Montag, 19. Januar 2009

Epische Wetterumstände in Rambrouch


Heute Morgen ging es in den nordwestlichen Teil des Großherzogtums, nach Rambrouch, oder in Landessprache Rammerich.
Zeigte der Blick am Morgen aus dem Fenster ,gen Himmel , dass es wohl heute etwas feuchter als in den letzten Rennen werden würde, stellte man alsbald, mit zunehmendem Näherkommen an den Veranstaltungsort, schnell fest das der Schnee doch noch nicht ganz der Vergangenheit angehört.Rambrouch war weiß. Und nicht etwa mit der schöneren Art des Schnees, sondern mit einer üblen, pampig nassen Version der „weißen Pracht“ wie sich schnell herausstellte.
Angekommen war dann erst einmal,unter Zuhilfenahme einer , von der freundlichen örtlichen Feuerwehr ausgeliehenen Schneeschaufel, den Parkplatz vom Schnee befreien angesagt….eine für Betrachter sicher lustige Angelegenheit….schafften doch einige Rennfahrer und Betreuer erst einmal Platz für die Autos und mehr der weniger trockene Füße, um den Zusammenbau der Räder zu bewerkstelligen.
Nach getaner Arbeit ging es dann zur Streckenbesichtigung.
Das Abfahren der Runde zeigte sehr schnell, daß das heute keine sehr spaßige Angelegenheit werden würde. Auf dem immer noch richtig hart gefrorenen Boden,stand mehr oder weniger, daß Wasser das der der Schnee abgab und es hatte sich eine schmierige Schicht darauf gebildet.Die Kurven waren somit sehr rutschig und eine gut 400 Meter lange Abfahrt forderte wirklich erhöhte Aufmerksamkeit, da hier einige Unebenheiten auf dem harten Boden, dass Rad schnell außer Kontrolle bringen konnten.
Die Runde erforderte außer der beschriebenen Abfahrt und einiger Kurven ,keine weiteren technischen Fähigkeiten. Man hatte eine eigentlich schnelle Runde gebaut, mit längeren Geraden und einer ansteigenden Zielgeraden auf Asphalt,auf der dummerweise der recht starke Wind immer von vorne auf der Brust stand.
Pünktlich zum Start öffnete der Himmel dann wieder die Schleusen und teils heftiger Regen löste den Schnee ab, der ohnehin wie beschrieben , mehr in flüssiger, denn in fester Form, vom Himmel fiel.
Am Start hatten sich zum letzten Rennen leider nur ganze 17 Fahrer eingefunden,die dem Wetter trotzen wollten. Bei der Gelegenheit möchte ich auch eine Kritik loswerden in Richtung der Rennfahrer, die eigentlich sonst zahlreich am Start zu finden sind. Selbst wenn die Meisterschaften gelaufen sind, sollte man die Veranstalter die ein Rennen organisieren in der Form mit Respekt behandeln, dass man auch zum letzten Rennen am Start erscheint, außer man ist wirklich krank, oder ernsthaft verhindert.Die Leute die organisieren, geben sich in der Regel viel Mühe und investieren viel Arbeit und ihre eigene Freizeit, damit wir Rennen fahren können. Das sollte man dann auch in Form eines Starts unterstützen, wie ich finde.
Schließlich wollen wir doch auch in Zukunft das es Leute gibt, die Rennen auf die Beine stellen, damit wir unseren Sport ausüben können.

Es ging dann pünktlich mit dem Startschuß recht flott die ansteigende Zielgerade hinauf , in Richtung Einfahrt ins Gelände. Das kleine Feld zog sich schnell in die Länge. Zunächst aber noch alles dicht beieinander.
Ich kam die ersten drei Runden gar nicht so wirklich richtig ins Rollen. Zum einen merkte ich noch die Erkältung der letzten Woche. Zum anderen empfand ich das eiskalte Wasser das einem zwangsweise auf die Füße spritze und vollkommen naß werden ließ, mehr als unangenehm.
Ich fand mich in einer Gruppe,die den Anschluß mit Eingang in die zweite Runde etwas nach vorne verloren hatte. Nach vorne hieß, daß etwa 8 Fahrer auf und davon waren und ein Stück vor uns fuhren.
Der Kurs hatte sich mittlerweile in eine noch schmierigere Schicht auf hartgefrorenem Boden verwandelt, auf dem dazu das Wasser oft richtiggehend stand.
Angenehme Nebenerscheinung des ganzen war, dass das Rad eigentlich nicht verschmutzt wurde und man nicht wechseln musste. Das war aber auch das einzig angenehme.
Zur Mitte des Rennens fand ich dann meinen Rhythmus und konnte mich vom Rest der Gruppe absetzen und auf die Verfolgung der mir bis dahin enteilten 3 Fahrer machen.Ich kam auch näher heran, aber konnte die Lücke dann doch nicht mehr ganz schließen bis ins Ziel, so dass am Schluß dann der 11. Rang zu Papier stand.
Berücksichtigt man, daß ich vergangene Woche 5 Tage nicht trainieren konnte, wegen einer schon erwähnten Erkältung und auch die deutschen Meisterschaften absagen musste, bin ich doch recht zufrieden und zuversichtlich für das letzte Rennen für mich in dieser Saison, nämlich der WM der Masters im belgischen Mol, bei der ich, trotz Elite-Lizenz, wegen meines Ü30 Alters startberechtigt bin.Die letzten 3 Runden ging es mir richtig gut und eben das, lässt mich doch ein wenig hoffen, für den kommenden Samstag noch mal etwas in Schwung zu kommen und ein achtbares Ergebnis zu Papier bringen zu können.

Gewonnen hat dann der französische Routinier Pascal Perrin, vor den beiden deutschen Roman Sedlmayer und David Bertram, der das Podium komplettierte.

Alle 17 Fahrer, die heute am Start standen, beendeten auch das Rennen und alle waren froh die heißen Duschen des örtlichen Fußballvereins in Anspruch nehmen zu können.Eigentlich hatten wir alle richtig unterkühlte Füße durch das eiskalte Wasser und waren richtig froh als sich dann auch irgendwann mal wieder Gefühl und Wärme in den „Tretern“ einfanden.

Den Veranstaltern in Rambrouch ,muß man für die Wiederauflage des Rennens nach 17 Jahen Unterbrechung, seit 1992, echten Respekt zollen, dass sie trotz des wirklich miesen Wetters, mit Schnee, Regen und zum Finale des Rennes, auch noch mit eisigem Hagel und Sturmwind, ein Rennen auf die Beine gestellt haben, dass es verdient hätte mehr Starter und auch Zuschauer vorzufinden.

Bilder vom Rennen von Carlo, Gigi und Albert von just4fun.lu gibt es hier zu sehen:

http://www.just4fun.lu/gallery/thumbnails.php?album=124


Als dann, bis zum Ausblick auf das kommende Wochenende, mit dem WM-Rennen in Mol / Belgien.

Oliver

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