Mittwoch, 19. September 2012

Deutschland Cup Cyclocross

Hallo zusammen,

in Deutschland gibt es ja seit einigen Jahren die Rennserie um den Deutschland Cup im Cyclocross, kurz D-Cup genannt. In der Saison 2012/13 wird diese Serie in 14 Cyclocrossrennen ausgefahren. Die einzelnen Termine sind:

1.: 14. Okt NDS Bad Salzdetfurth hohe Wertung

2.: 21. Okt NDS Lohne DC

3.: 28. Okt HAM Hamburg Horn DC

4.: 03. Nov WTB Stuttgart-Vaihingen DC

5.: 04. Nov WTB Magstadt DC

6.: 10. Nov BAD Mannheim DC

7.: 11. Nov HES Lorsch hohe Wertung C2

8.: 18. Nov BAY Fürth hohe Wertung

9.: 01. Dez BRA Kleinmachnow hohe Wertung

10.: 02. Dez SAC Borna DC

11.: 08. Dez HES Bensheim DC

12.: 09. Dez HES Frankfurt/M hohe Wertung C2

13.: 29. Dez NRW Herford DC

14.: 30. Dez NDS Vechta hohe Wertung

* Quelle: Rad-Net.de

Meine persönliche Meinung zu dieser Rennserie habe ich hier und da schon kund getan. Meiner Meinung nach umfasst der D-Cup entschieden zu viele Rennen. Ich möchte das auch begründen.

Deutschland ist flächenmäßig ein sehr großes Land. Flächenmäßig groß heißt immer sehr hoher finanzieller und organisatorischer Aufwand. Und da fängt die Problematik in meinen Augen schon an. Selbst wenn man jetzt die Serie in Nord und Süd aufteilt , löst das nicht wirklich den enormen persönlichen Aufwand, der nun mal zu leisten ist. Nicht alle Sportler kommen in den Genuß von zur Verfügung gestellten Transportmitteln, Reisekostenübernahme, etc. In der Regel muß das vom Sportler selbst, oder bei den jüngeren ,von den Eltern getragen werden.Das Rennmaterial mal noch außen vor gelassen ,entstehen schnell Kosten in Höhe von einigen tausend Euros.Jetzt kann man natürlich argumentieren das der Radsport, insbesondere der Cyclocrosssport noch nie wirklich eine günstige Angelegenheit war. Aber muß man ihn dann auch noch mehr oder minder so finanziell aufblähen das die Sache für nicht mehr wenige kaum noch zu stemmen ist? Die Frage muss an dieser Stelle erlaubt sein. Es wird immer lamentiert der Nachwuchs würde fehlen, oder andere Sportarten wären für die Jugend interessanter. Bei "laufenden Kosten" von tausenden von Euros pro Saison im Radsport,pro Fahrer/in , die ja auch irgendwer tragen muss, ist es kein Wunder das sich viele Eltern an dem Punkt die Frage stellen ob sie ihrem Nachwuchs diesen Sport überhaupt finanzieren können. Meine Kritik geht an dem Punkt in die Richtung ob man einen Radsport will der nur noch für und von einen "elitären Kreis" betrieben wird. Für meine Begriffe eine völlig falsche Entwicklung die direkt, oder zwangsläufig in eine Sackgasse führt. Vom sportlichen Wert des ganzen D-Cup mal noch ganz abgesehen. Denn hier sind wir an einem weiteren Punkt den man seit Jahren nicht wirklich in Bahnen bekommt. Nämlich der , dass der D-Cup sich sportlich gesehen völlig im Kreis dreht und in meinen Augen künstlich als etwas besonderes erhoben worden ist, was es eigentlich leistungsmäßig nicht wieder gibt. Die Rennen an sich oftmals nicht internationalen Standards genügend was Streckenführungen anbelangen. Die Starterfelder so gut wie ausschließlich nur aus deutschen Sportlern bestehend , weil die Serie finanziell völlig unattraktiv ist und gute ausländische Sportler deshalb fern bleiben (Ausnahmen bilden hier Frankfurt/Main , teilweise Lorsch und hier und da auch Magstadt). Und die "Ausländer" würden der Serie gut tun. Heben sie das sportliche Niveau doch in der Regel um ein Vielfaches. Denn hier dreht sich der D-Cup wiederrum im Kreis. Sportler die den D-Cup bestimmen ,oder gar dominieren , schneiden im internationalen Vergleich bis auf verschwindende Ausnahmen relativ "schlecht" ab. Für mein Verständnis eine Folge von fehlendem Wettbewerb in der Serie. Im Grunde genommen fahren permanent die gleichen Sportler gegeneinander und das auf niederem Niveau.Ich bin mir an dem Punkt bewußt das ich hier angegriffen werde. Aber die Realitäten bei Weltcups und Weltmeisterschaften sprechen da eine relativ eindeutige Sprache. Es wundert nicht , dass gerade die deutschen Cyclocrosser, die aktuell international erfolgreich fahren nicht wirklich in den Rennen des D-Cups zu finden sind , oder waren und andere Wege gingen und Rennen im Ausland bevorzugt haben.Ein Streitthema gewiss. Aber eines über das man sich doch Gedanken machen sollte wo man denn eigentlich hin will und was das Ziel ist , bevor man sich komplett verirrt hat.

Mein Vorschlag wäre die D-Cup Serie auf maximal 5 Rennen zu veringern.Versuchen Veranstalter zu finden und an die Serie zu binden ,die Rennen anbieten können die auch internationalen Standards genügen.Bei den Rennstrecken angefangen bis hin zu finanziellen Budgets, die es auch ermöglichen gute ausländische Sportler an den Start zu bringen. Und dann diese Rennen endlich einmal richtig zu vermarkten und nach außen hin als etwas besonderes im Kalender darzustellen. Denn das ist ja der größte Kritikpunkt überhaupt. Die Serie wird schlichtweg schlecht und auch falsch vermarktet.

Und auch das leidige Thema der Punktevergabe der einzelnen D-Cup Rennen , die dann zur Findung der Startposition bei den nationalen Meisterschaften dienen, würde ich anders angehen. Das heißt nichts anderes als die Schaffung einer Cross-Rangliste ,analog der Rangliste der Strassenfahrer bei Rad-Net und dann für jedes Rennen in Deutschland Punkte vergeben. Die Rennen des dann auf 4 oder 5 Rennen zusammengeschrupften D-Cups würde ich dann mit sehr hoher Punktzahl versehen. Weit mehr als für "normale" Rennen. So käme meiner Meinung nach viel mehr Tranzparenz in den deutschen Crosssport und man würde einen Cup auch mal als Cup wirklich wahr nehmen von außen gesehen und nicht als irgend ein Rennen mit ominöser Bezeichnung.

Ich empfehle den Lesern alles mal sacken zu lassen und dann in Ruhe darüber nachzudenken wie und was man besser machen kann. So wie es bisher läuft , bin ich wie gesagt sicher, dass die ganze Geschichte D-Cup in einer Sackgasse angekommen ist.

Bis dahin.Haltet durch...:-)

Keine Kommentare: