Dienstag, 4. Dezember 2012

Quo vadis Cyclocross

Hallo zusammen.

Schon die alten Römer wußten bekanntlich wie man aus dem Geschichtsuntericht weiß, nicht immer wohin sie denn eigentlich wollten und wenn sie dann irgendwo waren , was sie da eigentlich sollten. Eine Kernfrage an der das römische Imperium mitunter auch irgendwann scheitern sollte.

Jetzt ist der Cyclocrosssport ja nicht das alte Rom mit seiner unsäglichen Dekadenz , die darin gipfelte, dass man Brot und Spiele fürs Volk bot.Aber man kann auch weitgestrickte Parallelen ziehen.

Was will ich sagen ? Wo will ich hin?

Kernfragen die ich hier einmal näher betrachten möchte.

Es geht hier um den Spitzenbereich des Crosssports und seine Auswirkungen auf die Breite des Sports. Und da kommen wir schnell zu Themen die dem Betrachter der Szene in den letzten Jahren unruhig werden lassen müssen.

Und in sofern sind wir dann wieder bei den Römern. Nur heißen die heute anders und sind doch irgendwie mit den alles überrollenden Legionen Roms zu vergleichen.

Die Rede ist hier von den belgischen Topcrossern.Sie überrennen einfach alles an Konkurenz was sich ihnen in den Weg stellt. Belgien hat Kaiser, König und Prinzen im Crosssport. Und ein riesiges Heer an "Fußtruppen" im Gefolge. Auswirkungen dieser Dominanz bekommt man seit Jahren in den großen Wettbewerben zu sehen. Heutzutage auch anstatt live vor Ort dabei, dank Livestreams im Internet und Youtube , auch am heimischen Computer oder Fernsehen wenn man belgisches TV empfangen kann.

Jetzt wäre Dominanz allein ja nicht das Übel an sich. Aber es sind die Folgen dieser Dominanz die den Cyclocrosssport bis hin in die niederen Regionen der regionalen Rennen beeinflussen. Konkret gesagt geht das soweit , dass man Regelungen die eigentlich nur für internationale Wettbewerbe gedacht und erdacht waren bis hinunter in kleine regionale Rennen übernimmt. Und da sind wir dann an einem von vielen Punkten die einem die ganze Sache Cyclocrosssport nachdenklich werden läßt.

Nehmen wir die 80% Regel.

Diese Regel wurde im Cyclocrosssport für die großen Wettbewerbe wie WM,EM, nationale Meisterschaften , Kategorie 1-2 Rennen , einzig und alleine eingeführt das die dominanten belgischen Superstars ihre Rennen ungehindert ausfahren können. Eine Regel die eigentlich im MTB Sport eingeführt wurde um riesige Abstände am Ziel zu vermeiden. Dort machte sie auch im gewissen Maß Sinn.

Nur was ist die Folge avon im Cyclocross?

Die 80% Regel besagt ja nicht anderes, um das kurz zu erklären, dass die Zeit der ersten Runde, die ja meist die schnellste ist, herangenommen wird.Von dieser Zeit werden dann 80% als Puffer genommen , die jeder Fahrer hinter dem führenden zurückliegen darf. Um so schneller gefahren wird, umso weniger groß ist logischerweise der Zeitpuffer. Die Folge ist dann , eben wegen der Dominanz der belgischen Cross-Superstars , dass eigentlich nur noch 30-40% des Starterfeldes bei Rennen internationalen Ausmaßes , wirklich über die komplette Renndistanz kommen. Eine Sache die ich mittlerweile für höchst bedenklich halte und ich will auch darlegen , warum aus meiner Sicht diese Regel auf lange Sicht gesehen mehr Schaden als Nutzen bringen wird für den Crosssport.

Verfolgt man in den letzten Jahen das Geschehen intensiv , stellt man sehr schnell fest das nur sehr wenige "Nachwuchscrosser" der U23 / Espoir Klasse den Schritt hinüber zu den "Profis" gut und erträglich schaffen. Selbst in der U23 / Espoir Szene dominante Fahrer werden gnadenlos abgehängt und eine Folge dieser Auswirkung ist das viele june talentierte Rennfahrer den Crosssport an den Nagel hängen und ihn aufgeben.Im Prinzip kann man das ganze Geschehen in etwa mit Inzucht vergleichen. Es kommt kein wirklich frisches Blut in den Sport. Das ganze System fährt irgendwann an die Wand.Die ersten Zeichen meiner These sind mittlerweile schon zu beobachten. Es gibt mittlerweile immer mehr Rennfahrer die sich die Sinnfrage stellen ob der Aufwand noch lohnt bei einem Weltcup , z.Bsp. an den Start zu gehen. Mittlerweile ist es außerhalb Belgiens doch schon so, dass man sich nicht mehr qualifizieren muß für eine Weltcupteilnahme, sondern Verbände schon alles an Fahrern melden , die aus eigenem Interesse , oder Antrieb, wie immer man das sehen will, dort starten wollen. Und hier fängt dann das ganze irgendwie an zu haken und kranken in meinen Augen. Klar, man kann Leuten wie einem Nys, Albert, Pauwels,usw. nicht einfach sagen das sie langsamer fahren , oder werden sollen. Das geht natürlich nicht. Aber man muss sich in meinen Augen Gedanken machen, wie man dieser Entwicklung zum Wohl des Sports begegnen kann. Mit dieser unsäglichen 80% Regel geht das jedenfalls nicht. Sie schadet im Gesamten mehr als sie nutzt. Das wäre der Teil der die Formel 1 im Crosssport betrifft

Ganz grotesk wird es dann bei kleinen regionalen Rennen, wenn Kommissäre meinen diese 80% Regel auch bei den Rennen anwenden zu müssen , die ja mitunter auch dazu dienen, um Cyclocrosssport interessierte an diesen eigentlich tollen und fazinierenden Sport heran zu führen.Hier ist die Folge das Einsteiger schnell die Lust verlieren und keinen Sinn darin sehen Rennen zu fahren. Denn Einsteiger haben nun einfach, viel mehr als die Fahrer im Spitzenbereich , die aller größten Problem erst einmal mit den Eigenheiten des Crosssports klar zu kommen. Hier wird vielen die Lust genommen und weiter gedacht dem Sport im gesamten, einfach nur Schaden angerichtet der nicht gut zu machen ist. Mit Langzeitauswirkungen.

Die alten Römer haben irgendwann Mauern und Wälle gebaut wenn sie nicht mehr weiter wußten , oder weiter konnten und kamen . Und so kommt mir vieles derzeit auch im Crosssport vor. Möglichst hohen Hürden , Mauern und Wälle erichten um die Leute erst gar nicht irgendwo hin gelangen zu lassen . Nur ob die Lösung sein kann ? Wie die Geschichte zeigte , ging das für die Römer ganz bitter aus.................

In dem Sinn und frei nach Jens Schwedler " Auf jedem Crosser sitzt ein guter Typ" !

Haltet durch !

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