Freitag, 3. Mai 2013

Quo vadiz Radsport in der Region ?

Hallo zusammen.

Das erste Mai Wochenende steht an. Und unter radsportlichen Aspekten heißt das auch dass die regionalen Straßen-Meisterschaften vor der Tüt stehen.

Wobei regionale Meisterschaft in der heutigen Zeit sehr weit übertrieben ist. Im hiesigen Umfeld heißt das dann das das Saarland nicht mehr alleine eine Meisterschaft für Saarländer austrägt, sondern seit geraumer Zeit schon mit den Kollegen der Rheinland-Pfälzischen Verbandes. Das ganze idealerweise dann immer im Wechsel der Örtlichkeiten und der jeweiligen Ausrichter.Hier waren für den ein oder anderen aber auch schon nicht gerade geringe Entfernungen zurück zu legen um zum Veranstaltungsort zu kommen. Im letzten Jahr wurde das ganze dann in Verbindung mit der Zeitfahrmeisterschaft direkt alles auf ein Wochenende gelegt. Samstags fuhr man gegen die Uhr gegen die Zeit und Sonntags dann im klassischen Straßenrennen wie gewohnt mit mehr oder weniger großem Feld.Das brachte dann wiederum vermehrte Kosten für viele mit sich. Da die Wege lang waren , musste übernachtet werden. Im Jahr 2013 kommt dann etwas ganz neues hinzu. Der Landesverband Hessen spielt auch noch mit im Reigen der eigentlichen Süd-Westlichen Radsportecke .Das ganze wird damit quasi schon zu einer kleineren "deutschen Meisterschaft". Entfernungstechnisch topt das natürlich so gut wie alles. Die Hessen sind hier die wirklichen Dummen. Sie müssen zum Teil erhebliche Wege zurück legen um zum Austragungsort ,im pfälzischen Bann gelegen, zu kommen. Die Krise fordert Opfer. Unter sarkastischen Aspekten gesehen kann man das nur so kommentieren. Um regionale Meisterehren eringen zu können , müssen mittlerweile finanzielle Mittel von den Protagonisten in die Hand genommen werden ,die eigentlich so in der Form nicht mehr tollerierbar sein dürften und auch sollten. Was das alles kostet und wer das alles noch bezahlen soll , danach fragt heutzutage kein Mensch mehr. "Friss oder stirb" . Dieses Motto geht quer durchs Land. In allen Bereichen. Der Radsport wird hier natürlich nicht ausgenommen. Eltern ,denen der Kontostand nicht in schwindelnde Höhen gewachsen ist, schlagen sich verständlicherweise die Hände vors Gesicht. Will man doch eigentlich dem Nachwuchs so weit mglich alles erfüllen. Will ihm Radrennsport möglich und zugänglich machen. Meisterschaften sind ein erklärtes Saisonziel für viele. Auch wenn es "nur eine unbedeutende regionale Meisterschaft" ist.

Wenn so die Zukunft aussieht, dann sehe ich aber schwarz für den lizensierten Radsport. Auf Dauer werden und können solche Modelle einfach nicht gut gehen, will man verhindern, dass nur noch priviligierte und besser verdienende Radsport ausüben . Dann sollte man sich in dem Fall auf die Masters Klassen zwei bis vier beschränken. Dort tobt in großen Teilen der Mammon. Dort ist Geld zu holen. Der Pool reicht hier noch 10-15 Jahre. Aber der Rest ? Wie soll das weiter gehen ? Wo will man hin ? Gibts es wirklich keine besseren Lösungen wie solche Konstrukte, die Massen an Geld und auch Aufwand verschlingen? Fragen über Fragen die man sich einfach stellen muss. Denen man sich auch entgegen stellen muss. Schöne Gesichter machen und von der heilen Welt erzählen ist hier nicht wirklich gefragt. In letzter Konsequenz muss auch die Frage gestattet sein ob ein solcher Aufwand, unter allen Gesichtspunkten betrachtet,überhaupt noch zu rechtfertigen ist um eine regionale Meisterschaft "mit aller Gewalt" auszurichten.

Die Starterzahlen sind durch die drei Verbände natürlich dementsprechend hoch. Das läßt die Kasse des ausrichenden Vereines klingeln . Alleine bei Elite und Masters sind nahezu 250 Starter gemeldet für das Straßenrennen am Sonntag. Alleine mit dem Startgeld dieser beiden Klassen dürften die Preisgelder aller Klassen zusammen mehr als abgedeckt sein. Das man aus Veranstalterseite da nicht hinterfragt dürfte mehr als verständlich sein. Für einen Verein heutzutage ist das schon wie Weihnachten , Ostern und Geburtstag zusammen genommen auf einen Tag.

Man mag mir nachsagen das ich wieder alles zu kritisch sehen würde. Aber die Fragen bleiben dennoch. Und damit verbunden auch die Frage nach der Zukunft des lizensierten Radsports.

In dem Sinn. Haltet durch. Mögen immer die wirklich Besten gewinnen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Auch ich habe mir überlegt, eine Lizenz zu ziehen und das ein oder andere Lizenzrennen zu fahren.
Da jedoch der BDR auf das „Startverbot von Lizenzfahrern für unangemeldete Radsportveranstaltungen“ pocht (§3 Artikel 1.2.019), habe ich mich gegen eine Lizenz entschlossen.
Warum sollte ich dem BDR denn mit meiner Lizenz Geld in den Rachen werfen, um mich dann selbst in meinen Möglichkeiten zu beschneiden!?!

So werden auch in Zukunft immer weniger Leute Lizenz fahren. Der BDR schaufelt sich sein eigenes Grab.