Montag, 11. Februar 2013

Verbandsinteressen

Hallo zusammen.

Am Rosenmontag ist ja mithin allerlein närrisches Volk unterwegs. Ein Tag der passender nicht sein könnte um die Zustände des Cyclocrosssports in Deutschland einmal zu hinterfragen. Denn man kommt nicht umhin bei dem Begriff "närrisch" sofort an diverse Dinge zu denken , die mich schon seit einiger Zeit umtreiben. Einige Zeit heißt das ich unter anderem ja schon gut und gerne 3-4 Jahre in diversen Blog Berichten immer wieder darüber geschrieben habe das mit dem BDR im allgemeinen und dem Cyclocrosssport im speziellen einges im Argen liegt.

Das der Deuztschland-Cup eine Rennserie ist ohne wirkliche Bedeutung , international gesehen , hatte ich ja schon mehrmals angsprochen. Außerdem derart aufgebläht, dass diese Serie keinem Aussenstehendem , der nicht aus der "Szene" kommt, irgendwie logisch vermittelt werden kann. Was will man ? Wo will man hin? Das waren ja auch schon mehrmals Fragen die ich aufgworfen hatte in diversen Beiträgen. Im Großen und Ganzen stellt sich für mich persönlich die Sache so dar . Nach dem Motto " wir haben uns verirrt , aber wir kommen gut vorran" . Anders kann man das nicht mehr bezeichnen. Und da Fastnacht ist muss man es als Cyclocrosser auch mit einer Portion Humor zu nehmen versuchen. Kopfschütteln allein tut auf Dauer weh.

Für mein Dafürhalten hat man die ganze Geschichte derart in den Sumpf gefahren das man nicht mehr weiß wie und wo es weitergehen soll. Allem Anschein nach wird mit aller Gewalt an einem Konzept festgehalten , was von Anfang an kein wirklich durchdachtes Konzept war. Man darf mich hierfür gerne attackieren. Aber neutral und sachlich betrachtet wird man mir zustimmen müssen. Kaum ein Fahrer der in dieser Serie erfolgreich ist ,der auch international gesehen mit Erfolgen aufweisen kann. Die "belgischen", "niederländisch" und "luxembourger" Deutschen nehme ich hier mal aus. Deren sportliche Vita ist auch etwas anders zu betrachten und anzusehen. Aber sonst ? Achtungserfolge ja. Aber im Großen und Ganzen nichts was hoffen lässt auf eine breitere Basis von Sportlern die international bestehen können.Und dafür gibt es mehrere unabstreitbare Gründe.

Das Punktesystem des D-Cups , dass zur Ermittlung der Startpositionen für die nationale Meisterschaft herangezogen wird ist einer dder Gründe dafür . Hält er die Fahrer doch von wichtigen Rennen größeren Ausmaßes im Ausland fern . Denn da beißt die Maus keinen Faden ab. Es sind einfach Fakten. Wer international bestehen will und auch weiter kommen will muss dorthin gehen wo die Löwen brüllen. War schon immer so und wird auch immer so bleiben .Bedauerlicherweise ist das aber nicht Deutschland.Meine Idee ist ja schon länger das man ein Punktesystem , ähnlich der des Punktesystems im Strassenrennsport einführt. Das wäre viel objektiver und auch aussagekräftiger in meinen Augen. Und den D-Cup an sich dann auf maximal 5-6 Rennen beschränken. Wird für die Teams und Sportler günstiger und wäre auch wesentlch besser vermarktbar.Zudem auch von BDR Trainer Seite die Forderung aufgestellt wurde an die besseren Rennfahrer , der besseren Vergleichbarkeit wegen , die D-Cup Rennen fahren zu müssen.Warumwenn ich fragen darf? Wo soll der weitere Sinn sein?

Und da bin ich schon direkt an einem nächsten w, weiteren Punkt den ich vorhin ansprach. Das Geld.

Momentan ist es so das nur die drei Erstplazierten am Ende der Serie ein Preisgeld bekommen. Der Rest existiert nicht mehr und bekommt auch nicht mal den berühmten feuchten Handschlag .Gemessen an dem Aufwand der nötig ist um auch unter den Top 10 zu rangieren ist das geradezu ein Witz und mehr als lächerlich. Der BDR zieht für "alles und jeden Mist" sogenannte "Gebühren" ein. Ein Thema bei dem sich mir die Haare zu Berge stellen und ich auf 200 Puls komme.Ohne mit dem Rad zu fahren wohlgemerkt! Eine dieser "Gebühren" ist mit 250 Euro behaftet um eine Renngemeinschaft auch nur anzumelden und diese dann höchst verbandlich genehmigt wird. Stand 24.10.2012 konnte man im Rad-Net lesen das hier 24 RG's genehmigt wurden. Macht summa sumarum 6000 Euro. Und da fragt man sich schon für was dieses Geld dann verwendet wird? Nur damit irgendwer , irgendein OK gibt das ein paar Leute im gleichen Trikot an Rennen teilnehmen dürfen?! Gemessen an dem was am Ende an Preisgeld ausgezahlt wird bleibt nur bei diesem Posten ein großer Haufen Geld über. Denn , man staunt, die drei Erstplazierten der Elite Klasse bekommen die unglaubliche Summe von 150-100-50 Euro ! Dafür sind sie dann tausende Kilometer durchs Land gefahren. Die Summen für Kost und Logis nicht mal mit gerechnet. Meinen Freunden und Kollegen in Benelux traut man sich fast gar nicht über solch extreme Beträge zu erzählen. Kopfschütteln ist da noch das mildeste was man dann an Antwort bekommt. Transparenz, was mit allein diesen "Anmeldegebühren" geschieht , Fehlanzeige.

Mir ist bewusst das ein Verband Geldmittel generieren muss um bestehen zu können. Aber man würde sich dann doch wünschen das dieses Geld dann auch wieder an die zurückfließt die den Cyclocrosssport nun mal ausmachen. Nämlich die Sportler

Das sind jetzt an der Stelle nur mal ein paar Punkte. Die Liste lässt sich beliebig fort setzen. Am Ende steht aber immer die Erkenntnis das es so einfach nicht weiter gehen kann. Kein Mensch macht sich offensichlich beim BDR noch Gedanken wie einzelne Sportler und auch die Teams die Kosten noch stemmen sollen. Und wenn , dann wüßten sich auch viele Teamleiter die Antworten auf die gleichen Fragen , die ich gestellt habe.

In dem Sinn....miteinander ! Und haltet durch !

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast in vielen natuerlich mal wieder voll ins Schwarze getroffen (dass sie dich ueberhaupt noch starten lassen, wundert mich echt :-) ). Fuer den D-Cup will ich aber mal ne Lanze brechen. Ich finde gut, dass es diese Serie gibt. Wer sich im Cross auf nationaler Ebene vergleichen will, weiss wo er starten muss. Die Menge an Rennen finde ich auch gut, da hier endlich eine gerechtere Nord-Sued-Verteilung gegeben ist. Das Punktesystem ist ganz einfach viel sinnvoller zu gestalten: Streichwertungen !
Also "die besten 5 Wertungen zaehlen" oder so. Momentan ist es eine Fleissveranstaltung, nur wer Kosten und Aufwand auf sich nimmt, alle Rennen zu fahren, kann vorne mitspielen. Bzw. wer mal krankheitsbedingt ne Woche aussetzt, hat schon verschissen. Das macht sportlich wenig Sinn.
- die internationale Wertigkeit dieser Serie ist ein anderes Thema. Soweit ich weiss, sind immerhin 2-3 Rennen mit UCI-Punkten, wenigstens ein Ansatz. - denken wir andersrum, den D-Cup gaebe es nicht und es waere wie auf der Strasse, jedes Bimberlesrennen gibt Ranglistenpunkte. Der Haufen verstreut sich, direkte Leistungsvergleiche werden weniger, die Fleissfahrer werden wieder belohnt etc.
Und nicht zu letzt, waere es deutlich schwieriger bei sovielen dezentralen Rennen das Vorhandensein von Flaschenhaltern zu kontrollieren. Daher klares JA zum D-Cup von mir.
Christoph

Oliver Corpus hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Oliver Corpus hat gesagt…

Hallo Christoph ,

ich will den D-Cup ja nicht abschaffen. Ich will ihn reduzieren und ihn als wirklichen Cup verstanden sehen. In der jetzigen Version sind das einfach zu viele Rennen. Mal anders herum gefragt. Hätten denn die Rennen des momentanen , aufgeblähten Cups weniger Starter wenn sie das Prädikat D-Cup nicht hätten? Ich glaube nicht. Jedes Bimberlein Rennen das Punkte her gibt , ist doch am Ende besser und sagt mehr über den wirklichen Stand der Dinge aus. Daher meine Forderung , Ranglisten Punkte für ALLE Rennen. Seperat den D-Cup bewerten und dann dort höhere Punkte vergeben für die Gesamt Rangliste.So etwas würde Wertigkeit ergeben. Stefan Danowkski z.Bsp. hat den D-Cup deswegen nicht gewonnen weil er Rennen nicht gefahren ist und Punkte liegen lies. Bei weniger Rennen wäre das auch alles besser zu steuern. Das ginge auch über Nord-Süd Verteilung. Außerdem müssten sich dann auch Veranstalter ins Zeug legen um hohe Standards zu erfüllen. Das wird doch bisher bei dem einen so und bei demanderen wieder anders ausgelegt. Bei demeinen suchen sie nach dem Haar in der Suppe und der andere kann im Prinzip tun und lassen was er will. Zu dem Thema kann man einiges mit rein packen was zur Verbesserung des ganzen beitragen würde. Und dann sollte es auch höheres Preisgeld geben im D-Cup. Das muss letzten Endes auch für gute Ausländer attraktiv werden. Derzeit kocht der D-Cup doch in der eigenen Brühe. Ausser Lorsch und Frankfurt kaum mal "Frischblut" von außenhalb zu sehen. Das das nicht gut sein kann sieht man an der Diskussion und den Anstrengungen , die man derzeit in Belgien unternimmt um die besseren Leute außerhalb Flanderns zu ihren Rennen zu bekommen. Konkurenz belebt immer das Geschäft und bietet mehr Objektivität am Ende. Zum Schluß gebe ich dir Recht das ich wohl für nicht wenige in Verbandsfunktion ein rotes Tuch bin.Es gab da ja auch von deren Seite in der Vergangenheit oft genug Knüppel im Weg oder irgendwelche Irrsinnigkeiten .Einem Startverbot sehe ich gelassen entgegen. Davon ab. Was will man mir mit Ü40 denn nehmen ;-)? Und außerdem weswegen? Weil ich meine Meinung sage? So what.....ich sage meine Meinung. Wenn die einem nicht passt ist as völlig ok. So funktioniert Demokratie. Nur bin ich auch der Meinung das man zu verschiedenen Punkten nicht oft genug die Finger in Wunden legen kann , sogar muss. So passiert nämlich gar nichts. Und die Diskussionen derzeit , die auch in diversen Foren laufen, zeigen doch das ich nicht der einzige bin dem verschiedene Dinge in der jetzigen Form nicht gefallen.

Grüße,
Oliver

Anonym hat gesagt…

Schon http://acrossthecountry.net/bdr-lanciert-mtb-deutschlandcup/ gelesen? Analog dazu könnte man ja im Cross 3-4 Bundesliga Rennen über dem DC etablieren?!?

Oliver Corpus hat gesagt…

Solch eine ähnliche Idee habe ich schon vor 3 Jahren an den zuständigen Mann beim BDR weiter geleitet.Die "Supercross" Rennen innerhalb des derzeitigen D-Cups greifen diese Idee ja auf. Nur hat man auch das nicht fertig zu Ende gedacht. Meine Vorstellungen waren wesentlich weiter fühender. Im Prinzip genau das was ich oben im Blogtext angesprochen habe. Es kommt ja noch eine ganz andere Sache dazu. Nämlich die Zunahme der Hobby, oder Jedermann Rennen innerhalb der D-Cup Rennen. Für mein Verständnis haben die dort , innerhalb einer nationalen Rennserie nämlch nichts verloren. Das muss anders gehändelt werden , will man das weiter greifend nutzen für den Cyclocross Sport. Zum einen sind sie sportlich fehl am Platz. Zum anderen nehmen sie wichtige Zeit weg , die für, an der Stelle , wichtigere Sachen gebraucht wird. Der Renntag ist schon jetzt völlig zugestopft. Ein Rennen an dem anderen.Oft ohne Pause zwischen den einzelnen Rennen. Da muss wasseperates her. Auch darüber muss / sollte man sich Gedanken machen. Die Zahl der "Hobby CX-Piloten" nimmt auch immer mehr zu.

Anonym hat gesagt…

Da stimme ich dir zu Olli, Samstag die Hobbyrennen und Sonntag dann dir richtigen wäre z.B. eine gute Lösung! Doppelveranstaltungen werden dann zwar schwieriger, aber dann könnte ja einer der beiden Veranstalter die Reihenfolge umkehren. Dann könnten die Hobbyfahrer auch 60min fahren, da haben die doch bestimmt nichts gegen.

Fährst du eigentlich zu der Fachwartetagung Anfang März?

Oliver Corpus hat gesagt…

Ich bin kein Fachwart ;-) Und auch sonst nicht eingeladen ;-)) Also was soll ich dann dort :-) ?