Montag, 7. Oktober 2013

Bei den Nachbarn.......Cyclocross en France !

Hallo alle zusammen. Cyclocross und Frankreich. Das gehört zusammen wie guter Rotwein mit gutem Käse und ein Stück Brot. Cyclocross und Frankreich das ist Tradition. Von hier kam einst dieser geniale Sport zum Rest der Welt. Und da das Saarland ja auch immer wieder mal ein Teil Frankreichs und Lothringens war liegt es nahe das man als Radsportler automatisch irgendwann mit dem Thema Cyclocross in Frankreich konfrontiert wird . Im benachbarten Lothringen wird diese Tradition auch gepflegt . Eine stattliche Anzahl an Rennen hat man dort in unmittelbarer Nähe zur Grenze die eigentlich keine mehr ist.Unterschiedliche Verbände und natürlich auch die Sprache. Aber das ist dann auch schon alles. Längst ist diese Region zum Inbegriff für Europa geworden. Aber ich schweife ab. Gestern führte der Weg nach St. Avold. Einer kleinen Stadt im östlichen Lothringen nicht wirklich weit von Merzig weg. Dort , auf dem Gelände des örtlichen Campingplatzes hatte man eine wirklich schoene Runde gebaut und die hatte es in sich. Viele Richtungswechsel garniert mit kleinen steilen Anstiegen und Abfahrten. Und kein Meter Strecke der einem Zeit zum Luft holen ließ. Das diese Runde konditionell anspruchsvoll ist und auch technisch viel abverlangen wuerde war dann auch schon beim abfahren und Besichtigen der Strecke schnell klar. Was aber völlig überraschte war der Umstand das kein Schlamm und Matsch vorzufinden war. Nach dem vielen Regen der Vortage ging ich schon vom schlimmsten aus. Aber der Boden war nahezu trocken und es rollte trotz der Schwierigkeiten der Strecke erstaunlich gut. Der Start der Masters erfolgte mit den Junioren , U23 und Frauen zusammen. Ein Modell das auch für andere Länder interessant sein könnte. Die Fahrzeit beträgt in allen Klassen 40 Minuten , wie auch international üblich . Das Argument derer die gegen solch ein Modell sind das man die Fahrer/innen nicht auseinander halten könne zur Erstellung eines genauen Klassements, denen sei gesagt das das gestern eine einzige Person fertig gebracht hat. Und die war dann noch der Sprecher in Personalunion. Frankreich ist in dieser Beziehung einfach wesentlich lockerer und nicht so fest gefahren. Auch andere Dinge wie die Materialddepots , deren Zugang und einiges mehr wird wesentlich lockerer gehandhabt wie man das von anderswo kennt . Wird anderswo nach einer speziellen Lizenz gefragt um einen Fahrer zu betreuen und ins Depot zu gelangen geht das in France unkonventionell und ohne großen Aufwand und preußischen Generalstab ab. Es ist einfach ein Stück weit anders und alles wesentlich lockerer als andernorts. Und das nicht zum Nachteil des Sports. Cyclocross boomt auch in Frankreich. Und im Gegensatz zu Deutschland gehen hier auch die Strassenrennfahrer ins Gelände und nicht selten trifft man sogar bekannte Namen aus den großen Profiteams bei einem Abstecher ins Gelände bei kleinen regionalen Rennen an. In Deutschland , oder auch Luxembourg, fast so gut wie undenkbar . Das Rennen war das auch trotz der Schwierigkeit der Strecke für mich persönlich ein Riesenspass. Das machte einfach nur gute Laune um die Bäume im Wald herum zu flitzen. Und am Ende kam dann ein 19. Gesamtrang und Platz 2 bei den Masters heraus . Und damit war ich auch zufrieden. Viel mehr waere mit derzeitigem Formstand nicht machbar gewesen. Wichtiger war für mich das ich mich an das neue Radmaterial gewöhne und eins zu werden mit meinem neuen Rad. Und das klappt immer besser. Die Hoehepunkte der Saison kommen erst noch . So war das gestern ein richtig schoenes Cyclocrossrennen in netter und lockerer Athmosphaere mit viel Spass. Auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Vor allem auch an die Sportler im Saarland und der Pfalz. Aber auch für die Luxembourger. Dort war ja gestern der Saisonbeginn abgesagt worden. Überraschend und auch verwunderlich für mich das dann eigentlich so wenige aus dem Großherzogtum den Weg nach St. Avold fanden. Am kommenden Wochenende geht es dann weiter. Ich hoffe ,"fast zu Hause" , in Schmelz starten zu koennen. Wenn das der Fall sein sollte am kommenden Montag dann wie gewohnt hier der Blogeintrag . Bis dahin......full Gaz !

Freitag, 4. Oktober 2013

Fuck !!!

Hallo alle zusammen. Gestern starb Amy Dombroski. Getötet beim Radtraining. Kaum einer der Leser hier wird sie kennen. Einigen Fans und Insidern des Cyclocrosssports ist sie ein Begriff . Eine junge Frau von gerade einmal 26 Jahren , die aus den USA nach Europa, genauer gesagt nach Belgien kam um dort ihren Traum zu verwirklichen und zu leben. Professionell Radsport betreiben in einem der Protagonistenteams des belgischen Crosssports. Sie wurde Teamfahrerin bei Telenet-Fidea. Nun ließ diese junge Rennfahrerin ihr Leben bei dem was sie liebte. Getötet durch einen LKW . Viele werden jetzt sagen "schlimm" ,"furchtbar ", " so jung" und all diese Attribute die man gebraucht wenn man mit solchen Meldungen konfrontiert wird. Auch wenn man sie nicht persönlich kannte und nur bei den Rennen sah , macht einen eine solche Meldung einfach betroffen. Denn sie war eine von uns . Eine Radsportlerin . Was ich eigentlich mit dieser furchtbaren Meldung sagen und worauf ich hinaus will ist aber folgendes. Mittlerweile riskieren wir alle die mit dem Rad unterwegs sind im öffentlichen Straßenverkehr mehr oder minder unser Leben. Kaum ein Leser dieses Blogs , mich mit eingeschlossen, kann nicht über haarsträubende Erlebnisse und Zwischenfälle mit Autos oder LKW's berichten . Ich selbst wurde in der letzten Woche wieder fast von einem dieser "Speedtransporter" ,keine 10km von zu Hause weg, über den Haufen gefahren. Ein unversierterer Radfahrer haette das wahrscheinlich nicht ohne Unfall beendet. Jeder der sich mit dem Fahrrad im Strassenverkehr bewegt kann Hefte, oder gar Bücher füllen mit solchen Erlebnissen. Und es wird immer schlimmer. Man hat den Eindruck als seien wir Radsportler eine Art Freiwild geworden mit denen man machen kann was man will. Auch wenn es Gesetze und Regeln gibt. Man kann sich des Eindrucks nicht mehr verwehren das Radfahrer Verkehrsteilnehmer nicht mal mehr der 3. Klasse sind. Auf uns wird mittlerweile der Frust und das Unvermögen einer ganzen Gesellschaft abgeladen. Und nicht selten bekommt man solche übelsten Sprüche wie " hat es wieder einen dieser Möchtegern ******* erwischt ....gut so ....nur so lernen die von der Strasse runter zu bleiben " . Das ist kein dahin gesagter Spruch . Das war vor einigen Wochen original so zu hören in meiner Heimatstadt und dieser Spruch zeigt mehr als deutlich was in nicht wenigen Köpfen vorgeht. Und ja, es gibt auch schwarze Schafe unter uns Radfahrern. Das soll nicht negiert werden. Auch ich schüttele ab und an den Kopf wenn ich einige meiner Sportskollegen durch die Gegend fahren sehe. Rote Ampeln missachtend und all solches unnötige Zeugs . Da werde ich innerlich wild. Und zwar deswegen weil es diesen seltsamen Zeitgenossen die Sprüche wie den zuvor zu lesenden wieder Futter gibt. Futter für ihr Feindbild . Futter für Propaganda gegen uns Radsportler. Und Futter dafür das wir nichts wert sind und aus dem Straßenverkehr getilgt gehören . Es muss sich etwas ändern . Und nicht langsam. Es müssen schnelle Lösungen her.Die gefaehrlichen Situationen nehmen immer mehr zu.Immer mehr Leute sind mit motorisierten Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr unterwegs die sie eigentlich aus psychologischer Sicht gar nicht führen dürften . Ist das Gaspedal durchgedrückt setzt nicht selten der Verstand völlig aus. Ich will einfach keine solche Meldungen über den Tod eines Radsportlers im Straßenverkehr mehr lesen. Denn jeder von uns koennte wenn das so weiter geht der nächste sein der in solch einer Meldung steht. Machs gut Amy. Rest in peace.