News aus dem Cyclocrosssport von und mit Oliver Corpus. Aber auch über Technik und Material des Cyclocross-Sports. Und viele weitere Themen mehr aus der großen Welt des Radsports im allgemeinen.
Donnerstag, 24. Mai 2012
Radrennen im Saarland und der Region
Hallo zusammen. Es gibt sie noch. Auch wenn es mittlerweile nur noch eine Hand voll sind, aber einige wenige Radrennen im Saarland gibt es noch. So auch am nächsten folgenden Wochenende. Traditionsgemäß seit Jahrzehnten an Pfingsten , wird am Sonntag in Homburg , genauer gesagt in Homburg - Reiskirchen und am Montag in Oberbexbach gerannt. In Homburg geht es morgens um 10.00 Uhr los mit dem ersten Rennen und in Oberbexbach um 9.00 Uhr. Beide Renntage werden eröffnet mit dem Rennen der Masters Kategorien. Die anderen Klassen folgen dann im Anschluß, quasi Rennen an Rennen bis am Nachmittag dann das Rennen der Elite-Klasse den Renntag abschliesst .Auschreibungen mit Zeitplänen findet man hier für Homburg http://www.rad-net.de/modules.php?name=Ausschreibung&menuid=288&ID_Veranstaltung=19892&mode=ascr_detail und hier für Oberbexbach http://www.rad-net.de/modules.php?name=Ausschreibung&menuid=288&ID_Veranstaltung=19922&mode=ascr_detail&typ=i .Dummerweise kolidiert das Rennen in Homburg am Sonntag mit dem Saarschleifen MTB Marathon in Orscholz. Eine für das kleine Saarland nicht ganz glückliche Überschneidung. Ich selbst werde sowohl im Homburg , wie auch in Oberbexbach an den Start gehen. Ob etwas dabei heraus kommt wird man dann sehen. Die Prioritäten liegen mittlerweile doch woanders. Rennen fahre ich ja derzeit nur unregelmäßig , da ich unter anderem auch bei diversen Etappenrennen im Einsatz bin . Allerdings dann nicht mit dem Rad. Was für mich dann auch wieder heißt einige Tage gar nicht aufs Rennrad zu kommen. Training sieht ja doch etwas anders aus. Aber Rennen im Saarland muss man auch etwas unterstützen und so pilger ich dann mal ins "Ost-Saarland". In der kommenden Woche steht ja dann schon wieder ab Mittwoch die Tour de Luxembourg für mich an. Das heißt für Interessierte und Fans wieder Profi-Radsport auf Weltklasse Niveau, quasi direkt vor der Haustür in unserer Region. Ein Link zum Rennen mit Teams, Etappen, Zeitplänen , usw. findet man hier http://www.aotdl.com/skoda-tour-de-luxembourg-2012/
Dienstag, 22. Mai 2012
Soll man bereuen wenn man ein Radrennen nicht fährt...?
Hallo zusammen. Alle Jahre wieder kann man eigentlich schon sagen.Denn es geht zur Zeit , da die Saison einige Wochen am laufen ist, wieder einmal um das Meldesystem zu deutschen Radrennen und seinen "Eigenheiten". Mittlerweile gibt es ja über das Internet Portal des Bund Deutscher Radfahrer ,kurz BDR genannt, die Möglichkeit direkt online zu den einzelnen Rennen zu melden. Das muss von einigen Wochen im voraus, bis knapp meist eine Woche vor dem jeweiligen Rennen passieren. Denn nach der "Deadline" wird jede Meldung als Nachmeldung betrachtet , die mit einem nicht unerheblichen Extra Obulus an Euros versehen ist. Ein Beispiel. Bezahlt man in der Regel um die 8-10 Euro normal an Startgeld, kommt bei einer Nachmeldung noch einmal ein Betrag zwischen 10-15 Euro hinzu. Nicht wenig Geld wenn man bedenkt das wir hier über eine Mehrarbeit, für das von Hand in die Startliste schreiben, von maximal 2 Minuten sprechen.Jetzt kommt es in letzter Zeit immer mehr in Mode das diverse Veranstalter die Zahlung des Startgeldes im voraus per Überweisung verlangen. Normal , oder bisher,wurde dieses Startgeld immer erst bei Abholung der Rückennummer mit Hinterlegung der Rennlizenz verlangt / bezahlt. Wie man es aus den jeweiligen Betrachtungsweisen sehen mag. Jetzt kommt aber auch schon der erste Wink auf ein an sich "krankes System" . Startet der Fahrer nicht, aus welchem Grund auch immer, oder meldet sich ordnungsgemäß ab, wird ihm das bereits bezahlte Startgeld nicht zurück erstattet . Heißt auf gut deutsch , die Vereine behalten es einfach ein.In meinen Augen rechtswiedrig, da keine Leistung in Anspruch genommen wurde. Und hier schlagen dann auch , jedes Jahr aufs neue, die Wellen natürlich immer wieder extrem hoch. Für viele Schüler und Studenten , aber auch für jeden anderen ,der jeden Tag seiner Arbeit nach geht und sein Geld sauer verdienen muss, sind 10 Euro eine Menge Geld ,mit denen man auch etwas anderes sinnvolles machen könnte. Wenn man sie denn wieder bekäme.
Das ist der eine Missstand in diesem System. Ein anderer ist das sogenannte "Reuegeld" . Allein der Name sugeriert schon tiefstes Mittelalter. Und aus diesem müssen die "Erfinder" dieser "unglaublichen super Idee" auch stammen. Genau gesagt heißt Reuegeld das man eine Strafzahlung leisten muß wenn man nicht bei einem Radrennen startet, zu dem man sich angemeldet hat , aber aus welchen Gründen auch immer der entsprechende Rennfahrer , von wem auch immer , nicht abgemeldet wurde. Zum Teil fallen hier Beträge von bis zu 30 Euro an. Je nach dem wie der Veranstalter aufgelegt ist. Man muss also mit einer Strafzahlung bereuen das man nicht am Start eines Radrennens erschienen ist. Quasi die etwas modernisierte Form der Inquisition. Bereue und gestehe.
Man sieht bei näherer Betrachtung der Dinge also , dass im Enddefekt immer der Rennfahrer "der Dumme" ist. Viele Vereine kalkulieren sogar einen Teil der Nachmeldegebühren und der Reuegelder in ihre Rennbudgets von vorn herein mit ein.Der normal denkende Mensch wird jetzt sagen " ...was ein Zirkus...welcher Nonsens....". Und der normal denkende Mensch hat Recht. In Zeiten wo scharenweise Sportler in die von den Vereinen und auch vom Verband so "gehassten" Jedermann-Rennen abtriften, sollte man sich schleunigst Gedanken machen ,ob es nicht endlich an der Zeit ist ,mit gewissen Dingen einmal endgültig Schluß zu machen. Denn so kann und darf das einfach nicht weiter gehen. Klar, die Jedermänner und Frauen bezahlen oft ein vielfaches an mehr Startgeld. Aber dafür haben sie auch nach Zahlung von diesem Startgeld Ruhe und brauchen sich nicht noch den lieben langen Tag Gedanken über sportbürokratischen Blödsinn zu machen den kein Mensch braucht , außer vielleicht einigen Vereinsmeiern , denen , auf gut deutsch gesagt einer ab geht wenn sie wieder einmal einen Sportler maßregeln können. Das darf , nein dass muss einfach mal gesagt werden und auch erlaubt sein. Wir sprechen mittlerweile von Problemen vorn bis hinten im Radsport,aber die Entscheidungsträger haben es immer noch nicht gemerkt wo eigentlich die wirklichen Probleme liegen! Ich nenne ein Beispiel aus unserer näheren europäischen Umgebung. In dem Fall Belgien. Dieses Land hat meist mehrere Radrennen an einem einzigen Tag in verschiedenen Orten laufen. Und das auf einer Fläche die weitaus geringer ist als die der BRD. Jetzt braucht man dort aber gar nicht im Vorfeld zu melden. Dann trägt es sich zu , dass es einem passieren kann das man mit 200 anderen Rennfahrern vor 2-3 etwas betagteren älteren Herren ,oder Damen steht, und sich anmelden will. Diese älteren Herrschaften schreiben dann alles fein säuberlich, wohlgemerkt von Hand, in Startlisten mit UCI Code, usw. Dauer etwa 1-2 Minuten.Man bezahlt sein eventuelles Startgeld, bekommt seine Startnummer und gut ist.Das Beste aber ist ja , dass im Prinzip jeder anwesende Zuschauer eine wirklich aktuelle Startliste in die Hände bekommt. Weil, die wird vor dem Start verreilt an die Anwesenden. Jetzt stellt sich der ein wenig nach denkende Mensch natürlich die Frage , warum das in Belgien möglich ist und warum über solche Dinge in Deutschland ein solches Bohei gemacht wird. Man muss dazu sagen das allein Belgien mehr Amateurrennfahrer lizensiert hat, als der gesammte BDR an Lizensierten zusammen genommen hat. Leider wird, wie so oft, derjenige immer wieder zum Deppen gehalten , der das System in Frage stellt , bzw. darüber eine Diskussion versucht in Gang zu bringen.Das setzt dann am Schluß auf den ganzen Blödsinn halt die Striche auf das ö ;-)
Denkt nach. Also diskuttiert und hintergragt.
Euer Olli.
Montag, 21. Mai 2012
Der Pfel ist geschossen und ein Stern geht auf
Hallo zusammen. Der Fleche d'Sud ist zu Ende. Fünf Tage die für die Fahrer Schwerstarbeit waren. Aber auch für die Betreuer eine Menge Stress und Arbeit mit sich brachten.Das dieses wichtigste Etappenrennen für "Amateure" in Luxembourg schwer würde, war schon im Vorfeld klar. Das es aber so schwer sein würde wie es dann tatsächlich wurde , damit hat wohl keiner wirklich gerechnet. Zwar ging das Rennen zur Freude der Veranstalter und auch der luxembourger Bevölkerung mit dem Sieg ihres mega Talents Bob Jungels zu Ende. Aber wer nun argumentiert man hätte ja doch alles richtig gemacht , anheim der Kritik im Vorfeld wegen der Streckenführung , dem muss man dann doch etwas wiedersprechen. Eines vorab. Es wurde richtiger großartiger Sport geboten! Ein großartiger Sieger! Aber auch alle anderen Rennfahrer am Start die großen Sport zeigten! Und hier spreche ich dann vor allem für die luxembourger Amateure aus den Clubteams, denen einige im Vorfeld nicht einmal zutrauten die 1. Etappe zu überstehen. Sicher waren hier einige am Start, für die "d'Fleche" eine Nummer zu groß war. Aber eigentlich alle verkauften ihre Haut jeden Tag so teuer wie möglich und gaben ihr Bestes im Rahmen ihrer Möglichkeiten! Es gibt nicht nur die Schlecks in Luxembourg. Das Land hat jede Menge guter Renner die es verdienen das man sie mehr respektiert und beachtet! Ohne all die Jungs die , meist chancenlos, in solche Rennen gehen, würde es einfach ehrlich gesagt langweilig sein.Es kann nicht nur Stars geben.
Das ich im Vorfeld die Schwere der Streckenführung kritisiert habe ist ja bekannt. Und ich bleibe auch dabei. Diese Fleche war einfach teilweise eine bis zwei Nummern zuviel des Guten. Dieses Rennen war noch nie leicht.Aber man sollte es, zumindest bin ich dieser Meinung, nicht übertreiben mit noch mehr Höhenmetern und noch längeren Etappen. Die 3. Etappe ist da ein Beispiel für. Ab Kilometer 90 konnte im großen Hauptfeld keiner mehr und vorne in der Spitze wurde es auch schlagartig ruhiger, weil wirklich alles und jeder wie man so schön sagt "vorne bei und hinten widder" war. Der Schlußrundkurz um Wiltz herum mag ja spektakulär sein.Aber einfach für die Rennfahrer war das eine gute Spur zuviel des Guten,zweimal "die Knupp" hoch zu müssen. Für die , die sich hier nicht auskennen. "Die Knupp" ist ein Anstig von der Sorte der einem nach schon, über 130 gefahrenen, schweren Kilometern wirklich die Schuhe aus zieht! "Nur" 1 Kilometer lang, aber dafür mit teilweise weit über 20% Steigung, die man dazu noch ohne jeden Schwung nehmen muss.Bei der ersten Auffahrt hatten schon viele erhebliche Probleme. Die zweite Auffahrt killte schlichtweg einige total. Wäre oben nicht das Ziel gewesen, wären wohl einige glatt umgefallen. Das hört sich witzig an, ist es aber nicht. Solche Etappen machen kein Rennen interessanter. Und auch der letzte Tag ist so ein Beispiel. Warum da noch einmal über 180 Kilomter quer durchs Land fahren und zum Schluß noch einmal einen brandgefährlichen Rundkurs? Eine Runde weniger und 150 Gesamtkilometer, hätten es auch getan in meinen Augen. Generell fände ich Etappen um die 130-150 Kilometer maximale Länge besser und interessanter. Das sind "normale" Amateurrenn Distanzen. Und auch den einen oder anderen Berg weniger würde ich fahren.Was nützt es wenn man mit jedem Berg mehr die Fahrer killt , aber dadurch das Rennen eigentlich "uninteressant" macht , weil nicht mehr angegriffen wird und jeder , sowohl vorne wie hinten fahrend mausetot ist? Weniger ist sehr oft mehr.Trotzdem war es ein schönes Rennen, mit einem würdigen Sieger! Chapeau an Bob Jungels! Ein toller Sieg , der in die Analen eingeht. Für mich geht es dann in der übernächsten Woche in der Tour de Luxembourg weiter.Dann in Diensten als Mecano der luxembourger Nationalmannschaft mit dem Fleche Sieger und dem amtierenden Amateurmeister Christian Helmig.Das Rest Team nicht zu vergessen. Darauf freue ich mich. Es macht einfach Spaß für und mit diesen Jungs zu arbeiten . Bis dahin . Euer Olli
Montag, 14. Mai 2012
Der Pfeil des Südens
Hallo zusammen. Ab dem kommenden Mittwoch geht es wieder richtig rund im kleinen aber wunderschönen Luxembourg. Wer jetzt glaubt irgendein Event in der Partyzone der Luxembourger Altstadt würde steigen, irrt . Gemeint ist die Fleche d'Sud , eines der tradinellsten Rennen im Großherzogtum. Noch dazu ein Etappenrennen, das in diesem Jahr in seiner 63. Ausgabe über insgesamt 5 Etappen führt. Alles in allem über fast 600 Kilometer. Und die haben es in sich ! Ich vermute mal es gab noch nie in der Geschichte der Fleche eine Austragung in der Vergangenheit, die vom Etappenprofil und den zu fahrenden Höhenmetern so schwer war wie die 2012 Edition.Kaum eine zu fahrende Schwierigkeit wurde ausgelassen. Und da bin ich bei aller Freude darüber das es solche Rennen überhaupt noch gibt und sich immer noch viele Menschen mit wirklichem Idealismus die Arbeit machen um eine Austragung zu sichern, bei meiner Kritik an der 2012er Version. Müssen Rennen wirklich immer schwerer werden? Immer höher hinaus ? Noch mehr Anstiege? Noch mehr teils gefährliche Abfahrten? Ich meine nicht.Wem ist damit gedient frage ich mich. Wenn es dumm kommt ist die diesjährige Fleche schon nach dem ersten Tag auf dem ultraschweren Rundkurs um Differdingen herum uninteressant, weil das Klassement schon steht und nur noch taktisch gefahen wird. In meinen Augen hat man es hier eine , eher zwei Spuren "zu gut gemeint" . Den Auftakt und vor allem das wiklich richtig schwere Zeitfahren am Samstag hätte man etwas anders gestalten können . Eine richtig schwere Etappe im Norden hätte gereicht. Der Rest sollte ausgewogener sein. Selbst die gemeldeten Kontinental Teams mit ihren Rundfahrt erfahrenen Profis werden hier ihre liebe Mühe und Not haben . Da spricht man noch nicht von den "wirklichen" Amateuren im Feld , die in den einzelnen Club-Teams am Start stehen werden.
Spektakulär ist das eine, aber man kann aus einem Spektakel schnell eine langweilige Veranstaltung machen wenn man es immer schwieriger gestaltet und die Fahrer , ganz direkt gesagt,ständig vorne bei und hinten widder sind und alles froh ist im Feld wenn Ruhe herrscht und nicht wieder der nächste Hügel, oder Berg im Weg steht. Luxembourg ist zwar das Land der großen Bergspezialisten. Das Land von Gaul und den Schleck Brüdern. Aber das sind leider, bei Licht betrachtet,die großen Ausnahmen. Der Rest leidet.Und zwar an jeder Welle, an jedem Hügel und an jeder steilen Rampe. Und davon gibt es in diesem Jahr wirklich genügend im Parcours.
Soweit meine kleine Kritik, die man bitte nicht als Angriff verstehen soll. Eher als Idee in Zukunft vielleicht einen etwas anderen Weg einzuschlagen. Back to the roots. Die Fleche war immer schwer. Ohne Frage. Aber in früheren Jahren halt auch wesentlich ausgewogener wie ich finde.
Den Etappenplan findet der Leser hier:
http://www.fleche-du-sud.lu/Etapes.html
Die einzelnen Teams am Start sind hier zu finden:
http://www.fleche-du-sud.lu/Equipes.html
Vor allem die 1. , die 3. und die 4.Etappe werden wohl sehr spektakulär.Anschauen lohnt!
Vielleicht ist der ein oder andere Leser ja an wirklich großem Sport, der sicher geboten wird ,interessiert. Kostenlos! Einfach hin fahren ,zuschauen , die Fahrer unterstützen und anfeuern. Wäre eine schöne Sache viele Menschen an den Strassen sehen zu können die Radsport zu dem machen was es ist. Eine der schönsten Sportarten die es gibt!
Bis dann. Euer, Olli
Dienstag, 8. Mai 2012
Quo vadiz Nachwuchs im Radsport
Hallo zusammen.In den vergangenen Tagen habe ich mir einige Gedanken um die doch , so kann man das ja nicht anders beschreiben, desolate Lage im Nachwuchsbereich im Radsport gemacht.Sa spreche ich insbesondere die Situation im Saarland an. In letzter Zeit wurde ja von mehreren Seiten teilweise recht heftig und kontrovers in Social Networks, Foren und auch an den Rennstrecken über dieses Thema diskuttiert. Das die momentane Lage alles andere als rosig ist, darüber denke ich gibt es breiten Konsenz. Nur was tut man dagegen? Wie kann man den Radsport für junge Menschen attraktiv machen? Wie kann man jungen interessierten und deren Eltern deutlich und klar machen das der Radsport nicht aus Doping und Medizin, wie in der Presse gerne und immerkehrend dargestellt besteht , sondern ein fazinierender Sport mit vielen Facetten und Möglichkeiten ist? Und ab hier wird es dann verdammt schwierig Lösungen bzw. Lösungsansätze zu finden. Meiner Meinung nach umfasst das ganze Thema mehr als nur Veränderungen in der kompletten Frühförderstruktur. Wobei wir bei dem Thema in meinen Augen schon einen ganz heißen Punkt ansprechen und ich dazu auch eine ganz klare Meinung habe. Aber fangen wir erst einmal bei dem Thema an , wie man überhaupt wieder an Nachwuchs in größerem Umfang kommen kann? Bei diesem Punkt komme ich dann nicht umhin den Verband in die Pflicht zu nehmen.Denn dort fängt alles an. Und da sind wir dann bei der Öffentlichkeitsarbeit. Und damit meine ich dann wie und was getan werden kann um jungen interessierten Kindern und Jugendlichen erst einmal zu zeigen das es da einen Sport , nämlich den Radsport, überhaupt gibt. Bis dato ist mir kein flächendeckendes Konzept bekannt wie man hier ansetzen könnte. Als Beispiel möchte ich hier die Sportkollegen aus der Triathlon Fraktion anführen. Dort geht man gezielt in Schulen um Nachwuchs anzusprechen. Hier in Merzig gibt es seit einigen Jahren einen Schülertriathlon für Kinder der einen riesigen Zuspruch findet und erst einmal dazu dient den Kindern den Sport überhaupt einmal zu zeigen und näher zu bringen.Und hier sehe ich durchaus Möglichkeiten um anzusetzen. Mein Vorschlag dazu wäre ein tragbares Konzept zu erstellen , bzw. Maßnahmenkatalog wie so etwas umgesetzt werden kann. Und hier sollte man sich dann auch nicht zu schade sein Hilfe , bzw. Input von außen in Anspruch zu nehmen und auch kritisches erst einmal nicht als Angriff,sondern als Möglichkeit der Veränderung zu verstehen. Im konkreten Fall denke ich an eine zu meiner Jugendrennfahrerzeit doch sehr erfolgreiche Sache. Nämlich der damals sogenannten " Sommermeisterschaft" . Da gab es Rennen aller möglichen Diziplinen im Strassenradsport und diese fanden großen Anklang. Es müßte doch möglich sein mit relativ geringem Aufwand so etwas wieder ins Leben zu rufen. Ich stelle mir das in etwa so vor das man vom Verband organisiert, vereins übergreifend, die Ärmel hoch krempelt und zusammen etwas tragfähiges erstellt was auch in der Zukunft Bestand hat.Zehn Köpfe denken immer mehr als nur einer. Und Input ist in schwierigen Zeiten immer gefragt. "Not" macht erfinderisch. Warum nicht einfach versuchen interessierte zu finden die mit anpacken wollen? Warum nicht Vereine gezielt ansprechen ob es nicht möglich ist, im Sommer in irgend einem der mittlerweile zu Hauf zur Verfügung stehen Industriegebieten, die "wenig" behördlichen Aufwand erfordern, ein "Rennen" zu organisieren? Hier denke ich vor allem auch an jene Vereine die im Elite ,oder Masters Bereich, Teams stellen.Diese Vereine sind hier meiner Meinung nach in einer besonderen Verantwortung.Schliesslich kann sich "ihr Nachwuchs und ihre Zukunft" aus solch einer Maßnahme rekrutieren! Bisher macht man es sich ja da recht einfach.Man lässt andere die Nachwuchsarbeit machen und wirbt oder kauft die "fertigen" Rennfahrer dann ab. Wie gesagt wünsche ich mir hier einfach mehr Diskussion und einfach mal einen Anfang über alle Ansichten , Vereinsmeiereien und persönlichen Differenzen hinweg im Sinn des Sports. Den Fakt ist doch und da bin ich mir sicher das das jeder so sehen wird , so kann es nicht weiter gehen. So wie momentan vorhanden , geht ein großartiger Sport kaputt und vor die Hunde. Und dann komme ich zum Anfangs angesprochen Thema der Struktur von "Kinderradrennen" . Hier habe ich eine ganz klare Meinung und bin da wohl auch geprägt von meinem ehemaligen Trainer Helmut Speiser , der mir viele Dinge vermittelte in Sachen Training und Gestaltung , die er aus seiner Zeit als Nachwuchstrainer in Kasachstan mit nach Deutschland brachte. An dem Punkt möchte ich hier noch eine persönliche Meinung einbringen , dass es in meinen Augen ein Unding war , dass so ein hochqualifizierter Mann Anfang der 90er Jahre im Saarland keine Anstellung als Trainer bekam, bzw. man sich nicht für diesen Mann interessierte auf Verbandsseite und ihn einband. Ich bin sicher , vieles wäre heute anders. Nun gut,das ist Geschichte. Ich komme noch einmal zu den "Kinderradrennen" und vertrete hier einen vielleicht in vielen Augen sehr unpopulären Standpunkt. Und der ist ganz klar. Alle Radrennen ,im klassischen Sinn, unterhalb der U15 Kategorie komplett abschaffen und durch spielerische Gestaltung ersetzen. Aber ich möchte das auch begünden. Das heißt konkret, keine richtigen Radrennen mehr. Sondern vermehrt Wert auf Grundsätzliches legen. Ich denke hier an technische Fähigkeiten, spielerische zweier Sprints, usw. Also viel mehr was der Ausbildung und vor allem dem Spaß dient. Hier wird jetzt manch einer Atemnot bekommen und zur Schnappatmung über gehen. Vor allem wohl übermotivierte Väter, die eigentlich mehr sich selbst verwirklichen wollen ,als Wert auf die sportliche Zukunft ihrer Kinder zu legen. Die soziale Komponente lasse ich hier mal noch ganz außen vor. Reden wir doch Klartext. Momentan "verheizen" wir doch so viel an Potenzial im Kindesalter, was nicht einmal annähernd voll und ganz ausgeschöpft wurde. Den Kindern wird keine Zeit zur Entwicklung gelassen. Es zählt nur der Sieg.Verlieren ist nicht angesagt. Dabei ist keiner der auch nur annähernd mal versucht ein richtiges Radrennen zu fahren ein Verlierer. Erst recht kein Kind. "Der Radsport" , das sind wir alle wohlgemerkt, begeht hier den eigentlich größten Fehler und Raubbau am Nachwuchs schon von Anfang an. Nachwuchs wird schon verbrannt ehe er überhaupt wirklich richtig aufblüht.Und hier spreche ich nicht von körperlichem verbrennen. Es ist die Psyche die hier oftmals völlig mit Füßen getreten wird.Kindern von 10 Jahren wird schon eingebleut das sie gewinnen müssen , Sieger sein müssen , ehe sie einmal wirklich verstanden haben was das überhaupt heißt. Ich habe in all den Jahren so viele Kinder und Jugendliche gesehen und erlebt die zig Rennen gewonnen hatten , aber keiner davon wurde je im Amateurbereich richtig gut ,oder wurde gar professioneller Berufsrennfahrer. Warum wohl ? Selbst der einzige Olympiasieger im Radsport den das Saarland hat, Andreas Walzer, war keiner dieser "Überflieger" in jungen Jahren. Da war harte Arbeit und ich denke, nein ich bin sicher, noch viel viel mehr Geduld gefragt um da hin zu kommen wo er am Ende stand. Langer Post,kurzer Sinn. Es muss einfach möglich sein das man sich zusammen tut. Neue Möglichkeiten und Ideen entwickelt. Und diese vor allem auch zu zu lassen. Das sollte es uns allen doch wert sein. In dem Sinn. Ich freue mich auf rege Diskussion. Denn nur so kann man Lösungen finden und weiter kommen. Im Sinne des Radsports. Euer, Olli
Montag, 7. Mai 2012
Der Berg ruft. Oder vereinfacht gesagt "Mannebach"
Hallo zusammen. Das vergangene Wochenende stand ja überall in Deutschland im Zeichen der jeweiligen Landesverbandsmeisterschaften. Das hieß , wie ich schon in diversen Vorposts schrieb, das sich die Rheinland-Pfälzer und die saarländischen Rennfahrer und Rennfahrerinnen ins beschauliche Mannebach in der Pheriperie des Saar Städtchens Saarburg auf machen mussten. Einige waren wohl noch nie in dieser wirklich wunderschönen Ecke unserer Republik und konnten im Vorfeld mit dem Ortsnamen nicht so wirklich etwas anfangen. Aber das was die Sportler dann dort erwartete war wirklich etwas ganz anderes als man das sonst immer von diversen Rennen in Deutschland gewohnt ist. Der ganze Ort Mannebach mit seinen Verantwortlichen und der für den sportlichen Teil zuständige RV Schwalbe Trier hatten hier etwas auf die Beine gestellt , was man sonst in der Art nicht so schnell wieder findet. Eine Veranstaltung mit richtigem Eventcharakter, mit großem Zelt mit einer kleinen Expo , und, und, und. Und eine Strecke die es zwar wahrlich in sich hatte , aber wirklich komplett abgesperrt war! Wo, ja die Frage muss nochmal gestellt sein, wo bekommt man so etwas als Rennfahrer noch geboten im Jahr des Herrn 2012, dass man richtige Strassenrennen auf komplett abgesperrten Kursen fahren kann?? Für die Organisation und alle Beteiligten daran ,gibt es da eigentlich nur 1+ ! Mehr geht nicht.Die Messlatte für künftige Meisterschaften liegt nun verdammt hoch. Was man dort in dem kleinen Ort auf die Beine stellte ,kann gar nicht oft genug positiv hervorgehoben werden.
Im sportlichen Teil wartete auf die Sportler dann aber auch etwas , was wohl bis dato einmalig war / ist. Eine Runde die auf gut Deutsch gesagt, "hammer hart" war. Da war nichts mit verstecken und taktieren. Hier waren Bergfahrer Qualitäten, Biss und Durchhaltevermögen gefragt. Denn nicht nur die wirklich schwerste Strecke die es wohl bis dato je gab in den letzten Jahrzehnten, sondern auch der Wind und das regnerische Schauerwetter mit Temperaturen um die nur 10° herum, machten den Sportlern in allen Klassen zu schaffen!Die einzelnen Sieger und Plazierten möchte ich an der Stelle mal auslassen zu erwähnen. Ergebnisse findet ihr hier: http://www.rad-net.de/modules.php?name=Ausschreibung&ID_Veranstaltung=20311&mode=erg_detail Alle , neben den Siegern , auch die Nachstplazierten, sowie alle die auf diesem schweren Kurs ihr Rennen beendet haben,waren an dem Tag irgendwie Sieger. Die einen halt mit Platz 1 . Die anderen eben für sich selbst. Top! Jedem gratuliert zu seinen Leistungen! Vor allem denke ich da an die jüngsten Sportler am Start. Auch sie mußten genau die gleiche Runde fahren wie die Älteren auch. Und das wäre hier meine einzige Kritik. Darüber sollte man sich vielleicht Gedanken machen. Gerade für die jüngsten war das eine Spur zuviel in meinen Augen. Hier hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht. Ich denke das sehen auch einige andere so. Das nächste Jahr wäre das Saarland, also der LV Saar, wieder mit der Ausrichtung der Meisterschaften betraut. Ich hoffe das sich ein Ausrichter findet. Ansonsten sollte man vielleicht mal Mannebach anfragen. Das ist ja "fast" Saarland und offensichtlich ein Ort der für großen Sport ein offenes Ohr und Herz hat. Wir haben nicht mehr so wirklich viele davon.
In den nächsten Wochen geht es wieder "gewohnt im kleinen Kreis", also auf der Rundstrecke und im Kriterium rund. Soweit und bis dann. Euer Olli
Freitag, 4. Mai 2012
Was gibt es neues in der Zukunft
Hallo zusammen. In der letzten Zeit war ja hier im Blog eigentlich mehr über Vorschauen zu Rennen und in Sachen Rennberichten zu lesen. Aber das Leben besteht ja nicht nur aus aktivem Sport , sondern auch mit einigen anderen schönen Dingen. Insbesondere der Entwicklung , bzw. weiter Entwicklung von Cyclocross Rahmen Modellen. Und so war ich dann auch in den letzten Wochen in dieser Sache nicht ganz untätig und habe einiges neues aus getüftelt und weiter entwickelt.Heraus gekommen sind zwei neue Cyclocross Rahmen Modelle. Eines in einer Disc Version. Eines in einer Cantilever Version. Beide Modelle aus Aluminium. Ausgehend von den bestehenden Modellen wurden hier einige neue Sachen , wie Ausfallenden, Steuerrohr und auch Ösen zur Befestigung für Schutzbleche oder Gepackträger berücksichtigt. Letzteres auf vielfachen Wunsch interessierter Kunden. Beide Rahmenmodelle werden neue Vollcarbon Gabeln erhalten , die die Rahmen nicht nur optisch ,sondern auch qualitativ noch weiter aufwerten. In absehbarer Zeit werden wir die ersten Muster hier haben und dann kann ich auch Bildmaterial liefern.Bis dahin noch etwas Geduld.
Auch am erfolgreich am Markt angekommenen Carbon Cyclocross Rahmen wird es einige kleinere Änderungen geben,die den Rahmen noch besser machen , wie er ohnehin schon ist.
Desweiteren wird es auch in Sachen OCCP als bekannte Cyclocrossmarke einiges tun. Davon aber zu einem späteren Zeitpunkt dann mehr.
Bis dahin.Stay tuned....euer Olli.
Mittwoch, 2. Mai 2012
Letzter Test
Hallo zusammen. Am 01. Mai steht traditionsgemäss das Radrennen in Frankfurt , dass man ehemals als Henninger Turm Rennen kannte auf dem Programm. Oder aber das Rennen der Offenbacher Radsportfreunde in gleichnamigem süd pfälzer Örtchen.Man hat dort im Prinzip rund um den Ort eine fast 7km lange , relativ flache Runde gebaut die ein bisschen was von belgischem Klassiker Feeling hat. Ein bisschen etwas deswegen , weil meist der Wind aus irgend einer unguten Richtung steht und man in einen recht schmalen Feldweg einfährt, vor dem es immer Positionskämpfe gibt, weil natürlich jeder vorne fahren will um eventueller Sturzgefahr aus dem Weg zu gehen. Für mich hiess das dann zeitig aufzustehen und die Nachtruhe zu beenden. Zeitig heißt in dem Fall um 5.00 Uhr in der Früh. Mein Start in der Masters Klasse war ja schon gegen 8.30 Uhr und ich hatte ja noch ein wenig Autofahrt vor mir. Wie meist in der Südpfalz üblich lachte die Sonne und es fanden sich weit über hundert Fahrer am Start ein. Die Junioren fuhren auch mit uns. Deshalb vergrößerte sich das Starterfeld auch noch mal um einige Renner. Ich bin zwar kein Freund solcher Klassen Zusammenlegungen , aber auf einer etwas größeren Runde ist es dann doch ok. Die Jungs verhielten sich auch völlig in Ordnung.
Ich wollte das Rennen nochmal nutzen um ein paar Rennkilometer vor der Landesmeisterschaft zu sammeln. Zwar auf komplett anderem Terrain. Aber es geht einfach nichts über Rennen fahren um noch ein wenig an der Form zu feilen. Also war das Ziel in die Gruppen mit rein zu kommen, wenn welche entstehen würden. Das gelang mir zwar noch nicht wirklich weil noch etwas "Schub" fehlt, aber ich war dann zweimal mit in den Prämiensprints mit vorn dabei, was dann auch in Ordnung war. Das Rennen ging vom Start weg relativ zackig weg. Attacke folgte auf Attacke. Es bildeten sich Gruppen. Aber keine kam wirklich weg vom Feld. Alles lief dann irgendwie wieder zusammen. Das Feld ging deshalb geschlossen in die letzte Runde. Ich muss gestehen das ich in dem Moment mit einem Massensprint rechnete. Doch wie das dann halt so geht, konnte sich mit Claude Christ tatsächlich einer der Favoriten an der letzten entscheidenden Stelle auf dem Kurs noch absetzen vom Feld und fuhr einem Solosieg entgegen. Dahinter noch 2 Fahrer die sich knapp vor dem Feld halten konnten, welches wiederrum geschlossen in die letzten Ecken und Kurven vor dem Ziel ging. Die Hektik kann man sich vorstellen. Ich hatte mich da dummerweise etwas ungut positioniert und kam nicht mehr richtig nach vorne. Auch deshalb weil ich keiner derer bin , die mit Biegen und Brechen durchs Feld fahren als gäbe es kein Morgen. Also war das Prinzip Hoffnung angesagt. So schlecht sass ich auch nicht auf meiner Position. Dummerweise suchten dann aber zwei , oder drei Fahrer vor mir den Kontakt mit Mutter Erde und zwangen mich mitten in der letzten Kurve die Highspeed Fahrt etwas zu unterbrechen und einen Schlenker zu fahren um nicht noch mit zu Boden zu gehen.Fazit war dann ein Platz irgendwas um die 21. bis 23. Position. Nicht gestürzt zu sein war und ist wichtiger als irgend eine Plazierung. Alles in allem war ich aber ganz zufrieden. Es geht langsam aber sicher besser. Geduld ist gefragt. Das nächste Rennen wird dann wohl am Samstag die Zeitfahr Meisterschaft sein. Eine Diziplin die ich ja überhaupt nicht mag. Zudem ich kein Zeitfahrrad habe und konventionell fahre. Also mit dem ganz normalen Straßenrad mit dem ich auch am Sonntag die Straßenmeisterschaften bestreiten werde. Was dabei dann heraus kommt, darauf bin ich selbst einmal gespannt. Das hab ich nicht ein einziges mal trainiert, geschweige denn überhaupt mal länger als 2km am Stück am Unterlenker im Training gefahren :-) Da wären wir wieder beim Prinzip Hoffnung. Die stirbt ja bekanntlich zu letzt. Also bis dann. Euer Olli
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