Der Post Titel soll ja in irgend einer Weise auf das was im Post selbst steht hin weisen. Und so begab es sich dieser Tage , dass ich nach einem "Salto mortale" mitten im Dreisbacher Forst am Boden wieder fand und ich erst einmal sortieren musste ob noch alles heil an mir war. Der Auf und Einschlag war doch recht heftig und der erste Gedanke war , dass die Saison wohl vorbei sein würde.
Was war passiert?
Auf einer Runde im Wald , auf der ich immer mein Techniktraining absolviere gibt es einen kleinen Bergababschnitt der zum letzten Teil eines Downhill Parcours gehört. Jetzt springe ich da aber nicht über die dort über einen Graben aufgebauten Rampen hin und her , sondern nutze den Graben um in Schwüngen nach unten zu kommen.Auf den letzten 50 Metern gibt es einen kleinen , etwa 30 Centimeter hohen Absatz mit sofort anschließender etwa 2 Meter langer Mulde. Ich kam wohl etwas zu schnell. Oder habe zu früh eingelenkt. Oder auch beides. Auf jeden Fall hob ich etwas ab und landete dummerweise mit dem Vorderrad genau auf der Kante der Mulde. Das wiederum hatte zur Folge das es mir wohl unversehens den Lenker aus den Händen schlug und mich im hohen Bogen aus dem Sattel meines Rades hob. Der Flug mag wohl eindrucksvoll gewesen sein. Aber die Landung war es dann nicht wirklich . Mit der rechten Schulter und dem Kopf voran ging es unsanft in den Boden. Gott sei Dank ist der an der Stelle wegen des Tannenwaldes mit Tannennadeln übsät. Und das Centimeter dick. Die Folgen kann sich jeder ausmalen. Alles tat weh. Vor allem Nacken und Schulter. Aber nach den ersten "Selbstversuchen" merkte ich dann das nichts am Chassis gebrochen war. Nur die Karosserie und die Verbindungsteile , die Muskeln, waren stark lädiert. Nachdem ich dann auch mein Rad wieder gefunden hatte, bin ich dann zwar noch etwas weiter gefahren ,aber ich merkte dann doch recht schnell das das Chassis durch den Sturz komplett verzogen war und auch die Muskulatur in Nacken und Schulter irgendwie nicht so wollten wie sie eigentlich sollten. Der Griff am Lenker war alles andere als kräftig. Am Abend hatte dann der Physio meines Vertrauens im ersten Arbeitsgang auch alle Hände voll zu tun um alles wieder einigermaßen herzurichten. Es war aber klar das die komplette Herrichtung nicht von jetzt auf sofort hin zu bekommen wäre. Es standen dummerweise zwei Tage später im pfälzischen Bann ja die Süd-West Meisterschaften an. Ungünstiger hätte der Sturz zeitlich also nicht sein können.Aber man versucht es dann doch mit einem Start. Auch weil man die wenigen Cyclocross Rennen im Süd-Westen Deutschlands in irgend einer Form doch "unterstützen" will.Und da wären wir dann bei Teil eins des Wochenendes.
Das Cyclocross Mobil steuerte also am Samstag ins pfälzische Bann. Dort hatte sich mit dem RV Bann ein Verein gefunden der die Meisterschaften ausrichten wollte und konnte. Und dafür muss man dann auch ein großes Lob aussprechen. War das Hick-Hack im Vorfeld um diese 2012er SWM doch recht groß und eine Ausrichtung alles andere als sicher. Den ganzen Zirkus hier darnider zu schreiben würde aber den Rahmen sprengen.
Man hatte dann einen Parcour in der näheren Peripherie des Sportplatzes gefunden und ein wenig gebaut der es wahrlich in sich hatte. Technisch gesehen nicht der Rede wert. Aber vom konditionellen und vom kräfteverschleißenden Anspruch wohl so ziemlich das schwerste was ich in letzter Zeit erleben durfte. Anderen Rennern ging es sicher nicht anders.Im Prinzip ging es vereinfacht gesagt die eine Hälfte des Kurses bergab und die andere Hälfte bergan. Das bergab dann in rasender Fahrt weil auf Asphalt.Und das bergan dann im Anschluß an die Abfahrt geradewegs nur nach oben in gerader Linie. Das wäre ja nicht so übel das Problem gewesen. Aber dieser Aufstieg wurde dann irgendwie immer steiler und steiler und zog sich ewig hin. Sachen in dieser Art findet man sonst meist bei Mountainbike Rennen . Aber nicht unbedingt beim Cyclocross. Wie dem auch sei. Es war schwer, aber man war irgendwie auch froh das überhaupt gefahren wurde.
Was mein "fahren" anbelangte war mir schon beim warm fahren klar das das nicht wirklich gut gehen würde. Zum einen war der Anstieg nichts für mich und zum anderen waren die Folgen des Sturzes zwei Tage vorher doch heftiger zu spüren wie ich dachte. Der Start und die ersten beiden Runden waren noch ganz gut. Aber dann ging es eigentlich nur noch nach hinten. Und das "nach hinten" dauerte auch recht lange , weil wir für Masters Rennen ungewöhnlich relativ viele Runden fuhren. Die Runde war zwar schwer , doch weil man mit high speed bergab fuhr war man auch wieder schnell im Anstieg.Zu Ende gekämpft hieß das dann ein 8. Gesamtrang und in der Wertung der Saarländer und ihrer Meisterschaft , Platz 3. Was auch völlig in Ordnung ging. Auch unter normalen Umständen hätte ich sicher gegen die zwei Vorplazierten den Kürzeren gezogen auf dieser Runde. Der Abstand wäre nur wohl geringerer gewesen und auch der Platz in der Gesamtwertung der Süd-West Meisterschaften ein anderer. Aber egal. So etwas gibts eben und dann ist das halt so. Die Welt geht davon nicht unter. Wir hatten ja auch "Spaß". An der Stelle möchte ich noch anfgen das ich es wirklich klasse finde das ein Weltklasse Mountainbike Profi wie Wolfram Kurschat auch bei regionalen Meisterschaften startet. Und ganz offensichtlich einen großen Spaß daran hat anstelle des Mountainbikes mit dem Cyclocross Rad durchs Gehölz zu brettern ! Vielleicht ein Weckruf an die deutsche MTB Spitze es auch einmal it Cyclocross zu versuchen. Die Schweizer Kollegen machen es vor. Das muss nicht das schlechteste sein im Herbst / Winter den Crosser unter zu schnallen und mit Speed durch Wald und Heide zu rennen. Das war dann also der Samstag
Am Sonntag stand eines meiner liebsten Rennen in Luxembourg auf dem Plan.Nämlich das Rennen in Belvaux mit einem wirklich tollen Kurs. Dort wir auch die luxembourgische Meisterschaft im Januar 2013 an gleicher Stelle ausgefahren. Zwar auch schwer, aber auch schnell und technisch teilweise nicht ohne. Ein Start war unter den geschilderten Voraussetzungen aber alles andere als sicher. Nach dem Rennen in Bann am Samstag war ich doch am zweifeln ob es möglich sein würde zu starten. Das regenerative fahren auf der Rolle am Abend ließ dann auch spüren das es etwas beschwerlicher ging. Aber ich musste sowieso nach Belvaux und dann nahm ich das ganze "Renngeraffel" eben auch mit dorthin. Die drei Besichtigungsrunden auf dem Kurs mit den Kollegen aus Tetange waren dann etwas positiver und so ging ich dann auch mal zur Nummernausgabe und holte mir eine Rückennummer. Zur Not hätte ich immer noch das Rennen beenden können, wenn es gar nicht ging.
Es ging aber irgendwie doch. Und das weitaus besser als am Vortag. Unsere Betreuerin Lori nahm sich vor dem Start nochmal meiner lädierten Schulter und Nacken an und das tat wirklich gut. Der Start war zwar etwas daneben weil im allgemeinen "Start Harakiri" der ein oder andere das Wort Harakiri allzu wörtlich nahm und Leute in allen möglichen und vor allem unmöglichen Ecken und Positione nach vorne zu kommen versuchten. Dummerweise waren das Kollegen aus den hinteren Startreihen , die folglicherweise dann auch recht schnell im wahrsten Sinn des Wortes das berühmte "Parktiket" zogen. Die ersten lagen schon an den Hürden vor mir und im weiteren Verlauf des nun folgenden technischen Abschnitts des Kurses hatte ich einige andere vor mir die die Bezeichnung "Rennen fahren" irgendwie mißverstanden. Es ging nicht wirklich voran, ich war fest gesetzt da man nicht wirklich überholen konnte und vor meiner Gruppe ein riesiges Loch zum nächst davorliegenden Fahrer ,oder Gruppe. Der Kurs in Belvaux ist halt schnell. Und sobald man die Hinterräder seiner Vordermänner oder eine Gruppe verliert wird es schwierig noch mal nach vorne zu kommen.Es war also das beste aus der Situation zu machen angesagt. Ich fühlte mich gut und ich hatte dann auch recht schnell ein , zwei, schnellere Leute eingeholt mit denen es dann um den Kurs ging. Mit riesen Spaß. Hätte ich doch der Vater der Jungs sein können. Eine "Begleiterscheinung" der Rennen wenn Elite , U23 und Masters zusammen starten. Man hat da doch einige Jungs umsich herum die mehr als halb so alt wie man selbst sind. Viele waren noch nicht einmal geboren als ich die ersten Top ten Ergebnisse als Elite Fahrer in Luxembourg einfuhr. Eine komische aber auch lustige Situation. Das weckt dann doch zum einen den Ehrgeiz und zum anderen macht es einen riesen Spaß mit den jungen Jungen noch in einem Rennen zusammen zu fahren. Und ich denke auch das einige der Jungs froh sind wenn "der Alte" um sie rum ist. Der "Alte" rutscht und fällt in der Regel weniger und hat auch sonst denke ich einen recht guten Blick für die Linien auf denen es eben nicht so sehr rutscht und somit weniger fällt. Spaß muss sein.
Am Ende kam dann bei dieser doch recht schnellen Fahrt der Sieg in der Masters Wertung heraus. Das wäre jetzt nichts besonderes an sich. Aber gestern war ich da dann doch ein bisschen stolz drauf. Zum einen weil die Vorraussetzungen nicht die besten waren und zum anderen weil es in Belvaux das dritte mal in Folge war. Ich mag dieses Rennen wie gesagt und komme da immer wieder gerne hin. Mit Sicherheit auch dann wenn ich nicht mehr Rennen fahren werde.Das Rennen wurde im übrigen gewonnen von keinem anderen wie Sascha Weber , vor Christian Helmig und Vincenc dias dos Santos .Das war dann der Sonntag
In der kommenden Woche geht es dann am Freitag mit der Nationalmannschaft von Luxembourg zum Weltcup nach Koksijde. Dem legendären Sand-Klassiker an der Küste der Nordsee. Da freue ich mich schon darauf mit den Jungs wieder unterwegs zu sein und Teil des Teams zu sein.
Das war es soweit an der Stelle von mir. Das Bild im Anhang von Belvaux stammt von LG.Photography. Bedankt dafür.
Bis dahin...haltet durch!
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