Dienstag, 10. April 2012

Grenzen

Hallo zusammen, gestern war es wieder soweit. Der Ostermontag war gekommen und damit auch der Tag an dem das am längsten ausgetragenen deutsche Eintages-Radrennen stattfindet. Gemeint ist damit "Rund um Köln" . Wie der Name schon sagt geht es rund um Köln herum durch das Bergische Land und durch die Rheinebene. Ein echter "Klassiker" . Fand das Rennen doch schon in über 90 Austragungen statt und ist genau so wenig weg zu denken wie der Dom in Köln mitlerweile. Für den Nachwuchs ist solch ein Rennen aber auch immer ein Motivator. Kommen die Nachwuchsrenner und Rennerinnen doch mal so gut wie haunah in Kontakt mit den Stars und Sternchen der Profi Radsportszene. Sowie auch gestern. Ein illustres Starterfeld hatte sich eingefunden am Start. Darunter nicht nur einige der besten Deutschen Radprofis, sondern auch eine ganze Reihe Konkurenten aus dem Ausland. Fahrer die so gut wie allesamt schon einiges in ihrer Karriere an Erfolgen aufzuweisen haben. Wie das dann nunmal so ist bei größeren Radrennen , zieht solch eine Veranstaltung auch ettliche Medienvertreter an. Sowohl von der schreibenden und fotographierenden Zunft, wie natürlich auch von der bildübetragenden Zunft.Also dem Fernsehen. In Köln liegt es nahe, dass das dann die Vertreter der öffentlich rechtlichen Sendanstalten Deutschlands für den Westen machen. In dem Fall der Westdeutsche Rundfunk, kurz WDR. Jetzt hat aber der Radsport in den letzten Jahren nicht mehr unbedingt das beste Image in Deutschland. Die Gründe sind bekannt und brauchen an der Stelle nicht mehr groß erwähnt werden. Vielleicht nur soviel, dass eigentlich alle Radsport treibenden Nationen von der Problematik betroffen waren ,oder auch immer noch sind. Doch nur in Deutschland fühlten sich die Vertreter der Medien , isbesondere der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten scheinbar von Gott gegebener Seite dazu berufen zur "hl. Inquisition " gegen den Radsport aufzurufen. Gestehe , oder stirb !! Glaubte man das dieser Slogan seit dem späteren Mittelalter in Europa zu den Akten gelegt wurde, wird in Sachen Radsport und Berichterstattung in Deutschland , eben über den Radsport, in regelmäßiger Reihenfolge eines besseren belehrt. Da kann der Sport von sich heraus tun was er will. Kontrollen machen das es schon an Irrsinn grenzt, anheim der Anzahl , bis hin hinunter zu den Junioren , Masters und Amateurkategorien. Kein Sport in dem so vehement gegen die Problematiken vorgegangen wird. Nur das sind Dinge mit denen man scheinbar keine Auflagen , bzw. Zuschauerzahlen steigern kann. Bad news are good news.......... Wo woollte ich nochmal hin ? Ach ja, die Fernsehberichterstattung des WDR über jenes "Rund um Köln" 2012. Der Radsportfan und Sportfreund war also guter Dinge , da ihm ja mittels den Medien mitgeteilt wurde das der WDR einen Bericht zum Radrennen bringen würde. Zwar nicht live wie in den Vorjahren, aber immerhin 45 Minuten.Man wird ja in Deutschland auch genügsamer und freut sich auf alles was da so kommt , außerhalb der Live Übertragungen von Eurosport und der Livestreams im Internet. Da kam dann also zur besten Kaffeezeit am Feiertag also dieser Bericht des WDR. War man jaschon einiges gewohnt durch die Berichterstattung der letzten Zeit in ARD und ZDF , wurde das hier im WDR aber noch getopt ! Zum Rennen selbst war nicht so wirklich viel zu sehen. Aber immerhin weiß der Zuschauer jetzt welchen Bürgermeister die Stadt Hückeswagen hat und das der Kölner Comidian "Knacki" Deuser einen Teil der Strecke mit dem Klapprad zurück gelegt hat und dabei in bester Feiertags Manier den entsprechenden Sonntagsstaat , also feinsten Zwirn zum Anzug verwebt, getragen hat. Toll !Genial ! Des weiteren befasste man sich mit einem Jugendfahrer der in Köln sein erstes Radrennen fuhr. Das solle man eigentlich positiv hervorheben, wenn man es nicht seitens des WDR auf eine sehr "seltsame" Art und Weise getan hätte. Und, klar. Das sogenannte "Jedermann- Radrennen" im Rahmen des Profirennens durfte nicht fehlen. Was aber dann dort kam und zu sehen war, verschlug wohl nicht nur mir Atem , Sprache und auch den fast vollständigen Verlust jeder motorischen Fähigkeiten. Spätestens ab hier wurde jedem der ein bisschen was vom Radsport versteht klar, dass hier der Radsport vorgeführt und lächerlich gemacht werden sollte! Ob die beiden Protagonisten dieser Einspielungen zum Jedermann Rennen bewußt getäuscht wurden vom WDR , oder ob sie wissentlich diesen Nonsens mit unterstützt haben sei hier mal dahin gestellt.Nr dem Sport gedient haben sie auf keinem Fall. Leider. Um das ganze ein wenig abzukürzen. Ich habe in 30 Jahren Radsport nicht ein einziges mal eine derartig schlechte Berichterstattung gesehen. Zudem völlig klar war worauf diese abzielte. Es ging nicht darum dem interessierten Zuschauer Radsport zu vermitteln, sondern einzig und allein die Inkompetenz des Senders zum Sport dahin gehend zu kaschieren ,dass man den Sport lächerlich macht und dem vielleicht nicht sachkundigen Zuschauer auch noch den Schwachsinn zu vermitteln dass es im Radsport nur mit Doping ginge. Pfui WDR .Ihr passt damit in eine neuerdings immer mehr auftauchende Tradition der öffentlich rechtlichen , in der es nur noch darum geht den Radsport , als Sport, kaputt zu machen. Nichts anderes mehr. Ich empfehle daher für die kommenden Jahre den Betrag für die Produktionskosten an Bedürftige Kinder zu spenden. Da ist das Geld besser aufgehoben als für einen derartigen Müll zu verbrennen. Außerdem kann dann das inkompetente WDR Team auch mal den Feiertag genießen ;-) Deutschland, Deutschland und seine Medien..........und ihr wundert euch, dass das Radsport begeisterte Aus und Umland nur noch den Kopf über euch schüttelt und alle die mit dem Radsport als Rennsport zu tun haben, euch nur noch die kalte Schulter und die Tür weisen ? Gewonnen hat das Rennen übrigens ein Fahrer des letzten verbliebenen ,höherklassigem Teams in Deutschland , nämlich Jan Barta , von Net-Ap. Gott sei Dank einem Tschechen. Ein deutscher Fahrer hätte sich sicher wohl wieder "investigative Fragen" im Siegerinterview gefallen lassen müssen ;-) Als dann. Halte den Kopf aufrecht und immer dran denken " Alles wird gut" ;-) Euer, Olli

2 Kommentare:

Cody hat gesagt…

Hi Olli,

leider ist diese Art der Berichterstattung über den Radsport typisch deutsch. Nirgendwo sonst auf der Welt werden die einstigen Helden oder auch "gefallene Helden" so niedergemacht wie in Deutschland. Nirgendwo sonst auf der Welt können Journalisten in allen gängigen Medien völlig unwidersprochen derart tendentiös rumschmieren. Und der BDR macht auch noch mit...
unter anderm ein Grund warum ich nach dieser Saison meine Mitgliedschaft in allen Vereinen des BDR kündige.

lg Chris (Abdu)

Anonym hat gesagt…

Hallo Olli,
Kann Dir nur zustimmen. Ich habe nach ca. 10 min den s
Schwachsinn abgeschaltet.

LG
Kay