Sven Nys , oder Niels Albert heißen, um einmal "einfach so" 20 Plätze in einem Rennen gut zu machen. Fahrer die so etwas fertig bringen sind nicht mal an einer Hand zu zählen. Das als kleine Einschätzung wie man so etwas sehen sollte.

Ein tolles und spektakuläres Rennen ging zu Ende und für uns hieß es dann wieder alles einpacken, verstauen und langsam wieder den Weg nach Hause anzutreten. Der wurde dann zu einer kleinen Ortserkundung Namurs weil ja alles fast miteinander vom Berg runter wollte. Aber das ist eine andere Geschichte ...................

Bis dahin.....haltet durch !

Freitag, 21. Dezember 2012

Bisschen Einblick

Hallo zusammen.

Videos der größeren Cyclocrossrennen in Belgien ,oder in diesem Fall , den Niederlanden , findet man heutzutage recht viele im Web. Das Video im Anhang finde ich dahin gehend etwas interessanter , neben dem eigentlichen Rennen , weil es einen kleinen Einblick in das Training der Top Crosser zeigt. Und das im Rahmen eines extra Berichtes über Lars van der Haar , dem amtierenden U23 Weltmeister. Man spricht zwar niederländisch ,was nicht jeder versteht, aber Bilder sagen auch hier wie immer mehr als es Worte eigentlich können.

Also viel Spaß beim anschauen......Superprestige aus Gieten / NL .

http://www.youtube.com/watch?v=TiQ54-rktDo

Bis dahin....haltet durch !

Dienstag, 18. Dezember 2012

Alles kommt anders als man denkt

Hallo zusammen.

Wie so oft sagt der Titel immer recht viel über den Inhalt des zu erwartenden Posts aus. So auch in diesem Fall.

Viele hatte freudig reagiert als ich vor einiger Zeit hier verkündete das es wieder orginale OCCP Cyclocross Rahmen in der Aluminium Version geben würde. Aber wie gesagt. Vieles kommt dann doch anders als man das zum Zeitpunkt der Verkündigung gedacht hat.

Viele werden jetzt fragen, was ist da los? Warum das jetzt? Und das zu Recht .

Alle Gründe und Details im einzelnen zu nennen würde hier zu weit führen. Aber ich werde es kurz zu erklären versuchen und hoffe es kommt verständlich beim Leser an. Dabei ist der eigendliche Grund recht simpel und einfach.

Viele werden in den letzten Wochen von der Insolvenz der Fa. Teikotec gehört , oder gelesen haben. Verschiedene Medien berichteten darüber. Und in einem nicht unerheblichem Maße bin ich von dieser Insolvenz mehr als ich das für möglich hielt ,oder halten konnte in nicht geringem Umfang mit betroffen.

Warum?

Das ist auch recht einfach dargelegt. In den letzten vier Jahren war ich für das komplette Cyclocross Programm der Firma Teikotec zuständig. Heißt,alles was in irgendeiner Weise mit Ideen ,Planungen, Konstruktion mit Cyclocross Rahmen , etc . zu tun hatte, stammte mehr oder minder von mir. Die Rahmen Projekte komplett. Andere Sachen "begleitete" ich um es vereinfacht zu sagen. Teikotec gab mir die Möglichkeit Dinge angehen zu können die ich vorher nicht tun konnte. Zum Beispiel im Carbon Bereich. Aber auch im Bereich der Aluminium Rahmen. Man kann wohl sagen, ohne zu übertreiben, dass die Rahmenprojekte mit zu den erfolgreichsten gehören die bis dato Serienreife erreichten. Auf Details der Vereinbarungen die dort getroffen wurden in der Zusammenarbeit möchte ich hier nicht eingehen. Das gehört auch nicht an die Öffentlichkeit.Soviel kann ich aber sagen , ohne in Details zu gehen. Ich war für die Ideen, Planung und Umsetzung der Projekte zuständig. Teikotec für den Part Finanzen, Transport, Lagerhaltung ,Versand, etc. Im Prinzip sind deshalb die Rahmen mit den OCCP Designs und Labels die "Orginale". Diese sollten durch mich selbst , oder aber über andere Händler vertrieben werden.Was auch so geschah. Dummer ,oder fatalerweise, entstand so ein zu 100% bestehendes Abhängigkeitsverhältnis für mich. Und da komme ich dann wieder zurück zur jetzigen Situation bei Teikotec und der Insolvenz.

Diese Insolvenz traf mich völlig unvorbereitet und eigentlich doch überraschend. Kein Wort der Erklärung. Keine Infos was passiert ist , wie und ob es weiter gehen würde.

Zum Zeitpunkt meiner Mitteilung ,dass es wieder Rahmen geben würde war ich in der Hoffnung das sich alles zum positiven wenden würde. Die von mir noch einmal überarbeiteten und im Detail verbesserten 2013er Modelle trafen vom Produzenten ein und waren lagernd. Diese Hoffnung zum positiven hat sich wohl aber jetzt endgültig zerschlagen. Die letzte Info ist, dass keine Rahmen mehr lagernd seien und auch nichts mehr nachgeordert wäre / würde , oder wie immer man das sehen mag. Das heißt für mich selbst , in dieser Situation ,die für mich mehr als nur traurige Mitteilung machen zu müssen, dass ich auch keine orginalen OCCP Cyclocross Aluminium Rahmen , sowohl in der Disc , wie auch der Cantilever Version anbieten kann. Durch den Umstand das diese ganze , mehr als sehr ungute Situation in die "Hauptsaison" für Cyclocross fällt ,macht es mir auch unmöglich anderweitig ,kurzfristig, zu reagieren. Neue Projekte haben monatelange Vorlaufzeiten. Selbst direkte Ordern sind nicht innerhalb von kurzer Zeit zu realisieren. Der Faktor Zeit hat hier andere Größenordnungen.

Im konkreten Fall heißt das also im Detail ,dass es keine OCCP Aluminium Rahmen in absehbarer Zeit mehr geben wird. Lediglich Carbon Rahmen aus dem Projekt mit Paul Mathot sind erhältlich und auch zum Teil lagernd und können geliefert werden.

Aber als "Cyclocrossspezialist" keine Aluminium Rahmen anbieten zu können, die ja das eigentliche "Brot und Butter" sind, ist keine gute Sache. Das wird sich jeder denken können . Wie und ob es in irgendeiner Art und Weise weiter geht steht völlig offen. Man wird sehen.Oder auch eben nicht.Wie immer es kommt , so kommt es eben und man muss dann das in der jeweiligen Situation Beste daraus machen.Momentan ist die Situation verständlicherweise äußerst dramatisch.

Das bis hierher mal so weit zur Erklärung. Ich hoffe auf Verständnis.Alles wird gut war immer mein Motto.

gez. Oliver Corpus

Dienstag, 11. Dezember 2012

Tech Talk

Hallo zusammen.

Bei den momentanen winterlichen Verhältnissen kommen immer wieder Fragen über das eingesetzte Rennmaterial auf.Ein Thema das ich imheutigen Tech Talk behandeln möchte am Beispiel meines Rades , welches ich am letzten Sonntag beim Radcross in Frankfurt am Bornheimer Hang gefahren bin.

Vorneweg zuerst eine kleine Beschreibung der Strecken und Bodenverhältnisse.

Der Kurs war zu den Vorjahren etwas verändert. In den Hangsektionen hatte man zwei neue Schleifen mit 180° Kurven gegen den Hang eingebaut. Der Boden war gefroren mit drauf liegendem Schnee von ca. 4-5cm Höhe.Die Abfahrten und Kurven waren , wie das bei so einem Wetter nun mal ist, recht glatt und rutschig. Lufttemperatur um 0° .

Jetzt zum eingesetzten Material.

Meine Kursbesichtigungsrunden fuhr ich auf dem Rad mit mechanischer Dura Ace Schaltgruppe und Laufrädern mit Dugast Rhino Reifen in 33mm.So wollte ich eigentlich auch das Rennen bestreiten. Kurz vor dem Rennen aber testete ich noch einmal mein anderes Rad mit elektrischer Ultegra DI2 Schaltgruppe und Challenge Limus Reifen in 33mm Breite auf dem Kurs. Und damit fühlte ich mich viel besser. Das schalten ging sowieso besser durch die DI2 , aber auch die Reifen fuhren sich angenehmer. Sowohl in den Kurven, wie auch auf den längeren Geraden des Kurses.In den Kurven hatte ich definitiv mehr Grip als mit den Rhinos. Und das war bei den Wetter und Streckenverhältnissen nicht unwichtig.

Im einzelnen aufgeführt ein paar technische Details , die den ein oder anderen vielleicht interessieren mögen.

* Shimano DI2 Schaltgruppe

* Schlauchreifen Challenge Limus 33

* Übersetzung 38 / 46 vorne

* Übersetzung 12-25 hinten

* gefahrener Luftdruck 1,7 bar hinten und vorne

* alle Teile am Rad die mit Schnee und Wasser bei der Kälte in Berührung kommen mit Enteiser eingesprüht und Silicon.Auch die Schuhcleats bzw. komplette Sohle der Schuhe.

Die Bilder zeigen das Rad genau so wie Sonntag eingesetzt.

Ich hoffe einigen Interessieren Cyclocross Anhängern etwas Info und Anregung gegeben zu haben.

Bis dahin..haltet durch !

Montag, 10. Dezember 2012

Crossige Winterspiele und winterlicher Irrsinn

Hallo zusammen.

Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen des cyclocrossigen Deutschland-Cups.

Bin ich ja sonst meist in meiner doch eigentlich sportlichen Heimat Luxembourg unterwegs ,steuerte das Cyclocrossmobil dieses mal in die entgegen gesetzte Richtung. Nämlich zuerst ins südliche Hessenland nach Bensheim um dann am Sonntag die Mainmetropole Frankfurt anzusteuern.

Jetzt ist das ja auch immer so eine Sache wenn man alleine durch die Lande zieht zu Rennen die außerhalb der gewohnten Umgebung liegen. Es fängt schon damit an das man so gut wie komplett auf sich allein gestellt ist in Sachen Betreuung.Im Crosssport keine gute Sache. Kaum einer der einem eine Hand mit anpackt. Egal um was es geht. Ausnahmen bestätigen diese Regel und diese Leute haben auch immer und ewig was gut bei mir. Aber es ist eben Rennen fahren unter "erschwerten Bedingungen" .Und die gab es am vergangenen Wochenende zu Hauf.

Los ging das schon am Samstag. Auf einem weitläufigen Sportterrain hatten die Bensheimer einen eigentlich schönen Parcours abgesteckt der so ziemlich alles hatte was ein Crossrennen interessant machen kann. Aber irgendwie sollte das nicht wirklich mein Tag werden. Nicht nur das ich irgendwie nicht richtig Freund wurde mit der Runde kam noch ein Begleitumstand hinzu den man eigentlich zum eigenen Blogthema machen sollte und auch machen muß. Es geht dabei um "Werbeaufdrucke" auf der Sportbekleidung und dem Umgang damit bei regionalen und auch nationalem Verband. Und bei dem Thema schiesst dann das Adrenalin in Mengen durch den Körper das man sich übelst beherrschen muss, nicht die Contenance zu verlieren. Um das kurz vorweg zu beschreiben.

Es gibt da Regelungen in Sportordnungen die vor zig Jahren einmal erlassen wurden, über die seit zig Jahren nie weiter nachgedacht wurde und über die nun Leute gegen Sportler befinden , die auch vor zig Jahren irgendwo stehen geblieben sind.Und das in einer Art und Weise und der nicht dazugehörigen Ton und Situationslage das man wirklich an sich halten muss um eine an sich schon völlig überholte Regelung und auch dreiste Abzocke von Verbänden nicht mit Worten zu kommentieren die vor Ort die Situation völlig eskalieren lässen.

Nun gut. Der Zirkus gin schon vor dem Rennen los und es kann sein das ich das irgendwie nicht verdrängen konnte. Die Konzentration war einfach nicht da und so lag ich auch schon in der ersten Runde drei mal am Boden wegen eben dieser mangelnden Konzentration.Irgendwie lief es nicht rund und ein weiterer Sturz kam dann im letzten Renndrittel hinzu und ab da war es ganz aus. Ich verlor den Anschluß zur Gruppe und Fahrer um Fahrer zog an mir vorbei. Und schlimmer noch. Es war mir völlig egal. Ein 20. Platz stand am Schluß zu Buche. Die schlechteste Plazierung die ich bisher je bei Rennen des Deutschland Cups gefahren bin. Aber gut. Das muss man so hinnehmen.Da das aber noch nicht reichte ging der "Bekleidungsvorschriften Zirkus" unmittelbar nach der Zieldurchfahrt weiter. Das Adrenalin war ab da wohl für die nächsten Stunden höher als im Rennen selbst. Verständlicherweise. Der Rest der Veranstaltung interessierte da nicht mehr wirklich. Und so war ich ehrlich gesagt froh als ich mit Sportkollege Helmig dessen zu Hause ansteuerte um dort zu übernachten. Das von Christian gezauberte Risotto war vorzüglich und der Abend dann auch gut rum gebracht.

Am nächsten Morgen ging es dann nach Frankfurt, der Metropole Hessens. Walter Wahl , in unermüdlicher Arbeit mitsamt Helfern, richtet dort seit gefühlten 100 Jahren das Rennen am Bornheimer Hang aus. In diesem Jahr aber mit besonderem Flair. Zumindest kann ich mich nicht erinnern dort jemals bei Schnee gefahren zu sein.

Unterwegs auf der Autobahn deutete sich schon an was kommen sollte. Schnee in Mengen und von allen Seiten. Garniert mit einem recht flotten Lüftchen an Wind. Beim Abfahren der Runde war dann auch ganz schnell klar was hier abgehen würde. Möglichst lotrecht auf dem Rad zu bleiben, Ruhe zu bewahren in den technischen Stücken und Abfahrten. Und auf den Passagen dazwischen so gut das eben ging Gas zu geben und Druck auf dem Pedal zu lassen.

Nach dem vortäglichen Ärger wegen der Bekleidung entschloss ich mich dann zu einem neuen Korrinthenkacker konformen "Trikot" . Lustigerweise hatte das etwas "seltsame" Aussehen desgleichen , an mir, den Nebeneffeckt, dass ich eigentlich recht schön warm hatte in dieser winterlichen Umgebung. In sofern hatte das noch was gutes.

Der Start war etwas seltsam . Aber ich kam gut weg. Fand meinen Weg aus der dritten Startreihe vorbei an vor mir justierten Fahrern und war gut dabei. Dummerweise hat das Fahren aus nicht ganz vorne gelegenen Startreihen den Nebeneffeckt das man nicht wirklich weiter wie Position zehn kommt, weil in der ersten Reihe ja logischerweise die schnelleren Jungs stehen und die reihen sich natürlich sofort ein und drücken aufs Tempo. Dadurch das ein bis dahin vor mir liegender Fahrer den Anschluß an die ersten acht verlor hing ich plötzlich "dazwischen".Und daran sollte sich das ganze Rennen eigentlich nichts ändern. Ich kam einfach nicht mehr an die knapp vor mir liegende Gruppe heran und so zog ich allein im Schnee und Wind meine Bahnen um den und auf dem Bornheimer Hang und hatte Spaß. Denn den hatte ich wirklich. Es macht einfach irre Spaß mit "slip and slide" zu fahren. Ich zähle mich jetzt nicht zu den technisch versiertesten Fahrern. Aber hier kam ich dann doch gut zurecht. Nur ein kleiner Rutscher. Ansonsten immer schön lotrecht auf dem Gefährt. Eines meiner besseren Rennen wie ich im Nachhinein finde. Am Schluß stand dann ein zehner Platz zu Buche. Ein Kontrahent kam in der letzten Runde noch heran und vorbei und rettete ein paar Meter ins Ziel. Fairer Kampf muss auf der einen Seite anerkannt und auf der anderen Seite auch belohnt werden. So ist das nun eben.

Das war soweit das Wochenende aus Renntechnischer Sicht. Unerfreuliches, ärgerliches , aber auch erfreuliches und schönes innerhalb zwei Tagen komprimiert. Ich muss jetzt mal überlegen wie es weiter geht. Die Überlegung ist die, keine nationalen Meisterschaften zu fahren. Realistisch gesehen kommt da, unter der Vorraussetzung das alles optimal liefe, nicht mehr wie ein Platz um Rang zehn herum heraus. Ob das den doch recht großen Aufwand lohnt? Ich weiß es nicht. Nur um da dabei zu sein ist es mir das ehrlich gesagt nicht mehr wert. Ich muss da mal noch einige Male in mich gehen denke ich. Abgesehen davon , dass ich immer weniger Lust habe mich mit Leuten herum zu schlagen und zu ärgern, die scheinbar den lieben langen Tag nichts besseres zu tun haben ,als Sportler zu drangsalieren und dem Sport letztlich mehr schaden wie nützen. Ich brauch das nicht mehr. Und letzten Endes der Sport mich ja auch nicht. Eine weitere Realität.

Nun denn....haltet alle durch !

Freitag, 7. Dezember 2012

Bim Diederich

Hallo zusammen.

Zu manchem Thema fällt einem dann doch keine Überschrift ein die passt. Und im Fall denke ich das einfach der Name selbst alles sagt.

Jeder kannte ihn nur als "Bim" .Unter seinem Spitznamen der legendär wurde. Wohl kaum einer der ihm immer auf den Radrennen Luxembourgs und außerhalbs begegnete, kannte ihn bei seinem richtigen Namen Jean. Nun hat sein einst großes Kämpferherz ,dass er als Radrennfahrer hatte ,aufgehört zu schlagen.

Er ist 90 Jahre alt geworden. Er war eine Legende. Er war und ist in einem Land das einen "Grand-Duc" als Staatsoberhaupt hat, als "Duc" nicht weniger populär und es gibt wohl kaum einen der nicht einmal zumindest von ihm gehört hat.

Ein von Statur kleiner Mann , der doch so groß war.

Immer bescheiden , aber immer präsent zu welchem Radrennen man auch kam in Luxembourg. Radsport und Radrennen war sein Leben. Das merkte man ihm immer an. Selbst hatte er immer ein paar alte Zeitungen dabei, oder auch mal einen Ordner voller Zeitungsausschnitte und Bildern, in den von ihm berichtet wurde. Alle aus einer Zeit in dem die Leute wegen ihm zu den Rennen kamen und die Straßen säumten wie man es erst wieder bei den Brüdern Schleck erlebt hat. Und immer erzählte er seine Geschichte und Geschichten aus längst vergangenen Tagen und immer hatte man das Gefühl das er dabei jedesmal wieder genau das Rennen das er beschrieb im Geist wieder fuhr.

Er war der "Duc de Grammont" , der "Herzog" jener berüchtigten Steigung in Flandern, an der schon so viele Träume siegeshungriger Radrennfahrer gescheitert sind. Hier schrieb er einst Geschichte. Und hier wurde er zur Legende.

Nun kommt er nicht mehr zu den Rennen. Ein Stück Radsport-Kultur Luxembourgs ist nicht mehr. Er konnte noch erleben wie sein Enkel Laurent Didier Profi wurde und ich bin sicher, für ihn war es das größte das er seinem Enkel in diesem Jahr zum Sieg der luxembourgischen Straßenmeisterschaft auf dem Podium gratulieren konnte.Das Bild wird sicher keiner vergessen der dabei war.

Mach's gut Bim . Du wirst fehlen.....

Donnerstag, 6. Dezember 2012

OCCP Step Al 2013

Hallo zusammen.

Die einen werden jetzt sagen "Postrad" .Ich sage "back to the roots" .

Mit diesem gelb fing alles an anno 1992. Zu einer Zeit als gelb auffällig und unique war.Die ersten beiden selbst creierten Rahmen Sets, damals noch für mich selbst, hatten genau diese RAL Farbe in rapsgelb. Ein Grund das weiter zu führen in einer gewissen Tradition.So auch 2013.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Quo vadis Cyclocross

Hallo zusammen.

Schon die alten Römer wußten bekanntlich wie man aus dem Geschichtsuntericht weiß, nicht immer wohin sie denn eigentlich wollten und wenn sie dann irgendwo waren , was sie da eigentlich sollten. Eine Kernfrage an der das römische Imperium mitunter auch irgendwann scheitern sollte.

Jetzt ist der Cyclocrosssport ja nicht das alte Rom mit seiner unsäglichen Dekadenz , die darin gipfelte, dass man Brot und Spiele fürs Volk bot.Aber man kann auch weitgestrickte Parallelen ziehen.

Was will ich sagen ? Wo will ich hin?

Kernfragen die ich hier einmal näher betrachten möchte.

Es geht hier um den Spitzenbereich des Crosssports und seine Auswirkungen auf die Breite des Sports. Und da kommen wir schnell zu Themen die dem Betrachter der Szene in den letzten Jahren unruhig werden lassen müssen.

Und in sofern sind wir dann wieder bei den Römern. Nur heißen die heute anders und sind doch irgendwie mit den alles überrollenden Legionen Roms zu vergleichen.

Die Rede ist hier von den belgischen Topcrossern.Sie überrennen einfach alles an Konkurenz was sich ihnen in den Weg stellt. Belgien hat Kaiser, König und Prinzen im Crosssport. Und ein riesiges Heer an "Fußtruppen" im Gefolge. Auswirkungen dieser Dominanz bekommt man seit Jahren in den großen Wettbewerben zu sehen. Heutzutage auch anstatt live vor Ort dabei, dank Livestreams im Internet und Youtube , auch am heimischen Computer oder Fernsehen wenn man belgisches TV empfangen kann.

Jetzt wäre Dominanz allein ja nicht das Übel an sich. Aber es sind die Folgen dieser Dominanz die den Cyclocrosssport bis hin in die niederen Regionen der regionalen Rennen beeinflussen. Konkret gesagt geht das soweit , dass man Regelungen die eigentlich nur für internationale Wettbewerbe gedacht und erdacht waren bis hinunter in kleine regionale Rennen übernimmt. Und da sind wir dann an einem von vielen Punkten die einem die ganze Sache Cyclocrosssport nachdenklich werden läßt.

Nehmen wir die 80% Regel.

Diese Regel wurde im Cyclocrosssport für die großen Wettbewerbe wie WM,EM, nationale Meisterschaften , Kategorie 1-2 Rennen , einzig und alleine eingeführt das die dominanten belgischen Superstars ihre Rennen ungehindert ausfahren können. Eine Regel die eigentlich im MTB Sport eingeführt wurde um riesige Abstände am Ziel zu vermeiden. Dort machte sie auch im gewissen Maß Sinn.

Nur was ist die Folge avon im Cyclocross?

Die 80% Regel besagt ja nicht anderes, um das kurz zu erklären, dass die Zeit der ersten Runde, die ja meist die schnellste ist, herangenommen wird.Von dieser Zeit werden dann 80% als Puffer genommen , die jeder Fahrer hinter dem führenden zurückliegen darf. Um so schneller gefahren wird, umso weniger groß ist logischerweise der Zeitpuffer. Die Folge ist dann , eben wegen der Dominanz der belgischen Cross-Superstars , dass eigentlich nur noch 30-40% des Starterfeldes bei Rennen internationalen Ausmaßes , wirklich über die komplette Renndistanz kommen. Eine Sache die ich mittlerweile für höchst bedenklich halte und ich will auch darlegen , warum aus meiner Sicht diese Regel auf lange Sicht gesehen mehr Schaden als Nutzen bringen wird für den Crosssport.

Verfolgt man in den letzten Jahen das Geschehen intensiv , stellt man sehr schnell fest das nur sehr wenige "Nachwuchscrosser" der U23 / Espoir Klasse den Schritt hinüber zu den "Profis" gut und erträglich schaffen. Selbst in der U23 / Espoir Szene dominante Fahrer werden gnadenlos abgehängt und eine Folge dieser Auswirkung ist das viele june talentierte Rennfahrer den Crosssport an den Nagel hängen und ihn aufgeben.Im Prinzip kann man das ganze Geschehen in etwa mit Inzucht vergleichen. Es kommt kein wirklich frisches Blut in den Sport. Das ganze System fährt irgendwann an die Wand.Die ersten Zeichen meiner These sind mittlerweile schon zu beobachten. Es gibt mittlerweile immer mehr Rennfahrer die sich die Sinnfrage stellen ob der Aufwand noch lohnt bei einem Weltcup , z.Bsp. an den Start zu gehen. Mittlerweile ist es außerhalb Belgiens doch schon so, dass man sich nicht mehr qualifizieren muß für eine Weltcupteilnahme, sondern Verbände schon alles an Fahrern melden , die aus eigenem Interesse , oder Antrieb, wie immer man das sehen will, dort starten wollen. Und hier fängt dann das ganze irgendwie an zu haken und kranken in meinen Augen. Klar, man kann Leuten wie einem Nys, Albert, Pauwels,usw. nicht einfach sagen das sie langsamer fahren , oder werden sollen. Das geht natürlich nicht. Aber man muss sich in meinen Augen Gedanken machen, wie man dieser Entwicklung zum Wohl des Sports begegnen kann. Mit dieser unsäglichen 80% Regel geht das jedenfalls nicht. Sie schadet im Gesamten mehr als sie nutzt. Das wäre der Teil der die Formel 1 im Crosssport betrifft

Ganz grotesk wird es dann bei kleinen regionalen Rennen, wenn Kommissäre meinen diese 80% Regel auch bei den Rennen anwenden zu müssen , die ja mitunter auch dazu dienen, um Cyclocrosssport interessierte an diesen eigentlich tollen und fazinierenden Sport heran zu führen.Hier ist die Folge das Einsteiger schnell die Lust verlieren und keinen Sinn darin sehen Rennen zu fahren. Denn Einsteiger haben nun einfach, viel mehr als die Fahrer im Spitzenbereich , die aller größten Problem erst einmal mit den Eigenheiten des Crosssports klar zu kommen. Hier wird vielen die Lust genommen und weiter gedacht dem Sport im gesamten, einfach nur Schaden angerichtet der nicht gut zu machen ist. Mit Langzeitauswirkungen.

Die alten Römer haben irgendwann Mauern und Wälle gebaut wenn sie nicht mehr weiter wußten , oder weiter konnten und kamen . Und so kommt mir vieles derzeit auch im Crosssport vor. Möglichst hohen Hürden , Mauern und Wälle erichten um die Leute erst gar nicht irgendwo hin gelangen zu lassen . Nur ob die Lösung sein kann ? Wie die Geschichte zeigte , ging das für die Römer ganz bitter aus.................

In dem Sinn und frei nach Jens Schwedler " Auf jedem Crosser sitzt ein guter Typ" !

Haltet durch !

Montag, 3. Dezember 2012

OCCP Step Al , 2013

Hallo zusammen.

Im Bild zwei 2013 OCCP Step Al Rahmen in der Cantilever Version.

An dieser 2013er Version wurden die Ausfallenden verändert und auch das Schaltauge. Das Ganze bekommt dadurch etwas mehr Stabilität im Bereich des Schaltauges .

In verschiedenen Farben , nach Wunsch , lackierbar. Rahmenhöhen 49,52,54,56,58,60,62cm , alle 2cm.

Wintersport mal anders

Hallo zusammen.

Cyclocross ist ja auch eine Art "Wintersport" . Nicht auf Kufen oder Brettern die die Welt bedeuten, aber auf zwei Rädern. Und rutschen kann es mitunter bei Cross auch gehörig.

So brummte das Cyclocrossmobil dann gestern im dichten Schneetreiben gen Luxembourg. Genauer gesagt nach Bridel, wo der im Nachbarort ansässigs Kopstaler Radsportverein um seine Cheffe Ed Buchette, seit ettlichen Jahren schon ihr Cyclocrossrennen veranstalten. Zwar wechselte die Örtlichkeit des Rennens immer wieder. Aber irgendwo rund um Bridel fand man immer einen Platz und die Möglichkeit einen Cyclocrossrennkurs abzustecken

Gestern tat man as dann auch an der Stelle wo in den letzten Jahren gecrosst wurde und wird. Das erste Abfahren des Kurses war dann erst einmal ein kleines "AHA" Erlebnis. Die Runde war im Gegensatz zu den Vorjahren leicht verändert. Wie ich persönlich finde zum Vorteil des Renngeschehens. Man fühlte sich ein wenig an die Crossrennen der früheren Zeiten erinnert , wo es doch schon mal des öfteren einfach durch den Wald und zwischen den Bäumen durchging und mehr Technik wie schiere Kraft gefragt war. Die Kursbauer verbanden jetzt das eine mit dem anderen. Alles war drin. Schneller Speed , Stücke auf denen man richtig zulangen mußte und die Kraft gefragt war. Aber auch ein schönes Stück im Wald auf dem die Techniker ihren Spaß hatten. Ich würde sagen rundum gelungen für die wohl letzte Austragung an diesem Ort wie man später hörte.Das Rennen wird umziehen. Ein paar Kilometer weiter weg in die Peripherie der Gemeinde Mamer. Man darf gespannt sein für die Zukunft , was man dann dort zurecht baut.

Wie in Luxembourg üblich muss ich als Master Fahrer immer mit der Elite fahren.Das sind zwar 10 Minuten länger als die übliche Masters Rennzeit von 40 Minuten, aber es geht halt nicht anders und außerdem groß problematisch ist es auch nicht. Wobei zu wünschen wäre das man sich eventuell auch in Luxembourg in Sachen Cyclocross für Masters etwas einfallen lassen würde. Ich bin sicher das wesentlich mehr Masters Rennfahrer Cyclocross Rennen fahren würden wenn man ihnen die Möglichkeit gäbe ein seperates Rennen zu fahren, oder die Kategorien verändern würde. Die Starterfelder bei den Masters in anderen europäischen Ländern zeigen eindeutig und ganz klar welches Potenzial hier brach liegt und nicht wirklich genutzt wird. Ich würde mir mehr Konkurenz wünschen und ich bin sicher das es auch für die einzelnen Rennen ausrichtenden Vereine eine lohnende Sache sein könnte auch auf die Masters ein Stück weit mehr zu setzen. Das nur einmal am Rande als Bemerkung meinerseits.

Das Rennen selbst war richtig schnell und auch spannend für die Zuschauer. Durch die Schnelligkeit des Kurses blieben vorne lange Zeit eine Gruppe zusammen die sich nichts schenkte. Für die Zuschauer ist es genau das was den Crosssport so interessant macht und auch genau so sein sollte. Spannung bis zum letzten Meter und "Herzschlagfinals" ! So soll das sein. So macht man Werbung für diesen genialen Sport. Und so wird der Sport auch wieder interessant für den Nachwuchs!

Ich selbst kam ganz gut weg beim Start und war auch gut dabei. Die Augen machten zwar wieder den üblichen Zirkus , der mich vielleicht 2-3 Plätze im Klassement kostete, aber summa sumarum bin ich sehr zufrieden mit mir und meiner Leistung. Es ging überraschend sogar besser als ich es im Vorfeld dachte. Erster der Masters war ich dann letztlich. Was will man mehr.

Gewonnen hat dann mit Lex Reichling einer der hoffnungsvollen Nachwuchsfahrer Luxembourgs, vor seinem nicht weniger talentierten Mitstreiter und Weltcup Starterkollegen Scott Thiltges und "Sunnyboy" Vincent dias dos Santos. Diese drei Fahrer machten das Rennen bis zum letzten Meter spannend und es war nicht sicher wer als erster den Zielstrich überqueren würde. Für Lex Reichling war es der erste Sieg bei der Elite überhaupt. Er war lange überfällig.

In der kommenden Woche wird es in Luxembourg keinen Cyclocross geben. Dafür aber ein Mountain-Bike Rennen in Brouch bei Mersch.

Für mich geht es am kommende Wochenende mal wieder in die andere Richtung, hinein nach Deutschland. In Bensheim und Frankfurt stehen zwei Deutschland-Cup Rennen auf dem Programm. Ich plane zwar ohne einen Start bei der deutschen Meisterschaft im Januar bis jetzt, aber die beiden Rennen nehme ich noch mit. Ob ich in Bad Salzdetfurth fahre sehe ich dann mal noch. Der Aufwand ist einfach sehr hoch hunderte Kilometer zu fahren mit Übernachtung , etc. Und das noch ohne meinen gewohnten Betreuerstamm aus Tetange. Dazu kommt das ich Sonntags wieder in Belvaux sein möchte um meinen Freunden und Kollegen vom LC Tetange helfend zur Verfügung zu stehen für ihre nationalen Meisterschaften von Luxembourg .Man wird sehen was kommt.

Bis dahin soweit.

Das Bild von der gestrigen Siegerehrung ist von just4fun.lu mit Dank.

Als dann......haltet durch!

Freitag, 30. November 2012

Talk talk

Hallo zusammen .

Es geht heute nicht um bekannte Pop Gruppe aus den 80er Jahren, die die jüngeren der älteren wahrscheinlich noch kennen , die mit Titeln wie "such a shame" bekannt wurden , sondern um ein Thema , bei dem man besagten Titel des Musikstückes auch bedenkenlos verwenden könnte.

Es geht um das leidige Thema Nahrungs, in dem Fall genauer gesagt Flüssigkeitszufuhr, bei Cyclocross Rennen.

Jetzt gleicht diese ganze Diskussion ,die aktuell durch eine Veröffentlichung bei Rad-Net, in den "Amtlichen Mitteilungen" , wieder aufbrandet in Deutschland, ja mehr einer ideologischen wie sachlichen Diskussion.Eigentlich hat der Weltverband UCI in seinem Regelpunkt 5.1.038 im Prinzip eine relativ klare Richtlinie gegeben, die auch so, in dieser Form, bisher auf allen mir bekannten internationalen Cyclocrossrennen mehr oder minder umgesetzt wurde. In allen Ländern wurde das gleichermaßen gehandhabt.

In allen Ländern?

Nein, nicht in allen. Deutschland macht hier wieder einmal eine Ausnahme . Und das finde ich persönlich , ehrlich gesagt , mehr als bedenklich. Deutsche UCI Kommissare und BDR Funktionäre sehen diese Regel anders ausgelegt gehörend als das ihre europäischen Kollegen tun.

Kann man denn, wenn man es will und für einen selbst richtig hält, bei allen anderen Rennen eine Trinkflasche, naturgemäß in dem dafür erfundenen Trinkflaschenhalter mitnehmen,ist man in Deutschland der Ansicht das eine grundsätzliche Flüssigkeitszufuhr bei einem Cyclocrossrennen nicht statthaft sein kann und deshalb verboten gehört , oder eben nach eigener Auslegung der Regel 5.1.038 verboten sei ! Nun hab ich ja in den vielen Jahren meiner Anwesenheit in diesem Radsport Zirkus ja schon allerhand blödsinnig interpretiertes erlebt und auch gehört. Und dieser Fall , oder auch Punkt, gehört mit Sicherheit in die Top fünf des ewigen "blödsinnig interpretierten Rankings". Alleine schon das verbieten von Flüssigkeitszufuhr an den Hochleistungssport treibenden Menschen ist schon ein , auf gut Deutsch gesagt , Schwachsinn an sich , bei dem sich jeder Sportmediziner mit der platten Hand an die schweißkalte Stirn fasst.

Mein persönlicher Standpunkt zu dieser Regel ist ganz klar.Sie gehört schlicht und einfach abgeschafft. Die ganzen unnötigen Diskussionen sind nämlich erst entstanden als irgend ein "Stratege" beim Weltverband UCI auf die "spassige" Idee kam etwas zu reglementieren , was eigentlich gar nicht reglemtiert gebraucht gehört . Vor der "Erfindung" dieser Regel war es nämlich vollkommen normal , dass derjenige, der es für nötig hielt ,Flüssigkeit während des Wettkampfes zu sich nahm. Entweder aus Flasche am Rad, oder aber durch Reichung von neben der Rennstrecke. Dieses an einer ungefährlichen Stelle , an der das auch möglich war. Nicht jeder tat das, aber doch einige. Auch Weltklasse Profis. Und die Welt war in Ordnung. Kein Stress. Keine unnötigen Diskussionen. Alles schön. Nun aber wird darüber diskuttiert wie man eine an sich schon völlig unsinnige Regel denn bitte schön auszulegen hat! Blödsinniger und überflüssiger geht es gar nicht mehr. Schilda lässt grüßen!

Also liebe Kommissäre und Funktionäre, sollte der ein oder andere meinen Blog lesen. Geht in euch und denkt einmal im Gspräch mit den Sportlern darüber nach ob es nicht sinnvoller ist sich mit wirklich wichtigen Dingen des Sports zu befassen , als mit solcherlei Korrinthenkackerei? Wenn einer es für nötig hält ein Getränk mit zu nehmen dann lasst ihn das doch bitte tun und haltet von mir aus Ausschau das die UCI Regel nur in dem Sinn eingehalten wird, zu der sie nach meinem Verständnis auch gedacht war und keiner Getränke von außerhalb der Rennstrecke zu sich nimmt. Das ist schon Satire genug mit dieser völlig unnötigen Regel.

In dem Sinn. Findet zueinander , statt permanent nur gegeneinander zu arbeiten !

Bis hierher soweit....haltet durch!

Donnerstag, 29. November 2012

Reifen Tech Talk

Hallo zusammen.

In den letzten Wochen wird vermehrt über den neuen Cyclocross Reifen von Dugast gesprochen und diskuttiert. Das Teil hört auf den schicken Namen "Small Bird" , was ja übersetzt kleiner Vogel heißt. Die Bezeichnung ist wohl angelegt an den großen Bruder , in Form des Mountainbike Reifens "Fast Bird" .

Jetzt konnte ich mir das Teil um das sich momentan auch einige "fast schon Mythen" ranken, im Rahmen des Cyclocross Weltcups in Koksijde in Belgien einmal genauer in Augenschein nehmen und einige Meter fahren.Zuerst in der Materialbox an Matthieu van der Poel's Räder gesichtet , stellte sich dann sofort die Frage nach dem eigentlich möglichen Einsatzzweck dieses neuen Reifens. Denn auf solchen Sandkursen wie Kokside sieht man doch relativ selten Reifen mit Profil. Und so wurde der erste "Fühltest" vorgenommen am Profil. Und da fällt dann ganz schnell auf das die Bezeichnung Profil für diesen Reifen mehr oder minder übertrieben ist. Die Form der Stollenprofile ähnelt zwar dem legendären Rhino Reifen. Aber das war es dann auch schon soweit. Denn die Höhe des Profils geht kaum über das von diamantiert profilierten Reifen hinaus. Der Protektor ist zwar scheinbar im "Dual-Compount" Verfahren gefertigt, was soviel heißt das der äußere Teil des Protektors eine andere Gummimischung aufweist als der innere Teil. Ob das aber einen spürbaren Vorteil bringt, sei einmal dahin gestellt. Auf der kurzen Testrunde konnte ich davon nicht wirklich etwas spüren.

Die Tatsache das einige Rennfahrer wie der Junioren Weltmeister Matthieu van der Poel, aber auch Profi Asse wie Sven Nys den Reifen in Koksijde fuhren lässt für mich den Rückschluß dann auch zu , nach meinem in Augenschein nehmen und kurzer Testrunde, dass dieser Reifen mehr in die Kategorie " spezieller Einsatz" wie denn in die Kategorie "Allround" , was er durch das Profil vielleicht sugerieren könnte, gehört. Also trockene Bodenbeschaffenheiten , schnelle Speedkurse ,oder aber eben Sand. Solcherlei Kurse findet man in Mitteleuropa zur Herbst und Winterzeit aber leider nicht unbedingt häufig. Die Frage taucht dann auf ob der durchschnittliche Cyclocross Rennen fahrende Athlet , in diesem Fall, nicht besser mit Reifenprofilen wie dem Grifo oder Typhoon bedient ist. Ich würde eindeutig sagen , ja. "Der "Small Bird" ist ein nettes Gimmick für alle , die es sich leisten können noch einen Satz Laufräder auszurüsten und den dann eventuell mehr rum stehen ,als im Einsatz zu haben. Mehr aber auch nicht. Bei den Assen der Cyclocrossszene und erst Recht den Profis spielt das sowieso keine Rolle. Da kommt es auf einen Satz Räder , mehr oder weniger, nicht an.

Das ist meine persönliche Einschätzung zu dem Reifen und sollte nicht als dogmatisch angesehen werden.

Bis hierher....haltet durch !

Mittwoch, 28. November 2012

Disc tech talk

Hallo zusammen.

Mittlerweile ist es ja schon cool und Hip mit einem Disc Cyclocrosser angerollt zu kommen.

Weniger cool ist der Umstand das nicht wenige Hersteller offensichtlich mehr einem Marketing Hype erlegen sind, als dass sie sich einmal wirklich grundlegende Gedanken zum Thema Cyclocross und Disc gemacht hätten. So gut wieder jeder springt auf den Disc Zug auf momentan und in letzter Zeit. Natürlich auch die großen und "global player" der Branche. Erwartet man von diesen aber wirkliches know-how wird man im Großen und Ganzen sehr enttäuscht. Ganz nach dem Motto " nicht alles was gut aus sieht und Marketing gehypt wird und ist , taugt auch wirklich was " .

Und da sieht man dann an Rahmen Bremsleitungsführungen die mehr als abenteuerlich sind und in den Rahmen integrierte Zugführungen , bei denen der "Konstrukteur" mehr an die Optik, als daran gedacht hat, dass das ganze ja auch noch funktionieren und jemand eventuell auch noch daran arbeiten soll im Servicefall. Oftmals kann man heutzutage schon sagen , dass das was schickstens aussieht meist die meisten konstruktionellen "Leichen im Keller" hat.

Und dann gibts da eine Sache , die mir mittlerweile eher die Falten auf die Stirn und die Zornesröte ins Gesicht bringen. Und zwar das ein ganz großer Komponentenhersteller in der Branche es nicht fertig bringt seine Bremsschalthebel ohne Bastelei kompatibel zu seinen hauseigenen Disc Bremssätteln zu bekommen.Und auch nichts unternimmt um das zu beseitigen. Die Rede ist hier vom Marktgiganten SRAM und seiner wie gesagt "hauseigenen" Tochter Avid. SRAM mit den Bremsschalthebeln. Avid mit den Disc-Bremssätteln. Verbaut man dagegen aktuelle Bremsschalthebel vom Branchenprimus SHIMANO ist die Welt wieder in Ordnung. Hier meine ich die Baureihen 5600 / 6700 / 7900 .Satter Druckpunkt und volle Funktion. Eine ganz klare Empfehlung. Auch bei etwas seltsamen Bremszugverlegungen. Es funktioniert immer besser als mit Sram Hebeln und man ärgert sich weniger , eigentlich gar nicht, herum.Zudem ist der Bremsbelagverschleiß wesentlich geringer. Der hohe Bremsbelagverschleiß ist eine Folge von nicht wirklich guter Funktion. Die Beläge stehen permanent zu dicht an den Bremsscheiben und durch den schwammigen Druckpunkt am Sram Hebel merkt man auch nicht wirklich wann die Beläge längst an der Scheibe angelangt sind. Das ganze ähnelt dem Problem der Cantilever Bremsen wie den Froglegs , versus Mini V-Bremsen. Ähnelt wie gesagt.

Das an der Stelle mal soweit. Der Tech Talk geht weiter.

Bis dahin....haltet durch !

Dienstag, 27. November 2012

OCCP Step Al 2013

Hallo zusammen.

Ein 2013er Modell in Sonderlackierung sucht einen Besitzer.

* OCCP Step Al

* Cantilever Version

* Rahmenhöhe 56cm

* Oberrohr 54,5cm

* Rahmen Set incl. Gabel, Steuersatz, Sattelklemme

* Farbe blau

* Modell 2013

* natürlich NEU

* Preis 399,00 Euro / Set

Bei Interesse bitte einfach melden unter info@occp.de

Montag, 26. November 2012

Die andere Formel 1

Hallo zusammen.

Das vergangene Wochenende war es wieder soweit. Im Rahmen meiner Tätigkeiten für die Nationalmannschaft Luxembourgs steuerte unser Teambus samt Sportlern und Begleitauto wieder die belgische Nordseeküste an. Und jeder der Küste und Nordsee hört,kann sich sicher sofort denken das diese Begriffe Unnormalität im sonstigen Cyclocrosszirkus zum Ausdruck bringen. Und damit haben sie auch Recht.

Koksijde !

Ein Name wie ein Donnerhall in den Ohren von Cyclocrossrennfahrern , Betreuern und Fans ! Hier wurde ein weiterer Lauf zum diesjährigen Cyclocrossweltcup ausgefahren. Es ist eines der legendären Rennen in Flandern, zu denen tausende Menschen strömen um sich dieses Spektakel anzusehen, wie wenn hierzulande der FC Bayern gegen Borussia Dortmund spielt. Hier werden die berüchtigten Sanddünen, wie die Kurven hinauf nach Alp d'Huez, nach den Siegern dieses Rennens benannt. Hier platzen Träume von hoch gesteckten Erwartungen. Und hier hat man vor allem eines soweit und wohin man blickt. Sand , Sand, Sand und nochmals Sand! Und das zum Teil Schienbein hoch , oder anders herum, tief !

Topographisch gesehen ist dieses Rennen in den Dünen der weitläufigen Pheriperie vom Flugplatz der belgischen Luftwaffe und Seenotrettung wohl der leichteste überhaupt im gesamten Cyclocrossweltcup.Aber trotzdem einer der wirklich schwereren Sorte.Es "rollt" nirgendwo richtig. Man muss immer mit Druck auf dem Pedal fahren um im Sand nicht einfach stehen zu bleiben und umzufallen ,oder aber sich laufenderweise weiter voran bewegen. Auf losem Strandsand auch kein wirklich angenehmes Vergnügen .

Und dann offenbart dieses Rennen einfach jede Schwäche und jedes Unvermögen in den Versuchen mit den Besten Schritt halten zu können. Und mit den Besten sind dann Leute gemeint die derzeit den Cyclocrosssport, in der Formel 1 des Crosssports, dermaßen dominieren das es einem schon fast Angst und Bange wird wenn man alle Euphorie zur Seite schiebt.

Angefangen bei den Junioren. In dieser Klasse fährt derzeit ein junger Mann von gerade einmal 17 Lebensjahren wie vom anderen Stern durchs Gelände und dominiert die Rennen nach Belieben. Schlimmer noch. Er "spielt" förmlich mit seinen Gegnern. Wird in anderen Rennen und Kategorien in Sekundenabständen in der Weltspitze gemessen und gezählt geht es bei ihm darum wer das "Vergnügen" als zweit platzierter hat unter zwei Minuten Rückstand zu bleiben. Er lässt seinen Gegnern keinerlei Chance. Er lässt sie verzweifeln.Wo er am Start auftaucht geht es für den Rest bestenfals noch darum , die Ehre zu haben direkt hinter ihm platziert zu sein. Und dabei spielt es keine Rolle auf welchem Terrain , oder welchen Untergrund gefahren wird. Er kommt überall zurecht und fährt derzeit so schnell, als Junior wohlgemerkt, das selbst in der Weltspitze der Proficrosser viele Probleme hätten ihm zu folgen !

Die Rede ist von Matthieu van der Poel. Dem Sohn des legendären Adrie van der Poel, dem einstigen schon "fast Gott" der Crosser. Und er ist der Enkel vom noch legendäreren Raymond Polidour. "Popou" wie er noch heute genannt wird. Ständiger Tour de France zweiter und trotzdem einer der besten Profi-Radrennfahrer seiner Zeit. Bei dem jungen Matthieu kommt hier wohl ein Gen Pool zum tragen der derzeit seines Gleichen sucht. Man kann ohne Übertreibung sagen das hier ein Jahrhunderttalent auf dem Crossrennrad unterwegs ist. Ihn live zu sehen und zu beobachten ist ein Genuß. Da passt alles. Der Junge hat Cyclocrossblut und Rennfahrerblut in sich. So überlegen und dominant wie er fährt , gibt es derzeit keinen anderen.Bestenfalls der "Kaiser" der Cyclocrosser , Sven Nys, kann ähnliche Merkmale aufweisen. Matthieu fuhr in Koksijde Rundenzeiten die an Profiniveau erinnerten, herankamen und teilweise sogar besser waren. Unsere betreuten Sportler mussten das auch , wie viele andere auch, ohne Wiederrede anerkennen das da ein mehr als großes Loch im Leistungsvermögen ist im Vergleich zum jungen van der Poel.

Bei den Espoirs , oder U23, lief es dann ähnlich. Wenn auch nicht in der Art das ein einzelner das Rennen dominierte. Es waren mehr oder minder sechs Fahrer die hier dem Rest des Feldes die Rückseite der Rennkombi zeigten. Und unter diesen sechs fuhr der Belgier Wietse Bosmans das taktisch cleverste Rennen und gewann. Auch hier hatten wir zwei Sportler am Start. Und die verkauften sich so teuer es ging. Und das war , für mich zumindest, sehr gut von der Leistung her gesehen. Das lässt hoffen wie ich finde. Man muss auch immer ein wenig im Hinterkopf haben das unsere Jungs mangels Weltranglistenpunkten aus der letzten Startreihe starten müssen. Im Cross immer ein kleines , aber doch Handycap.

Bei den Frauen hatten wir keine Starterin im Rennen. Aber auch dort gab es dann eine Extraklasse an Leistung zu sehen. Und hier war es die US-Amerikanerin Cathy Compton die dem Rennen ihren Stempel aufdrückte und eindrucksvoll bewies das sie derzeit mit das Maß der Dinge im Frauen Cyclocross ist. Ihr Vorsprung war gemessen am Rest des Feldes riesig. Was wieder auf fiel ist der Umstand das die Leistungsdichte der Frauen immer mehr zusammen rückt. Sind es immer noch zwei bis drei Fahrerinnen die den Frauen Crosssport dominieren ,rückt dahinter alles ein wenig näher zusammen. Eine schöne und auch gute Sache wie ich finde.

Als letzte Kategorie gingen dann die Elite Fahrer und insbesondere die Profis an den Start. Und hier war eigentlich klar das nichts über die traditionsgemäß starken Belgier gehen würde. Und so war es dann auch. Überraschenderweise fand man aber auch einen Franzosen in der Spitzengruppe. Ein etwas ungewohntes Bild für das immer recht belgisch dominierte Koksijde.

Und dann war da noch die "Show" des "King of Cross!" ! Kein anderer wie Sven Nys ist gemeint!

Zu Anfang des Rennens, in für ihn ungewohnter Position, weit von den Top ten entfernt , fuhr er Runde um Runde näher zur Spitze heran. Zeigte sein ganzes Können und seine überlegenen technischen Fähigkeiten und vor allem seine Ruhe und Gelassenheit mit Rennsituationen umzugehen, um dann kurz vor Schluß des Rennens in einer Sandpassage die er fahrend nahm, wo Konkurent und Mitstreiter Niels Albert laufen musste, einige Sekunden Vorsprng heraus gefahren bekam und noch gewann! Wer da dabei war kann nur den Hut ziehen und sich tief verneigen. Das war absoluter Weltklassesport der dort geboten wurde!

Unsere beiden Starter waren erwartungsgemäß nicht in den ersten 50% des KLassements zu finden. Zum einen ist Koksijde einfach auch zu speziell wegen dem Sand. Zum anderen ist die schlechte Startposition natürlich nicht optimal. Aber auch leistungstechnisch kann und muss sicher noch einiges optimiert werden. Aber auch das wird gelingen.Da bin ich mir sicher.

Das war dann soweit das "Abenteuer" Belgien und Flandern. Viele Eindrücke und Erkenntnisse wurden gewonnen. Es war viel zu sehen an neuem Material und "Basteleien". So fuhren unter anderem viele der Top Renner und Rennerinnen, unter anderem auch Matthieu van der Poel und Sven Nys, den neuen Dugast "Small Bird" Reifen, der momentan recht viel im Munde ist. Das Teil ist nach näherer Betrachtung aber mehr ein etwas groberer Slick Reifen für spezielle Einsätze und trockene Parcourse. Für die allermeisten Rennen und Rennkurse die man sonst vorfindet wohl eher weniger zu gebrauchen. Die Stollen sind einfach viel zu flach , als das sie irgendeinen Halt in rutschigerem Geläuf gäben. Ich bin mal gespant wo das Ding in Zukunft noch zu sehen ist , außer bei Rennen mit vielen Sandpassagen, oder trockemem Geläuf.

Was auch auf fiel ist der Umstand das sich die Breite von 33 Milimetern für Crossreifen immer mehr durchzusetzen scheint. Man sah auch auf Laufrädern mit Grifo oder Typhoon Profil, die als Ersatzräder im Depot standen , oder im Fahrerlager zu sehen waren , sehr viele 33mm Reifen anstatt der bis dahin "üblichen" 32mm Reifen montiert. Ob der eine Millimeter entscheidend ist , sei hier mal dahin gestellt. Aber man muss es eben auch zur Kenntniss nehmen.

Das war es soweit. Bis dahin........haltet durch !

Mittwoch, 21. November 2012

Man in black

Hallo zusammen.

Demnächst werde ich als " Schwarzfahrer" in den Cyclocrossrennen unterwegs sein.

Soweit....haltet durch !

Montag, 19. November 2012

Daneben und doch dabei

Hallo zusammen.

Der Post Titel soll ja in irgend einer Weise auf das was im Post selbst steht hin weisen. Und so begab es sich dieser Tage , dass ich nach einem "Salto mortale" mitten im Dreisbacher Forst am Boden wieder fand und ich erst einmal sortieren musste ob noch alles heil an mir war. Der Auf und Einschlag war doch recht heftig und der erste Gedanke war , dass die Saison wohl vorbei sein würde.

Was war passiert?

Auf einer Runde im Wald , auf der ich immer mein Techniktraining absolviere gibt es einen kleinen Bergababschnitt der zum letzten Teil eines Downhill Parcours gehört. Jetzt springe ich da aber nicht über die dort über einen Graben aufgebauten Rampen hin und her , sondern nutze den Graben um in Schwüngen nach unten zu kommen.Auf den letzten 50 Metern gibt es einen kleinen , etwa 30 Centimeter hohen Absatz mit sofort anschließender etwa 2 Meter langer Mulde. Ich kam wohl etwas zu schnell. Oder habe zu früh eingelenkt. Oder auch beides. Auf jeden Fall hob ich etwas ab und landete dummerweise mit dem Vorderrad genau auf der Kante der Mulde. Das wiederum hatte zur Folge das es mir wohl unversehens den Lenker aus den Händen schlug und mich im hohen Bogen aus dem Sattel meines Rades hob. Der Flug mag wohl eindrucksvoll gewesen sein. Aber die Landung war es dann nicht wirklich . Mit der rechten Schulter und dem Kopf voran ging es unsanft in den Boden. Gott sei Dank ist der an der Stelle wegen des Tannenwaldes mit Tannennadeln übsät. Und das Centimeter dick. Die Folgen kann sich jeder ausmalen. Alles tat weh. Vor allem Nacken und Schulter. Aber nach den ersten "Selbstversuchen" merkte ich dann das nichts am Chassis gebrochen war. Nur die Karosserie und die Verbindungsteile , die Muskeln, waren stark lädiert. Nachdem ich dann auch mein Rad wieder gefunden hatte, bin ich dann zwar noch etwas weiter gefahren ,aber ich merkte dann doch recht schnell das das Chassis durch den Sturz komplett verzogen war und auch die Muskulatur in Nacken und Schulter irgendwie nicht so wollten wie sie eigentlich sollten. Der Griff am Lenker war alles andere als kräftig. Am Abend hatte dann der Physio meines Vertrauens im ersten Arbeitsgang auch alle Hände voll zu tun um alles wieder einigermaßen herzurichten. Es war aber klar das die komplette Herrichtung nicht von jetzt auf sofort hin zu bekommen wäre. Es standen dummerweise zwei Tage später im pfälzischen Bann ja die Süd-West Meisterschaften an. Ungünstiger hätte der Sturz zeitlich also nicht sein können.Aber man versucht es dann doch mit einem Start. Auch weil man die wenigen Cyclocross Rennen im Süd-Westen Deutschlands in irgend einer Form doch "unterstützen" will.Und da wären wir dann bei Teil eins des Wochenendes.

Das Cyclocross Mobil steuerte also am Samstag ins pfälzische Bann. Dort hatte sich mit dem RV Bann ein Verein gefunden der die Meisterschaften ausrichten wollte und konnte. Und dafür muss man dann auch ein großes Lob aussprechen. War das Hick-Hack im Vorfeld um diese 2012er SWM doch recht groß und eine Ausrichtung alles andere als sicher. Den ganzen Zirkus hier darnider zu schreiben würde aber den Rahmen sprengen.

Man hatte dann einen Parcour in der näheren Peripherie des Sportplatzes gefunden und ein wenig gebaut der es wahrlich in sich hatte. Technisch gesehen nicht der Rede wert. Aber vom konditionellen und vom kräfteverschleißenden Anspruch wohl so ziemlich das schwerste was ich in letzter Zeit erleben durfte. Anderen Rennern ging es sicher nicht anders.Im Prinzip ging es vereinfacht gesagt die eine Hälfte des Kurses bergab und die andere Hälfte bergan. Das bergab dann in rasender Fahrt weil auf Asphalt.Und das bergan dann im Anschluß an die Abfahrt geradewegs nur nach oben in gerader Linie. Das wäre ja nicht so übel das Problem gewesen. Aber dieser Aufstieg wurde dann irgendwie immer steiler und steiler und zog sich ewig hin. Sachen in dieser Art findet man sonst meist bei Mountainbike Rennen . Aber nicht unbedingt beim Cyclocross. Wie dem auch sei. Es war schwer, aber man war irgendwie auch froh das überhaupt gefahren wurde.

Was mein "fahren" anbelangte war mir schon beim warm fahren klar das das nicht wirklich gut gehen würde. Zum einen war der Anstieg nichts für mich und zum anderen waren die Folgen des Sturzes zwei Tage vorher doch heftiger zu spüren wie ich dachte. Der Start und die ersten beiden Runden waren noch ganz gut. Aber dann ging es eigentlich nur noch nach hinten. Und das "nach hinten" dauerte auch recht lange , weil wir für Masters Rennen ungewöhnlich relativ viele Runden fuhren. Die Runde war zwar schwer , doch weil man mit high speed bergab fuhr war man auch wieder schnell im Anstieg.Zu Ende gekämpft hieß das dann ein 8. Gesamtrang und in der Wertung der Saarländer und ihrer Meisterschaft , Platz 3. Was auch völlig in Ordnung ging. Auch unter normalen Umständen hätte ich sicher gegen die zwei Vorplazierten den Kürzeren gezogen auf dieser Runde. Der Abstand wäre nur wohl geringerer gewesen und auch der Platz in der Gesamtwertung der Süd-West Meisterschaften ein anderer. Aber egal. So etwas gibts eben und dann ist das halt so. Die Welt geht davon nicht unter. Wir hatten ja auch "Spaß". An der Stelle möchte ich noch anfgen das ich es wirklich klasse finde das ein Weltklasse Mountainbike Profi wie Wolfram Kurschat auch bei regionalen Meisterschaften startet. Und ganz offensichtlich einen großen Spaß daran hat anstelle des Mountainbikes mit dem Cyclocross Rad durchs Gehölz zu brettern ! Vielleicht ein Weckruf an die deutsche MTB Spitze es auch einmal it Cyclocross zu versuchen. Die Schweizer Kollegen machen es vor. Das muss nicht das schlechteste sein im Herbst / Winter den Crosser unter zu schnallen und mit Speed durch Wald und Heide zu rennen. Das war dann also der Samstag

Am Sonntag stand eines meiner liebsten Rennen in Luxembourg auf dem Plan.Nämlich das Rennen in Belvaux mit einem wirklich tollen Kurs. Dort wir auch die luxembourgische Meisterschaft im Januar 2013 an gleicher Stelle ausgefahren. Zwar auch schwer, aber auch schnell und technisch teilweise nicht ohne. Ein Start war unter den geschilderten Voraussetzungen aber alles andere als sicher. Nach dem Rennen in Bann am Samstag war ich doch am zweifeln ob es möglich sein würde zu starten. Das regenerative fahren auf der Rolle am Abend ließ dann auch spüren das es etwas beschwerlicher ging. Aber ich musste sowieso nach Belvaux und dann nahm ich das ganze "Renngeraffel" eben auch mit dorthin. Die drei Besichtigungsrunden auf dem Kurs mit den Kollegen aus Tetange waren dann etwas positiver und so ging ich dann auch mal zur Nummernausgabe und holte mir eine Rückennummer. Zur Not hätte ich immer noch das Rennen beenden können, wenn es gar nicht ging.

Es ging aber irgendwie doch. Und das weitaus besser als am Vortag. Unsere Betreuerin Lori nahm sich vor dem Start nochmal meiner lädierten Schulter und Nacken an und das tat wirklich gut. Der Start war zwar etwas daneben weil im allgemeinen "Start Harakiri" der ein oder andere das Wort Harakiri allzu wörtlich nahm und Leute in allen möglichen und vor allem unmöglichen Ecken und Positione nach vorne zu kommen versuchten. Dummerweise waren das Kollegen aus den hinteren Startreihen , die folglicherweise dann auch recht schnell im wahrsten Sinn des Wortes das berühmte "Parktiket" zogen. Die ersten lagen schon an den Hürden vor mir und im weiteren Verlauf des nun folgenden technischen Abschnitts des Kurses hatte ich einige andere vor mir die die Bezeichnung "Rennen fahren" irgendwie mißverstanden. Es ging nicht wirklich voran, ich war fest gesetzt da man nicht wirklich überholen konnte und vor meiner Gruppe ein riesiges Loch zum nächst davorliegenden Fahrer ,oder Gruppe. Der Kurs in Belvaux ist halt schnell. Und sobald man die Hinterräder seiner Vordermänner oder eine Gruppe verliert wird es schwierig noch mal nach vorne zu kommen.Es war also das beste aus der Situation zu machen angesagt. Ich fühlte mich gut und ich hatte dann auch recht schnell ein , zwei, schnellere Leute eingeholt mit denen es dann um den Kurs ging. Mit riesen Spaß. Hätte ich doch der Vater der Jungs sein können. Eine "Begleiterscheinung" der Rennen wenn Elite , U23 und Masters zusammen starten. Man hat da doch einige Jungs umsich herum die mehr als halb so alt wie man selbst sind. Viele waren noch nicht einmal geboren als ich die ersten Top ten Ergebnisse als Elite Fahrer in Luxembourg einfuhr. Eine komische aber auch lustige Situation. Das weckt dann doch zum einen den Ehrgeiz und zum anderen macht es einen riesen Spaß mit den jungen Jungen noch in einem Rennen zusammen zu fahren. Und ich denke auch das einige der Jungs froh sind wenn "der Alte" um sie rum ist. Der "Alte" rutscht und fällt in der Regel weniger und hat auch sonst denke ich einen recht guten Blick für die Linien auf denen es eben nicht so sehr rutscht und somit weniger fällt. Spaß muss sein.

Am Ende kam dann bei dieser doch recht schnellen Fahrt der Sieg in der Masters Wertung heraus. Das wäre jetzt nichts besonderes an sich. Aber gestern war ich da dann doch ein bisschen stolz drauf. Zum einen weil die Vorraussetzungen nicht die besten waren und zum anderen weil es in Belvaux das dritte mal in Folge war. Ich mag dieses Rennen wie gesagt und komme da immer wieder gerne hin. Mit Sicherheit auch dann wenn ich nicht mehr Rennen fahren werde.Das Rennen wurde im übrigen gewonnen von keinem anderen wie Sascha Weber , vor Christian Helmig und Vincenc dias dos Santos .Das war dann der Sonntag

In der kommenden Woche geht es dann am Freitag mit der Nationalmannschaft von Luxembourg zum Weltcup nach Koksijde. Dem legendären Sand-Klassiker an der Küste der Nordsee. Da freue ich mich schon darauf mit den Jungs wieder unterwegs zu sein und Teil des Teams zu sein.

Das war es soweit an der Stelle von mir. Das Bild im Anhang von Belvaux stammt von LG.Photography. Bedankt dafür.

Bis dahin...haltet durch!

Freitag, 16. November 2012

Herzattacke !!

Hallo zusammen.

Herzattacken sind ja meist Folge schwerwiegender kardiologischer Probleme. Die Gesundheit macht nicht mehr so mit und das Getriebe im Organismus fängt an unrythmisch zu laufen. Herzattacken können aber auch Ursachen haben die nicht gesundheitsbedingt sind , oder sein müssen . Alles was man dazu braucht ist ein Sportgerät das etwas anders aussieht und auch funktioniert , wie das , was man seit Jahren kennt.

Die Rede ist vom ,in letzter Zeit häufiger auftretenden,Gesundheitsproblem Disc-Cyclocrosser!

Ein absolutes Gefahrenpotenzial für Leib und Leben und allerlei innerkörperliche Organe für manch einen. Das Herz ist betroffen. Galle und Leber ebenso. Die Nervenbahnen zucken nicht mehr im gewohnten Takt.Schnappatmung ist ebenso häufig anzutreffen. Kurzum, für den ein oder anderen ist das bereithalten einer Notrufnummer oberste Priorität!

Dabei ist ein Disc Cyclocrosser ja erst einmal nichts wirklich neues. Das Konzept gibt es ja schon einige Jahre. Nur taucht dieses "Teufelszeug" in letzter Zeit fast schon inflationär auf , weil die "Allerheiligen" des Radweltverbandes UCI im Jahre 2010 anno domini beschlossen haben die Disc Crosser für Wettbewerbe frei zu geben. Vorher fand man sich in recht bescheidener Zahl nur bei den Hobbypiloten.

Alles braucht ja seine Zeit. Auch Veränderung die sich eigentlich nur im Kopf abspielt, als das sie irgendwie rationell erklärbar wäre. Der Mensch neigt ja im Prinzip immer das mit Messern und Klauen zu verteidigen was er gerade besitzt. Das was sich nicht ,oder noch nicht ,in seinem Besitz befindet ist erst einmal nur in der ihm eigenen persönlichen Schublade mit der Aufschrift "Teufelszeug" zu finden. Die wird dann auch eigentlich so lange es geht fest verschlossen gehalten und mit einem Behälter von nicht geringer Größe imaginärem Weihwassers , persönlich geweiht , in dem Fall vom St.Cantileverius , "bewacht" , so das man immer feste besprenkeln kann wenn Bedarf besteht , oder man die Schublade einmal einen Spalt aufmachen muss. Weihwasser ist ja auch meist in diversen Spitälern und Krankenhäusern zu finden als letztes Mittel vor der ewigen Verdammnis.

Die einen rufen "Hosianna"! Die anderen"kreuzigt es" ! Buddha würde wohl milde lächeln und sagen "lasst mich den Teufel erst mal ansehen und ausprobieren ". Und da kommen wir dann schon zu zwei Dingen die es den einen unmöglich machen rationell zu argumentieren, eben weil sie weder angesehen noch ausprobiert haben. Und die anderen haben Erfahrung mit etwas ähnlichem.Dann aber bei einem komplett anderem Sportgerät . Und so vermischen sich Glaubensfragen mit der Rationalität des Seins. Also ähnlich dem was wir so in religiösen Fragen tagtäglich in den Nachrichten bestaunen dürfen. Nur das im hier beschriebenen Thema nicht geschossen, oder sonst derart handgreiflich zur Sache gegangen wird.Man beschränkt sich auf die Findung aller möglichen , aber noch mehr , aller unmöglichen Argumente. Und derer gibt es in Sachen Disc-Cyclocrosser für aktuell nicht wenige Mitmenschen mehr als genug.

Mea culpa....mea culpa!

Auch ich war einst einer dieser Andersgläubigen. Aber ich rechne mich der gemäßigten Andersgläubigkeit zu. Auch ich tanzte einst mit dem "goldenen Kalb". Auch ich wurde groß mit St.Cantileverius. Und ich war dereinst der Meinung das Disc bei Cyclocrossern nicht groß in Erscheinung treten würde. Aber man geht dann auch mal in sich, testet,probiert und staunt.

In dem Sinn....testet, probiert und staunt. Nichts ist unmöglich und der Teufel steckt beileibe nicht überall drin !

Bis dahin....haltet durch !

Mittwoch, 14. November 2012

Disc Crosser....was geht ab ?

Hallo zusammen.

Alleine die Überschrift dürfte bei dem ein oder anderen sicher mittlere Herzattacken auslösen.Aber es geht heute weniger um kardiologische Probleme. Es geht einfach um die Technik an sich. Oder noch genauer, darum, was ich selbst an Technik an meinen Disc Cyclocrossern , die ich in den Rennen und Training nutze, fahre. Ich werde gerade in diesem Jahr doch sehr häufig auf dieses Thema bei den diversen Rennen angesprochen. Also wird das ganze mal näher beleuchtet. Es sind ja keine Geheimwaffen die ich so herum bewege und auch kein Hexenwerk. Nein, es ist sogar ganz einfacher , fast schon schnöder, Standardkram den ich durch Wald und Feld bewege.

Fangen wir beim Rahmen an.

Aktuell fahre ich zwei Räder mit Carbon-Rahmen aus dem gemeinsamen Projekt mit Paul Mathot aus Luxembourg. Ich habe die ersten beiden Rahmen der Disc Version, von der es auch eine Cantilever Schwester gibt. Ich nutze Rahmenhöhe 56cm. Das Oberrohr hat etwas Slop, so das der Rahmen in etwa auf einen 59 / 60cm Standardrahmen mit waagerechtem Oberrohr hinaus kommt.Ich selbst bin 1,85m groß.Die Oberrohrlänge beträgt waagerecht gemessen 56,5cm von Mitte Steuer , bis Mitte Sitzrohr. Ich nutze nach ein wenig herum probieren seit kürzerem einen 110mm Vorbau. Früher fuhr ich bei gleicher Oberrohrlänge 130 oder 120mm. Aber man wird ja älter, der Rücken macht nimmer so mit und dann ist ein etwas kürzerer Vorbau auch in dem Bereich hilfreich.Zudem 1cm höher montiert wie früher. Das ganze ist aber auch eine Folge davon, dass immer mehr Kurse engere 180° Kurven haben ,durch die man so besser kommt und auch beim antreten aus den Kurven heraus besser beschleunigen kann. Zumindest gilt das für mich . Das ist kein Dogma für die Allgemeinheit.

Weiter geht es mit dem Antrieb und der Schalterei.

Ich nutze seit einigen Rennen Shimano Dura Ace Kurbeln mit 172,5mm Länge. Über 20 Jahre lang bin ich 175mm gefahren. Die Veränderung resultiert auch darausdas die meisten Kurse immer schneller und kurviger werden. Etwas kürzere Kurbeln drehen halt einfach etwas besser. Zudem fahre ich kleinere Übersetzungen wie früher.Kettenblätter hier mit 38 und 46 Zähnen von Stronglight. An Schalterei nutze ich an einem Rad eine komplette Dura Ace 7900 Schaltgruppe , die mechanisch geschaltet ist. Ketten der Ultegra 6701 Serie und Kassetten in den Abstufungen 12-25 , oder 11-28. Je nach Kurs. In Lorsch z.Bsp. ,am vergangenen Sonntag, fuhr ich 12-25 und meine kleinste genutzte Übersetzung war 46/23. Am Schaltwerk oder sonstwo ist nichts getunt. Ganz normale Serienteile. Meine Pedale sind die XTR Modell der Serie 970. Die sind meiner Erfahrung nach wesentlich besser zum Cross geeignet wie die aktuellen XTR Modelle. Dasandere Rad ist mit einer Shimano Ultegra DI2 Schaltgruppe versehen, die elektrisch schaltet. Ansonsten wie das andere Rad.

An Lenkern fahre ich das PRO-Vibe 7S Cavendish Modell in 46cm Breite , außen gemessen.

Jetzt zu den Bremsen , dem markantesten Teil des Disc Crossers.

Hier nutze ich ganz normale Avid BB7 Road Bremsen.Mechanisch gebremst. Angesteuert mit ganz gewöhnliche Shimano Dura Ace Außenhüllen und Shimano Dura Ace Innenzügen. Hier kommt das einzige "Tuning" am Rad. Ich behandele die Züge bei Montage mit einer Extraschicht von Shimanos speziellem SP41 Fett. Die Züge gehen dadurch noch ein bisschen leichtgängiger. Außerdem ist das auch noch besser gegen Wasser was immer mal in die Züge kommen kann. Diese Behandlung mache ich auch beim mechanischen Rad mit den Schaltzügen.An Bremsbelägen fahre ich ganz normalen Avid Erstausrüster Standard , oder ganz normale Koolstop Beläge. Nichts gesintertes ,oder sonst irgend etwas spezielles. An einem Rad nutze ich die Beläge schon seit November 2011 und die sind immer noch gut. Die mechanischen Disc Bremssättel finde ich persönlich zum Crossen etwas besser , da besser und schneller einstellbar bei Laufradwechseln , oder sonstigen Dingen wo verstellen der Beläge eventuell mal nötig ist. Und leichtgängig gehen die Bremsen auch. Absolut top Druckpunkt. Kontrolle in jeder Situation. Ich verstehe ehrlich gesagt die Diskussionen um allerhand Tuningmaßnahmen nicht, wie druckstabilere Außenhüllen. Mag sein das das bei einer Alpenüberquerung hilft für die Abfahrten. Zum Cyclocrossen ist so etwas in meinen Augen nicht erforderlich und raus geworfenes Geld. Bremsscheiben sind alle 160mm und von Avid, TRP, oder auch ein Satz Hayes ist im Einsatz. Wobei die orginalen Avid HS1 von mir favorisiert werden.

Weiter zu den Laufrädern.

Hier nutze ich zum einen Stadard Laufräder mit 32 Speichen , Novatec Naben und Mavic Reflex Felgen. Zum anderen aber auch zwei Laufradsätze von meinem Kollegen Georg Preisinger der unter seinem Label Gunsha ganz hervorragende Laufräder von Hand baut. Und dann noch einen Satz Reynolds Assault in der Cyclocross Version.

Reifen.

Es kommen Reifen von Tufo in der Flexus Version , sowohl als Cubus wie auch Primus Modell zum Einsatz. Und auch die legendärsten aller legendären Reifen. Nämlich Dugast. Versionen Typhoon in 32mm und Rhino in 33mm Breite.

Das war es an sich. Wie man sieht ist das eigentlich ganz normaler Standard was ich nutze und fahre. Die Gewichte der Räder bewegen sich um die 7,2-7,5kg je nach Version Schaltanlage und genutzter Laufräder. Das Rad mit der mechanischen Shimano Dura Ace ist dabei etwas lechter als das Rad mit der Shimano Ultegra DI2 Schaltgruppe.

Im Anhang ein Bild des Rades was ich am vergangenen Sonntag auch im Rennen in Lorsch verwendet habe. Ohne Radwechsel, das ganze Rennen.

Sollten noch Fragen auftauchen, oder sonst irgend etwas was euer Interesse weckt, scheut nicht zu fragen, oder mich auf den Rennen anzusprechen. Ich beiße nicht :-)

Als dann....haltet durch !

Montag, 12. November 2012

Flandern im Hessenland.....Lorsch !

Hallo zusammen.

Gestern steuerte mich mein Crossmobil ins südhessische Lorsch. Dort stand ein weiterer Lauf des Deutschland Cups im Cyclocross an und gleichzeitig war dieses Rennen auch Teil der "Supercross-Serie" innerhalb dieses D-Cups. Da war ich auf die äußeren Umstände wie Strecke und so weiter doch gespannt. Da erwartet man dann doch einiges.

Und man wurde nicht enttäuscht. Das fing schon mit der Beschilderung zum Rennen an. Ging über einen super genialen Parkplatz weiter. Und endete in einem Rennparcours der genau so, in dieser Form, auch eines der großen belgischen Rennen repräsentieren könnte. Genial was die Organisatoren in Lorsch da gebaut hatten. Es fehlte nur noch die obligatorische "belgische Brücke" . Man hätte genauso gut in Ruddervoorde sein können. An der Stelle vorne weg ein riesen Lob an das Orga-Team in Lorsch. Hätte es mehr solcher Rennen in Deutschland wäre die Cyclocross Welt eine andere. Viel besser geht es fast nicht. Solche Rennen meine ich in der Kritik der letzten Posts dieses Blogs als Standard zu sehen , den es zu erreichen gilt. Das war einfach vom feinsten.

Das Rennen selbst war für mich persönlich ein zu Anfang kleine Überraschung. War ich doch wieder in der Spitze der schnelleren Jungs der Masters Klasse in Deutschland. Und ich hatte keine Probleme mit zu kommen. Zumindest die ersten 3 Runden. Dann fing ein "altes" Problem wieder an, dass ich mit den Augen habe. Kurz gesagt. Ich sehe dann alles quasi verschwommen. Das hat mich dann Meter um Meter und den Anschluß gekostet. Da wäre mehr gegangen. Aber der 13. Platz war dann doch völlig in Ordnung und ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich komme in Schlagweite der Besseren Leute. Nicht ganz zur Spitze, aber direkt dahinter. Das stimmt positiv und lässt für die nächsten Rennen hoffen.

Aber auch die anderen Rennen zeigten richtig spannenden Crosssport.

Für mich persönlich war das Jugendrennen eine interessante Sache. Nicht wegen dem großen Feld. Sondern wegen eines kleinen Saarländers , der momentan die etablierte Cyclocrosswelt in Deutschland ein wenig in , sagen wir, "Aufruhr" versetzt. Die Rede ist von Dominik Kroll . Da könnte nach Sascha Weber wieder ein Saarländer eine alte Tradition der guten saarländischen Crosser fort setzen. Ein Rohdiamant . Der Junge hat gute Veranlagungen. Der wird seinen Weg machen im Crosssport. Da bin ich ganz sicher. Seine momentane Position in der Gesamtwertung des D-Cups unterstreicht das auch deutlich.Da hat jemand seine Passion gefunden und man muss Respekt zollen wenn ein Junge in dem Alter nichts anderes werden will als Crosser. Keine einfache Angelegenheit in einem Land das zwar eine riesige Tradition an Meistern dises Sports hat, aber ansonsten die besseren Fahrer viel zu oft auf sich alleine, oder ihre Eltern und Familien gestellt sind. Ohne große Unterstützung. Und was ich noch cooler fand war der Umstand , dass sogar "Fans" extra von weit her kamen um ihn anzufeuern.Solchen Enthusiasmus findet man im Radsport nur noch sehr selten. Auch das darf an der Stelle positiv heraus gestellt werden. Und der dritte Platz gestern war eine starke Angelegenheit für Dominik. Waren doch alle Jungs da, die für Meisterehren im Januar in Frage kommen. Das sollte Selbstvertrauen geben.

Und den Verantwortlichen im Saarländischen Radfahrerbund möchte ich zurufen. Kümmert euch um den Jungen . Und seit nicht dann erst parat wenn er vielleicht mal ganz oben stehen sollte. Solche Talente verdienen alle Unterstützung. Egal in welcher Form auch immer. Und sei es nur das ihr an den Rennstrecken steht und ihn anfeuert !

Meine "Teamkollegen" in Luxembourg vom LC Tetange möchte ich an der Stelle auch noch erwähnen. Die haben gestern eine klasse Leistung und richtigen Teamgeist in Dommeldange gezeigt. Rennen gewonnen und mehrere Top 10 Resultate. Ich freu mich für die Jungs. Eine klasse Truppe die zusammenhält wenn es darauf ankommt.

Anbei noch ein Bild von gestern in Lorsch . Bedankt ganz herzlich an Heiko Fenzl.Im Bild auch einer der genialsten Streckensprecher die es gibt. Peter Rhode macht einfach einen super Job. Immer wieder toll wenn er seine Arbeit als Sprecher macht und Veranstaltungen den passenden Rahmen gibt. Davon ab auch einer der schnellen Masters Crosser aus dem nördlicheren Teil der Republik! Er weiß also immer von was er spricht. Das hat man auch nicht immer. Erst recht nicht in dieser positiven Form.

In der kommenden Woche stehen dann am Samstag die Landesverbandsmeisterschaften in Bann bei Landstuhl auf dem Plan. Da hoffe ich mal das mein Rücken hält und die Augen mit machen. Alles wird ja immer gut .Das Podium ist das Ziel. Sonntag geht es dann zu einer meiner liebsten Rennen in Luxembourg. Nach Belvaux, oder auf luxembourgisch Bieles. Dort finden die Meisterschaften des Großherzogtums im Januar im Cyclocross statt und man wird wohl schon auf meisterlicher Strecke fahren. Man darf gespannt sein.

Bis dann soweit.....haltet durch!

Samstag, 10. November 2012

Die Diskussion umden richtigen Cyclocrosskurs

Hallo zusammen.

Mein gestriger Blogeintrag fand ein breites Echo. In allen Richtungen. Von Zuspruch bis harscher Kritik war und ist alles zu finden.Das ist auch gut so.

Ich möchte eines aber auch klar stellen.

Ich erhebe nicht den Anspruch von Dogmatismus und Rechthaberei liegt mir auch nicht. Oder das ich es besser könnte und täte. Das kann ich sicher nicht. Aber ich erhebe für mich den Anspruch auf Dinge und / oder Mißstände hinweisen zu dürfen die seit Jahren , teilweise sogar schon Jahrzehnten, Teil des Cyclocrossrennsports sind.Mir ist klar und dazu muss ich auch stehen , dass man mir immer vorwerfen kann "selbst zu machen" wäre angesagt. Nur ist das nicht der Punkt. Wenn man immer alles alles "Friede, Freude, Eierkuchen" , wie man so schön sagt, hin nimmt , gibt es keine Veränderungen zum positiven. Kritik muss sein. Sie ist einfach Teil von Entwicklungsprozessen. Mir ist auch klar das mich das im großen Maß sehr angreifbar und kritisierbar macht ."Every bodys darling" bin ich nicht und werde es auch nie. Für mich nehme das aber in Kauf für die Sache. Und ich sage auch keinesfalls das alles schlecht sei. Das Gegenteil ist der Fall. In der Breite hat sich vieles verbessert.Es gibt mehr Rennen als noch vor 10 Jahren. Mehr Rennfahrer .Aber bei aller Freude über die Quantität kann es nicht hinweg täuschen das die Qualität mitunter zu kurz kommt. Ein ganz wichtiger und entscheidender Punkt. Gerade wenn es auch um Rennen von nationalen Rennserien geht. Und das kritisiere ich.Dassollte auch erlaubt sein. Eine Hand voll Rennfahrer in der internationalen Spitze sind einfach zu wenig für ein Land wie Deutschland das einst die Besten der Welt stellte. Und das mit mehr als nur einer Hand voll Rennfahrern.

Wie dem auch sei. Ich schaue mir Dinge an , betrachte sie und mache mir meine Gedanken darüber. Persönliche Gedanken wohlgemerkt ,ohne Anspruch auf ein Dogma. Das die nicht jedem gefallen liegt in der Natur der Sache. Aber wie ich schon sagte. Wenn Dinge nicht offen benannt werden und auch kontrovers diskuttiert werden , verändert sich nichts. Und erst Recht nicht im positiven Sinn.

Bis dahin....haltet durch!

Freitag, 9. November 2012

Was ist der richtige Cyclocrosskurs

Hallo zusammen.

Dieser Tage las ich in einem Forum (cx-sport.de) ein Thema was ich recht interessant fand. In diesem Forenbeitrag geht es darum wie der richtige Cyclocross Kurs bei Rennen auszusehen hat. Natürlich prallen hier Meinungen aufeinander , wie bei fast allen Themen die es so gibt. Verschiedene Betrachtungsweisen wurden und werden dargelegt. Ein Grund für mich einmal selbst darüber nachzudenken und meine Sicht der Dinge darzulegen.

Zuerst einmal ,so denke ich , sollte man grundlegend unterscheiden was dem Hobbycrosser , oder Jedermann/ Frau Crosser gefällt und was dem richtigen Rennfahrer gut tut und was dieser braucht. Denn das sind in meinen Augen schon einmal zwei grundsätzlich verschiedene Spezies an Sportlern , mit grundsätzlich verschiedenen Anforderungen.

Vereinfacht kann man sagen das es für den richtigen ,reinen Hobbyfahrer völlig egal ist, wo er fährt und was er zur Ausübung seines Sports braucht. Der Hobbyfahrer kann alles mitnehmen was das Gelände so bietet. Jede Bodenbeschaffenheit. Jeden Singletrail. Jede Abfahrt. Möge sie auch noch so "irre" sein. Grundsätzlich alles was mit dem Cyclocrossrad noch irgendwie fahrbar ist , oder was zur "Eigenheit" dieses Sports gehört. Da können auch Sachen dabei sein , die man sonst nur auf reinen , echten MTB Bewerben vorfindet. Warum auch nicht?

Wer Spaß an so etwas hat , sollte sich nicht durch Vorgaben , die eigentlich nur den Rennsport betreffen nervös machen lassen. Alles kann, nichts muß ist die Devise!

Anders sieht die ganze Geschichte dann schon aus wenn wir uns mit richtigen Rennparcourse, die dem reinen Wettkampfsport dienen sollen, beschäftigen. Hier gibt es allerhand Vorgaben der einzelnen Verbände. Meist angelegt an die Richtlinien des Weltverbandes UCI. Und hier kommen wir dann zu einem ganz wichtigen Punkt. Versucht man in den klassischen Cyclocross Ländern in Benelux diese Vorgaben auch bei kleineren regionalen Rennen so gut als möglich umzusetzen, sieht die ganze Sache in Deutschland zum Beispiel schon wieder teilweise ganz anders aus . "Baut" man in Benelux im Prinzip die Kurse, so nimmt man in Deutschland oftmals immer noch das was man gerade vorfindet an Botanik und Gelände. Und das entspricht in der Regel meist nicht dem was internationaler Standard ist.

Schaut man sich im Internet Videos der größeren Rennen an,stellt man sehr schnell fest das sich das was man dort sieht teils grundlegend von dem unterscheidet was man sonst so an Rennkursen vorfindet. So sind die Strecken erst einmal entsprechend breit gebaut um Platz und Raum zu schaffen. Das hat auch seinen Sinn. Breitere Strecken erlauben einfach spannendere Wettkämpfe, weil nicht einfach alles nach der Startphase hintereinander fährt , niemand mehr überholen kann, oder es nur eine einzige mögliche Fahrspur gibt. Zwar sucht man auf breiteren Strecken auch immer die Idealllinie und die bildet dann folglicherweise auch die Hauptfahrspur, kann man aber immer noch anderen Platz in Anspruch nehmen, da vorhanden. Auch findet man bei diesen größeren Rennen auch 180 Grad Kurven , oder das Unterbringen von möglichst viel Strecke auf kleinem Raum, aber wie schon gesagt, meist sehr breit gebaut an "Fahrbahn". Hierzulande sind dann schon engere Kurven kaum mehr zu nehmen. Zu zweit nebeneinander schon gar nicht. An solchen Details merkt , oder sieht man recht schnell die grundlegenden Unterschiede an die Anforderungen an einen Cyclocrosskurs für Hobbyfahrer und / oder richtige Rennfahrer.

Das Hauptproblem welches auf die Rennfahrer zurück schlägt, wenn man Rennkurse nicht an internationalen Standards anpasst liegt auf der Hand. Sie sind es schlichtweg nicht gewohnt auf Kursen zu fahren , die trotz nicht immer einfacher Topographie, wesentlich schneller zu fahren sind, als das was man sonst hierzulande vorfindet. Fahrer die permanent in Belgien zum Beispiel fahren , sind da besser dran. Sie haben im Prinzip immer das was auch bei Weltcups , generell großen Rennen , oder WM anzutreffen ist. Der ein oder andere Leser mag jetzt denken was das ausmachen soll? Es macht sehr viel aus. Die Grundeigenschaften des Crossens bekommt man zwar überall. Aber auf den angesprochenen Kursen zu fahren ist dann wieder etwas ganz anderes. Gerade in Deutschland findet man immer noch Kurse vor wie sie schon vor zig Jahren gefahren wurden. Das mag zwar schön anzusehen sein hier und da und der ein oder andere "Rennfahrer" findet es klasse sich ewig berghoch zu schinden und in Abfahrten permanent mit der Nase im Dreck zu liegen, aber das ist eben nicht das was einen weiter bringt. Und letzten Endes macht man ja auch solche Sachen wie den Deutschland-Cup deshalb, um dort die Basis für höheres zu legen , bzw. erhebt ja zum Teil sogar den Anspruch international gesehen auf gleichem Level zu sein. Nur ist man es nicht wirklich, sondern weit weg davon.

Man muss und soll immer froh sein das es Cyclocrossrennen gibt. Das vorneweg. Aber was ich nicht verstehe ist der Umstand, dass wir uns seit Jahren ,in Deutschland zumindest, auf der Stelle drehen was die Rennkurse anbelangt. Man hört hier und da sogar das D-Cup Kurse erst am Renntag von BDR Offiziellen abgenommen werden. Ein Umstand den ich schon seit Jahren nicht gut finde. Gerade eine Rennserie wie der D-Cup, der ja die wichtigste nationale Serie darstellen soll, müsste Wert darauf legen, dass hier alles getan wird von organisatorischer Seit her gesehen , damit man die Vorgaben der UCI einhält. Sprich Hindernisse sollten so sein wie vorgegeben. Die Breite der Strecke sollte generell immer und überall das geforderte Maß haben. Und zwar so das man auch wirklich die gesamte Breite im Fall der Fälle nutzen kann und nicht so wie man es oftmals vorfindet das die Strecke zwar auf der richtigen Breite trassiert ist , aber das quasi nur als Alibi dient um viel Breite "vorzutäuschen". An der Stelle sei gesagt das Kleinmachnow im letzten Jahr als nationale Meisterschaft und wohl auch die 2013er Meisterschaft hier vorbildlich sind.Dort sind Leute am Werk die sich offensichlich Gedanken um die Zukunft und den Sinn des Crosssports in Deutschland machen.

Ich mache mich wieder unbeliebt wenn ich Veranstaltungen nenne.Aber ich bin einfach der Meinung das solche Sachen wie Magstadt , um das als Beispiel zu nennen,in der Form und Kursbau wie sie sind, einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Diese Rennen hatten eine, hatten ihre, große Zeit. Aber sie leben nur noch von der Tradition vergangener Tage. Zu dieser Zeit passte das alles noch. Aber leider nicht mehr in die jetzt angebrochenen 2010er Jahre. Andere wären hier auch anzuführen. Diese Rennen sind nicht mehr in der Geschwindigkeit zu fahren wie man das heute einfach braucht und was international gefordert ist. Diesem Thema muss man sich leider einfach stellen. Heute braucht es einfach Geschwindigkeit. Kurze, wenn auch steile Hügel ,mit ebensolchen Abfahrten. Hindernisse darin, in Form von Brettern oder Balken und / oder Treppenanstiegen. All das was man eben auch in internationalen Bewerben vorfindet. Und ganz flach braucht es auch nicht zu sein. Aber eben nicht Mountainbike lastig wo man ewig bergan fährt. Berganfahrten kann man auch anders bauen. In Etappen zum Beispiel. Schleifen usw. Und wer glaubt das internationale Rennen, wegen des Speeds dort, flach wären , der täuscht sich gewaltig. Kurse von Weltcups ,usw. sind richtig schwer. Aber eben schneller und flüssiger zu fahren weil sie eben anders gebaut sind und man sich teils recht phantasievoll Gedanken darüber macht wie man etwas baut und "konstruiert" . Und das geht auch ohne den teils enormen finanziellen Aufwand der zum Bespiel gerade in Belgien betrieben wird um Rennkurse genial zu bauen. Kleinere Rennen dort haben das auch nicht. Aber sie sind nahe an die großen Rennkurse angelegt. Denn das ist in meinen Augen und für mein Dafürhalten ein Grundpfeiler um genügend und ausreichenden Nachwuchs in die Spitze zu bekommen. Dominieren hier im Land einige Sportler die Rennen, stellt man sehr schnell fest , dass wenn es international zur Sache geht , z.Bsp. auf einem Weltcup, die Sache ganz anders aussieht und die Trauben sehr, sehr weit hoch hängen. Für mich ein Grund ist das Fehlen von guten Rennkursen.Wir haben gute Techniker, die um einen Bierdeckel herum fahren können. Aber was fehlt ist das schnelle Herumfahren um den Bierdeckel. Und da braucht es die entsprechenden Kurse dazu. Also nicht zu viel Höhenmeter. Breit gebaut. Hindernisse darin wie Bretter , Treppenanstiege. Und kurze knackige Anstiege und Abfahrten. Das macht die Rennen spannend und ist wesentlich schöner anzusehen wie die alten ollen Kamellen wo alle zwei Minuten mal ein Fahrer kommt , total eingesaut sind und vor Erschöpfung kaum noch alleine stehen können nach dem Rennen

In dem Sinn....haltet durch !