Montag, 29. Juni 2009

Tour de Schleck......

....oder auch luxembourgische Meisterschaft genannt:-)
So in etwa könnte man das bezeichnen was ich gestern bei den lux. Meisterschaften in Differdange erleben durfte:-)
Aber mal von Anfang an.
Die Elite Klasse hatte eine richtig schöne und auf den Finalrunden wirklich hammerharte Strecke zu absolvieren, was der Blick ins "Roadbook" gleich mal offenbarte.
Die Organisation um den unermüdlichen Gabriel Gatti und seinem Team hatte auch wirklich an alles gedacht, was Streckernführung und auch sonst die "Rundumversorgung" an der Strecke, vor allem auf dem Rundkurs, um Differdingen herum, anbelangte.
Den Rest des Festes besorgten dann ettliche tausend Zuschauer und natürlich die Protagonisten der ganzen Veranstaltung. Nämlich die Rennfahrer selbst.
Dazu sagen muß man noch das Luxembourg eine Besonderheit in seinem Meisterschaftsrennen hat, daß man andernorts so nicht kennt. Nämlich das die Profis mit den Amateuren und hier dann noch integriert die U23 Fahrer, oder wie es frankophon heißt, Espoirs , gemeinsam in einem einzigen REnnen fahren. Einziger Unterschied ist das die Espoirs einige Kilometer weniger, oder wie gestern, eine Finalrunde weniger fahren um ihren Meister zu ermitteln.

Als einer der Betreuer der Espoirs von Tetingen konne ich mir das komplette Geschehen dann auch quasi live von hinten im Auto ansehen, bzw. über Radio Tour im Funk mitverfolgen, so denn die Infos über den Funk zu hören waren;-) Dazu später noch etwas...

Am Start war dann auch alles versammelt was in Luxembourg in jeder Kategorie zu den Titelanwärtern gehört. Angefangen vom Top Favorit der Espoirs, Ben Gastauer, bis hin zu einigen der Superstars der momentanen Profiszene, Fränk und Andy Schleck von Saxo-Bank und Kim Kirchen der die Columbia Farben representierte.
Wir konnen uns mit unseren Jungs sowohl bei den Espoirs , wie auch bei den Elite Fahren ohne Contract, also den Amateuren schon berechtigte Hoffnungen machen auf eine Podiumsplazierung.
Unsere geloste Nummer fürs Begleitauto war auch ok, was gute Sicht nach vorne und im Fall des Falles, schnelle Hilfe für die JUngs garantierte:-)

Pünktlich um 14.00 Uhr ging es dann auch los, mit knapp 80 Fahrern , die sich am Start eingefunden hatten, auf die ersten knapp 70km einer Überlandrunde, also quer durchs Land;-)Gesamtdistanz der Profis / Amateure knapp 160km, die der Espoirs knapp 140km. Das Tempo war sofort vom Start weg extrem hoch. Mit Verwunderung stellten wir im Auto fest, daß der Tacho bei ständig um 55-60km/h pendelte...Das hatten wir uns zu Anfang etwas relaxter vorgestellt um es ehrlich zu sagen.
Aus Differdingen heraus kam dann auch schon gleich eine erste "kleine Welle", ein Hügel mit fieser "flacher Steigung", so einem Ding das einem bei hohem Tempo richtig die Schuhe ausziehen kann. Dieser kleine fiese Hgel war dann auch sofort dafür verantwortlich das hinten schon 5-6 Renner in ernsthaftesten Schwierigkeiten waren und vorne richtig drauf gedrückt wurde. Zum Leidwesen der meisten Fahrer wohl, von ausgerechnet allen Favoriten des Rennens, womit so früh kaum einer gerechnet hatte.
Nach einigen Kilometern kam dann auch schon über Radio Tour wer denn alles für diesen furiosen Rennbeginn verantwortlich war.....2x Schleck, Kirchen, Didier,Poos, Gastauer um nur mal die prominenteren zu nennen. Insgesamt 14 Fahrer. Darunter erfreulicherweise für uns auch der unermüdliche Tetinger Kämpfer Dani Binz, der mal wieder den richtigen Riecher hatte und der Attacke der Stars folgen konnte. Das Feld war in der Situation scheinbar etwas perplex und so stieg der Vorsprung schnell an, bis er sich auf 1.30-1.50 Minuten einpendelte.
So blieb das dann bis zum finalen Rundkurs. Zumindest in der Spitze blieb alles zusammen. Im Feld dahinter kostete die giftige Steigung nach Quattre Vend hoch, nochmal einige Fahrer den Anschluß, so das das Feld in mehrere Gruppen auseinander flog.
Und dann kam der beschriebene hammerharte Finalkurs.......nicht nur das dieser Finalkurs zwei richtig böse Steigungen mit bis zu 15% Steigung beinhaltete,innerhalb von nur 6km der Rundenlänge, gab es auch keinen Meter der wirklich flach war.
Wir hatten hinten im Auto ja schon spekuliert ob die Steigung hoch zum Col d'Europe zum Alp d'Huez Luxembourgs werden würde, was die Zuschauer anbelangte und wir sollten recht behalten! Da standen wirklich in mehreren Reihen hintereinander Zuschauer an Zuschauer und feuerten die Fahrer an und machten ihnen wenigstens so das Leiden ein bischen erträglicher. Als Rennfahrer unterstützt einen das ungemein wenn die Leute mit Begeisterung dabei sind und die Renner so unterstützen.

Vorne war dann auch einer der Pop-Ikonen des luxembourger Radsports schon mächtig am rotieren.Andy Schleck hatte angegriffen und sofort eine ansehliche Lücke zu der restlichen Gruppe geschaffen. Zwei der Amateure in der Spitze mußten dann auch forfait erklären. Darunter leider auch unser Dani.
Andy baute derweil seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Gut beschützt von seinem Bruder Fränk und wohl auch von Laurent Didier, der in einem "Satelittenteam" von Saxo-Bank fährt und so auch kein Interesse hatte noch einmal nach vorne zu fahren. Kim Kirchen war somit etwas isoliert, Vincenzo Centrone hatte seinen verdienten Amateur-Titel vor Augen, Ben Gastauer seinen Espoir-Titel und der Rest war wohl heilfroh überhaupt mit in dieser Gruppe zu sitzen;-)
Im Start-Ziel-Bereich hatten sich derwei,abertausende von Zuschauern eingefunden um "ihre Helden" einmal live und in Action zu sehen und zu feiern.Eine beeindruckende Kullisse bot sich einem da!
Da die Espoirs ,wie beschrieben,eine Runde weniger fuhren waren wir dann auch für den Zieleinlauf der "Großen" dann auch schon im Zielbereich und konnten mit ansehen, wie Andy Schleck ,unter dem Jubel der Zuschauer, als neuer Meister der Elite gefeiert wurde. Laurent Didier kam dann im Sprint dahinter als 2. herein, dicht gefolgt von Schleck 2, nämlich Fränk und Kim Kirchen.
Vincenzo Centrone als 5. machte dann den Titel der Elite sans Contract, also der Amateure, perfekt. Leider ging das in der Schleckomania der Zuschauer etwas unter, was ich persönlich nicht so toll fand, da Vinc den gleichen Respekt und die Anerkennung der ZUschauer verdient gehabt hätte!
So ging dann ein wahres Radsportfest zu Ende. Zumindest der fahrerische Teil, denn doch nicht wenige nutzten die bereitstehenden Gelegenheiten "zur Getränkeaufnahme" und blieben noch "etwas länger" :-))Bei den sommerlichen, gestrigen Temperaturen auch nicht verwunderlich:-)

Etwas später waren dann auch noch einige der bekannten Renner der luxembourger Rennszene versammelt und man genehmigte sich noch ein Tröfchen in lustiger Runde:-)
Andy und Fränk blieben auch noch eine Weile und diskutierten noch mit den Anwesenden. Zu meiner Freude konnte ich dann auch noch Fränks neues Arbeitsgerät näher in Augenschein nehmen:-) Ein neuer Rahmen seines Teamausrüsters.Für mich als "Mann vom Fach" natürlich mega interessant.Kurz und knapp.....ein Hammerteil haben die Jungs von Speci da auf die Beine gestellt. Unglaublich leicht und mit einer wahnsinnigen Stabilität versehen. Genau das richtige für "Männer der Berge" wie Fränk und Andy.

Ach so....fast vergessen.....die Infos über Funk für den Begleittross der Fahrer von den Kommissären....;-) Was an der Spitze passierte war immer aktuell.Aber......wenn man quasi 3 Rennen in einem hat, dann wünscht man sich im Auto auch mal Ansagen über die Abstände der Gruppen dahinter, bzw. Ansagen wer und vor allem wo mit wieviel Abstand gefahren wird;-) Das fehlte völlig. Hier waren die Betreuer nur auf Schätzungen und auf Ansagen der Zuschauer angewiesen. Natürlich kein glücklicher Zu und Umstand;-)

Ansonsten eines der schönsten Rennen das ich erleben durfte:-) Wenn auch "nur" im Auto:-)

Bilder vom Rennen werden dann in Kürze nachgereicht.Carlo war ,für mich zumindest(:-)), überall unterwegs um geniale Momente und Gesichter des Rennens festzuhalten:-) a darf man gespannt ein und sich freuen:-)

Als dann. Freitag Abend gehts in der High-Speed Hatz in Vianden im Großherzogtum weiter und am Sonntag steht dann das "Heimrennen" in Tetingen an. Darauf freue ich mich:-) Ich werde berichten.

Hasta Luego , oder wie man in Luxembourg sagt, "..bis geschwenn.." :-)

Euer,
Olli

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