Montag, 22. Oktober 2012

Regeln und Gesundheit

Hallo zusammen.

Ich unterbreche heute die Mythen Reihe ein wenig und schreibe über ein Thema welches mir seit längerer Zeit immer wieder sauer aufstößt.

Es geht um die Verpflegungs , oder genauer gesagt Getränkeaufnahme bei Cyclocross Rennen.

Ein sehr negatives Beispiel von Regeln und deren , in meinen Augen, falsche Auslegung konnte man gestern bei einemCyclocross Rennen sehr gut beobachten.

Um was geht es genau?

Vor einigen Jahren kamen irgendwelche glorreichen Schreibtisch Täter , so nenne ich sie mal, auf die noch glorreichere Idee ,die Getränkeaufnahme an der Strecke, von außen, bei Cyclocross Rennen zu untersagen. Einzige Ausnahme sollte sein wenn das Thermometer über + 20 Grad anzeigt. Alleine schon der Umstand das dem Hochleistungssportler an sich von irgendwem vorgeschrieben wird ob er Flüssigkeit zu sich nehmen kann und darf oder nicht ist schon an Irrsinn kaum mehr zu überbieten. Im Crosssport verliert man auch bei kühlen Temperaturen enorme Mengen an Flüssigkeit weil der Körper während der Wettbewerbe andauernd auf Vollgas gefahren wird. Heißt konkret Puls jenseits von gut und böse und Körpertemperaturen dadurch sowieso schon am Maximum. Jetzt gibt es natürlich "schlaue" Menschen die sagen das der menschliche Körper in einer Stunde sowieso nur Menge X an Flüssigkeit aufnehmen kann. Aber darum geht es nicht. Wenn man wie gestern zu sehen, richtig zusehen konnte wie Fahrern von jetzt auf sofort im wahrsten Sinne des Wortes die Lampen ausgingen und die komplette Mechnanik des Körpers von jetzt auf sofort ihren Dienst quittierte muss einfach der Sinn und Unsinn von solchen Regelungen mal hinterfragt werden! Irgendwer kam dann auf die einigermaßen sinnige Idee Flüssigkeitszufuhr zu ermöglichen. Aber in festgelegten Zonen. Der Einfachheit halb nimmt man dann meist das sowieso schon immer zu enge Materialdepot, was dann bedeutet das außer den Mechanikern noch zusätzlich minimum ein weiterer Mensch im Depot rum steht der dort eigentlich mehr hindert wie nützt. Erschwerend kam dann im gestrigen Fall noch hinzu das auf einer sehr holprigen Wiese das los lassen des Lenkers um eine Flasche anzunehmen, ein wenig an Lotterie heran kam. Jeder Laie kann sich vorstellen das das mitunter ungesund sein kann für den Sportler. Letztlich sind die zuständigen Rennkommissare für das ganze Prozedere verantwortlich. Und da gab es dann einiges was man dann einfach ansprechen muss. Später mehr.

Was ich eigentlich sagen möchte ist der Umstand das die meisten gar nicht mal einen Schluck aus der Pulle nehmen konnten bei 25° Außentemperatur auf der holprigen Wiese. Völlig erschöpfte , von Krämpfen geschüttelte Fahrer waren die Folge. Ausfälle von ganz vorn im Feld von jetzt auf sofort wie mit dem großen Hammer erschlagen!

Nun waren aber in diesem Rennen auch eine Reihe von guten Belgiern am Start.Und wer belgische Radsportler und ihre Betreuer kennt, weiß, dass diese mitunter sehr erfinderisch in der Auslegung und Beachtung von Regelungen sind .Kurzum gesagt, was denen nicht passt und nicht logisch erscheint,wird eben dem Menschenverstand nach und logisch ver und geändert. In dem Fall zum Wohl ihrer eigenen Leute, aber zum Nachteil der anderen Sportler. Bekamen andere Sportler kaum einen Schuck auf der Rüttelpiste , standen belgische Betreuer , vor allem die der vorne sehr sehr schnell fahrenden Spitzenleute, auf einer breiten , gut asphaltierten Strasse und einem asphaltiereten Feldweg, welche zum Rennkurs gehörten, wo sich die belgischen Jungs gut verpflegen konnten. Und da fragt man sich dann schon warum zum einen Sportler generell gegeißelt werden mit der Verweigerung Getränke aufnehmen zu dürfen und dann im konkreten Fall ,obwohl es dann gestattet wurde, die einen dann gleich und andere noch gleicher sind , oder sein dürfen. Das führt eine sowieso schon völlig kranke Regelung nochmals völlig ad Absurdum und man sieht vollkommen wie Schwach und Unsinnig eine solche Regelung im generellen ist dem Sportler die Flüssigkeit zu verwehren.

Es war bis zur Einführung dieser Regel völlig normal das Rennfahrer Getränke annahmen an möglichen Stellen , die ungefährlich waren und wo es vor allem etwas ruhiger war und man auch mal einen Schluck "ziehen" konnte. Warum muss man so etwas generell reglementieren? Wo ist der Sinn? Ich persönlich sehe nur Unsinn darin wenn Regelungen geschaffen werden die nur gegen Sportler sind , aber niemals für sie. Hier gehört einfach mal der einfache Verstand eingeschaltet und eine solche Regelung , Regelung sein gelassen. Denn jede Regelung im Sport ist Auslegungssache. Heißt konkret, dass Kommissäre diese Regelung so auslegen können wie sie es für richtig halten.

Richtig oder falsch dann auch vernünftig anzuwenden ist dann eine andere Frage. Aber im Sinn des Sports würde ich mir wünschen das hier einfach wieder pro Sportler gehandelt wird und nicht stur nach einer Regel , die sich garantiert irgendwer einfallen hat lassen der entweder selbst nie Rennen gefahren ist, oder schon lange aus dem Renngeschäft raus ist. Jeder Arzt schlägt die Hände über dem Kopf zusammen wenn er solch abenteuerliche Regelungen liest die letztlich der Gesundheit schaden!

In dem Sinn......für einen fairen Sport ! Haltet durch !

2 Kommentare:

roessst hat gesagt…

Hallo Oliver,
wäre es nicht praktikabel, am Ersatzrad einen Flaschenhalter zu montieren und darin eine Flasche zu deponieren. Der Fahrer wechselt dann die Maschine und kann das Getränk zu sich nehmen, wo es ihm passt.

Auslegungssache, aber eigtl. hat er kein Getränk angenommen sondern komplett das Rad gewechselt.

Gruß Steffen

Oliver Corpus hat gesagt…

Klar, das kan man machen. Nur ist das Problem das ja beim Cross die Flasche , bzw. Halter beim schultern des Rades stören , wenn man damit laufen muss ;-)