News aus dem Cyclocrosssport von und mit Oliver Corpus. Aber auch über Technik und Material des Cyclocross-Sports. Und viele weitere Themen mehr aus der großen Welt des Radsports im allgemeinen.
Freitag, 30. Juli 2010
Gala Tour de France Rennbericht
Gestern stand einer der Höhepunkte des luxembourger Rennkalenders auf dem Programm. Die "Gala Tour de France". Ein Einladungskriterium mit vielen internationalen und regionalen "Radstars".
Und so machte ich mich dann auch auf auf den Weg gen Luxembourg Stadt.
Schon weiträumig war dort dann der Rundkurs , auf dem das Rennen stattfand, abgesperrt , um uns Rennfahrern die absolut bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Und auch sonst konnte man glauben die Tour de FRance leibhaftig sei Gast in der luxembourger City. Einfach unglaublich und der schiere Wahnsinn was die Organisatoren da auf die Beine gestellt hatten. Das versprach ein Radsportfest der Superlative! Und das sollte es auch werden.
Den Rennfahrern wurden eigens in einem angrenzenden Hotel Zimmer zum umziehen zur Verfügung gestellt, wo wir auch nach dem Rennen duschen konnten.
Alleine das erreichen des Hotels stellte aber schon größte Herausforderungen, anheim der Menschenmassen, die gestern Abend anzutreffen waren um die Rennfahrer zu sehen, feiern und zu bejubeln. Insbesondere natürlich die beiden Schleck Brothers, Andy und Fränk Schleck.Aber auch alle anderen wurden gebührend bejubelt, gratuliert und was man sonst noch an Respekt, einem Rennfahrer gegenüber haben kann, getan.
Einfach ein super tolles Gefühl. Haben wir, die "No Names" der Szene , die wir halt nur regional bekannt sind, doch sonst nie die Gelegenheit vor solcher riesigen Kulissen an Zuschauern unsere Rennen zu fahren. Glaubt man den Veranstaltern sollen 60.000 Menschen, den Rundkurs gesäumt haben!
Alleine das Warmfahren vor dem Rennen verursachte schon Gänsehautfeeling pur!
Solche Mengen von Leuten hat man eigentlich nie um sich rum. Viele bekannte Gesichter darunter, die einen begrüßten, aber auch viele Unbekannte ,die einfach nur applaudierten wenn man vorbei fuhr.
Solchen Respekt in dieser Menge, haben wir Amateure ja eigentlich nie. Zählen wir die Zuschauer bei unseren Rennen vielleicht in hunderten maximal. Aber hier waren die Menschen in 3er und noch mehr Reihen anzutreffen!
Etwas später als geplant ging es dann nach der Fahrervorstellung der "großen Stars", den bekannten Berufsradrennfahrern, dann los mit dem Rennen.
Und es wurde auch gleich sofort hohes Tempo angelegt. Doch schon nach wenigen hundert Metern merkte ich das irgend etwas nicht stimmte. Und siehe da, der Vorderreifen verlor Luft und walkte ohne Ende. as hieß dann erstmal ohne Sturz ins Materialdepot zu kommen um dort dann ein neues Vorderrad zu montieren. Zu diesem Zweck gewährte die Rennjury uns eine Runde Vergütung um evtl. Schäden beheben zu können. Ich "klinkte" mich dann wieder ins Feld ein nach erfogtem Materialtausch und hatte erstmal die letzte Position des Feldes. Direkt in diesem Moment beschloss ich das diese Position ,an diesem Abend , meine sein sollte;-)
Bei solch einem Rennen hat man nur zwei Möglichkeiten wahr genommen zu werden. Entweder man fährt ganz vorne, oder eben ganz hinten;-) Und meine Entscheidung erwies sich als goldrichtig:-) Denn es geschah etwas ganz kurioses, was ich so dann auch nicht gedacht hätte. Ich hatte plötzlich einen ganzen Rundkurs an Zuschauern "auf meiner Seite" und sogar la Ola Wellen erfolgten wenn ich an bestimmten Gruppen von Leuten vorbei fuhr. Innerhalb von wenigen Minuten kannte eine ganze Masse an Menschen meinen Namen und feuerte mich immer kräftig und lautstark an:-) Ein absolut cooles Gefühl:-) Selbst gestandene Profis kamen zu mir nach hinten und fragten was denn hier los sei:-))
All den Leuten, von denen viele vielleicht hier den Blog lesen, möchte ich an der Stelle ganz herzlich danken für den vielen Applaus und die tolle Unterstützung! Ihr wart klasse:-)!!
Gewonnen hat dann einer der Top Favoriten.Klar....Andy Schleck:-) Und das löste natürlich einen nochmal enormen Jubel aus.
Als ich dann im Zieleinlauf zum stehen kam passierte dann etwas was ich noch nie in dem Maß erlebt hatte. Zuschauer kamen zu mir, gratulierten mir, wollten Bilder mit mir darauf haben und Autogramme:-) Fremde Menschen, Franzosen, Belgier, Deutsche, Luxembourger:-) Zuerst war ich etwas sprachlos. Aber ganz schnell war mir klar das ich wohl deren "kleiner Held" an diesem Abend geworden bin:-) Mit fast 40 wird man doch noch einmal , nach einer langen, langen Zeit, als Rennfahrer von Dingen überrascht, die man eigentlich ja nur von den absoluten Stars der Szene kennt:-)
Es hat mich fast überwältigt und wirklich super gefreut, diese Aufmerksamkeit.
Ein super Radsportfest war das. Und ich wünsche mir das so etwas auch wieder in Deutschland möglich sein sollte. Anhand der ganzen Deutschen, die auch in großer Zahl nach Luxembourg gekommen waren , kann ich mir nicht vorstellen, dass der Radsport in Deutschland nicht genauso gefeiert werden könnte, wie gestern Abend in Luxembourg. Auch wenn uns die Medien gerne immer wieder etwas anderes erzählen wollen.
Der Radsport lebt und vielleicht hat der ein oder andere der anwesenden Leute vom saarländischen Rundfunk gemerkt und verstanden das dieser Sport weit mehr zu bieten hat als leidige Dopingthemen und das sich die Menschen in den Ländern außerhalb von Deutschland "ihren" Radsport nicht kaputt machen lassen, nur weil deutsche Medienvertreter glauben die Weißheit mit der Suppenkelle gelöffelt zu haben!
Vive le Cyclisme kann man da nur sagen!
Es geht weiter und es wird immer weiter gehen:-)
Bilder von der Gala gibt es wie immer auf just4fun.lu
http://www.just4fun.lu/gallery/thumbnails.php?album=228
Bis dann zum nächsten regionalen Rennen:-)
Euer,
Olli
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