Montag, 30. Januar 2012

Der Wahnsinn heißt Belgien

Hallo zusammen.

Vier Tage Weltmeisterschaft. Vier Tage Belgien. Vier Tage Koksijde.Vier Tage Wahnsinn bis zur absoluten Steigerung am gestrigen Sonntag.Kurz zusammengefaßt, vier Tage Cyclocross Kultur wie man sie besser nicht erleben kann.
Das ist Belgien.Das ist eigentlich Flandern. Das ist Cyclocross. Das ist Radsport. Und das ist eine ganze Nation die verückter nicht sein kann, sobald es um Cyclocross , oder Radsport geht. Das ist verinnerlichte Lebensweise. Hier werden im wahrsten Sinne des Wortes Helden geboren!
Und gestern war es dann nach zwei Tagen Niederlage gegen den "Erzfeind" Holland endlich soweit . Belgien schlug zurück. Nein, sie schlugen nicht nur zurück! Sie demontierten die komplette Cyclocross Weltelite und machten alle anderen Starter der Elite WM einfach zu simplen Statisten im Sand der Dünen von Koksijde! Das war nicht einmal eine Schlacht Mann gegen Mann , Nation gegen Nation. Das war einfach gnadenloses überrennen der Gegner . Wie mit einem Bulldozer alles platt gemacht. Kein Lebenszeichen kam mehr von allen anderen, außer den sieben gestarteten Belgiern. Und die fuhren quasi eine zweite nationale Meisterschaft für diese Saison aus! Unglaublich was da ein Niels Albert für eine Spur durch die Dünen in den Sand hämmerte! Das war außerirdischer Crosssport ! Man konnte nur noch mit offenem Mund zusehen , wie er seine "Gegner" völlig demontierte und demoralisierte!
Ich habe schon viele Weltmeisterschaften erlebt. Bei vielen durch die Nähe zu den Fahrern während des Rennens keine Hand breit entfernt ins Gesicht schauen können. Aber ich habe in all den Jahren noch nie so etwas erlebt wie gestern.
Da steht man nur da mit den Kollegen Mechanikern , bzw. Boxencrews der anderen Nationen, staunt nur noch und schüttelt nur noch den Kopf. Und da sind Jungs bei , die wohl noch 20 Jahre mehr an Erlebtem und Erfahrung im Crosssport mitbringen.Die Franzosen neben uns, die ja nicht gerade die schlechtesten Cross-Rennfahrer haben , brachten nur ein " jamais vu" oder "incroyable" raus. Und das mit wirklich ungläubigem Blick.
Und das vor einer schier unglaublichen Kulisse an Zuschauern. Man sprach beim Frauenrennen am Morgen schon von 63.000 Zuschauern. Beim Elite Rennen am Mittag waren es noch einmal viel, sehr viel mehr sogar! Unglaubliche Menschenmengen hatten sich da auf und zwischen den Dünen im Sand versammelt!

Und der absolut Beste an diesem Tag hat gewonnen! Und das war Niels Albert.Der neue "König von Belgien" und Weltmeister.

Für uns waren es vier Tage in denen sich, so glaube ich sagen zu können, ein super Team zusammen gefunden hat. Die Betreuer arbeiteten Hand in Hand und die Sportler gaben ihr wirklich bestes.Es hat einfach wahnsinnigen Spaß gemacht mit den Jungs und einem Mädel zu arbeiten. Und es war das Mädel ,Christine Majerus, dass ein wirklich tolles Rennen fuhr und auch uns mit seinem 14. Platz entschädigte. Zeigt sowas doch immer auch das der betreuende Staff alles richtig gemacht hat. Die Masseure sowohl wie die Mechaniker und Nationaltrainer.
Aber auch die Jungs gaben alles , immer am Maximum. Sowohl der Junior und auch die beiden Espoirs. Im Elite Rennen von vorn herein wissend das sie gegen diese Phalanx von Weltklasse Rennfahrern machtlos sein würden, wehrten sie sich bis zum Ende.
Chapeau dafür!


Für mich gab es dazu noch viel zu sehen an neuem Material, viel zu hören und viele neue nette Kontakte mit vielen Zuschauern , aber auch Leuten aus der Fahrradbranche.

Die letzten Tage werde ich jetzt erst einmal sacken lassen.

Als dann. Bis zum nächsten Cyclocross :-)!

Euer,
Olli

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