Montag, 8. Dezember 2008

Rennbericht vom Bornheimer Hang in Frankfurt

Meine "alte Heimat" , der VC Frankfurt, war am gestrigen Sonntag der Ausrichter eines der wenigen Kat.2 Rennen in Deutschland. Dieses Rennen zählte auch gleichzeitig zum D-Cup, was neben einigen hochkarätigen Ausländern , auch die komplette deutsche Cyclocross-Elite, in allen Klassen, die gefahren wurden, auf den Plan rief.

Frankfurt ist schon etwas besonderes. Das Rennen ist etwas atypisch, obwohl es auf einem schönen Terrain gefahren wird, das ideale Bedingungen bietet. Ideale Bedingungen heißt, eine volle Fahrbahnbreite von 4 Metern, auf der man auf der gesamten Strecke überholen kann und die auch Platz genug bietet, für größere Starterfelder. Atypisch deshalb, weil recht viel Aspahlt und feste Wege gefahren werden, was aber wiederum gut ist für wiedrige Wetterbedingungen, die ja einstweilen in dezembigen Europa vorkommen können.Einzig der Startbereich ist eventuell, so wie es gestern gefahren wurde, nicht unbedingt glücklich, sowie ein "Schotterfeld" am Ende der kniffligsten Abfahrt. Dazu aber später mehr.

Bei eigentlich fast schon "Sonnenscheinwetter" ging es pünktlich , nach vorheriger Startaufstellung, um 15.00 Uhr los zu der "Hatz des Tages"......oder andersrum gesagt, die spannende Beantwortung der Frage, wer dem zur Zeit besten deutschen Cyclocrosser, Philipp Walsleben , das Leben schwer machen könnte, bzw. halbwegs in seiner Nähe sein könnte.
Direkt schon in der ersten Runde versammelten sich dann auch die einschlägigen Protagonisten der Szene des gestrigen Renntages an der Spitze des Feldes um dort erstes Abtasten der Gegner folgen zu lassen.
Ich fand mich nach der ersten Runde irgendwo um die 24/25.Position wieder und war eigentlich ganz zufrieden bis hierher, da ich mich in einer illustren Gruppe befand, die recht gut lief. Nach vorne war für uns sowieso kein Herankommen, also gab man sich damit zufrieden ein Rennen im Rennen zu fahren, was auch so schon weh genug tat;-)
Dazu muß man wissen das der Bornheimer Hang eines der tückischsten Rennen ist, was ich kenne. Vermeintliche "flache Passagen" , auf vermeintlich "festen Wegen" , wo man es "vermeintlich rollen lassen kann" , wechseln halt mit steilen berganfahr Passagen auf Wiese ab. "Vermeintlich" deshalb, weil das dazwischen, zwischen den Wiesenpassagen verdammt weh tut und man immer "am drücken" ist. Das zwar bei etwas erhöhtem Tempo....aber eben das macht es ja dann auch so hart;-)
Wir fuhren also so die erste Hälfte des Rennens mehr oder weniger in der Gruppe zusammen und ich war etwas überrascht das "die vorne", bis dahin,gar nicht mal so weit weg waren.Unser Rückstand zur Spitze hielt sich in noch akteptablen Grenzen, bestand doch unsere Gruppe , im großen und ganzen, aus "Rentnern" und jungen Amateuren. Vorne fuhr einstweilen die Herren Walsleben,Voss und Meisen in näheren Begleitung von den Herren Birkenfeld, Weber, Sickmüller und Co. ihr Rennen.

Es muß dann so 4 oder 5 Runden vor Ende gewesen sein, als es dann einen Impact gab, in Form eines "einschlagenden" Ollis auf der Strecke....
Was war passiert?
Am Ende der, eigentlich, kniffligsten Abfahrt, befand sich ein Stück Strecke mit halbwegs losem klein gestückeltem Schotter, das zu allem Übel, mit richtig fetten Schottersteinen, wie man sie zum Straßenbau verwendet durchzogen war. Das dummerweise auch noch genau in dem Stück Strecke, das in einer langgezogenen Kurve lag. Ich also hinter meinem Vordermann die Abfahrt hinunter und eigentlich schön in Ideallinie ins Schotterfeld. Fast schon draußen tat es dann auf einmal einen Schlag, von dem ich nicht weiß, woher er kam und es verreißt mir von jetzt auf sofort das Rad, ähnlich wie es einem sonst nur auf spiegelglatter Eispiste passieren kann und ich werde von der Erdanziehungskraft unweigerlich ins Schotterbett gerissen. Und das mit fatalen Folgen.......Ich vermute mal das ich in dem losen Schotter, einen dicken Stein mit dem Vorderrad bekam, der oberflächlich nicht zu sehen war....
DEr erste Moment nach dem Einschlag veriet schon das an Weiterfahrt nicht mehr zu denken war. Die ganze rechte Körperseite, einschließlich Arm und Bein, gaben direkt Blut durch die Rennkombi ab. Zu allem Überfluß klaffte auch noch eine übel aussehende Wunde, verursacht durch solch einen fetten Schotterstein, unterhalb vom Knie, die mein Bein alles andere als wettkampftauglich aussehen ließ, da dort plötzlich mehr Blut außerhalb, wie innerhalb der Muskeln zu sein schien.....
Allein das stehen tat schon höllisch weh und der anschließende Gang, bzw. langsame Fahrt zum Auto, waren nicht unbedingt die reine Freunde, wie man sich vorstellen kann.
Das ich mich von da an, nicht mehr wirklich fürs Rennen interessierte, dürfte verständlich sein. Aber es hat dann doch der Favorit vieler an der Strecke gewonnen. Nämlich,wie hätte es fast anders sein können, Philipp Walsleben, eben vor Paul "Vossi" Voss und dem "kleinen Jupp" , Marcel Meisen.
Somit gab es ein komplettes deutsches Podium, wenn auch ein bischen belgisch angehaucht, da ja "Walses" Team im Land der Fritten und Pintjes beheimatet ist.

Für mich war zu dem Zeitpunkt dann mal die Suche nach einem Sanitäter angesagt,da meine Hose mittlerweile von Jeansblau zu mehr blutrot die Farbe wechselte, was aber leider erfolglos blieb. Aber....und da kann man wieder stolz auf die große "Crosserfamilie" sein, gibt es immer irgendwo eine helfende Hand! In dem Fall in Person von Papa und Mama Roman Sedlmayer, bei denen ich mich dann auch nochmal ganz herzlich bedanken möchte:-) Gut versorgt gings dann richtung Heimat.Wenn auch etwas beschwerlicher und mit zusammengebissenen Zähnen;-)

Vieleicht noch einen Tipp an die wackeren Leute vom VC, die da gestern richtig gute Arbeit gemacht haben, dieses Schotterstück irgendwie zu "eleminieren" für die Zukunft. Das hätte es jeden anderen auch erwischen können und wenn durch einen fatalen Sturz die Saison eines der Profis beendet gewesen wäre, wäre das ja mehr als unschön.
Aber ich bin mir sicher das es da eine gute Lösung in der Zukunft geben wird.

Bilder wurden auch zahlreiche geschossen unterwegs. Leider ist mir bis dato noch keine Adresse bekannt, wo man diese anschauen könnte. Vieleicht kommt aber noch etwas, was ich dann natürlich veröffentlichen werde.

Am nächsten WE stehen dann meine beiden "Heimrennen" in Schmelz und Homburg an. Ich hoffe mal das ich bis dahin wieder halbwegs hergestellt bin und dann auch was darüber schreiben kann.

Als dann....immer optimistisch bleiben...

Oliver Corpus

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Olli,
Ja die Strecke hat dieses Jahr nicht nur unter meteorologischen Bedingungen gelitten sonder auch an der "Baustelle" nach der besagten Abfahrt. Hier hat die Stadt Frankfurt recht kurz nach der letzten ausgabe des Rennens 07/08 mit Straßenarbeiten begonnen (vermutlich damit die Kleingärten weiter unten auch eine vernünftige Zufahrt haben).
Ich hatte im Rennen der Junioren keine Probleme mit dem Schotter der noch von Bauarbeiten über war. Das war die einzige Stelle wo meine 34er Grifos Sinn machten.
Viel schlimmer fand ich, wie der Bordstein vor der Abfahrt "Fahradfreundlich" gemacht wurde. In der dritten Runde bin ich etwas zu flach drüber gefahren und schon hab ich gelgen. Hände - Handschuhe + Asphalt= schöne Schürfwunden.

Gruß
Max vom VC

Anonym hat gesagt…

machst du auch noch was anderes als dich im dreck zu suulen?

oder hast du neuerdings die fallsucht?
;-)

Unknown hat gesagt…

Foddos gibt es hier zu sehen:
http://picasaweb.google.de/cyclocrossfotos/DCupFrankfurt07082008#

Oliver Corpus hat gesagt…

@REiler

Diese Saison ist es wirklich auffällig das ich stürze. Eigentlich ja nicht so oft, aber wenn, dann richtig:-(
Über die Gründe zerbrech ich mir auch intensiv den Kopf, aber ich denke das es einfach daran liegt, daß es "dumm geht" wie man so schön sagt. Einfach unglückliche Situationen. Vieleicht liegt es an dem "Augenproblem"...vieleicht auch nicht....ich weiß es nicht richtig. Das Augenproblem ist hoffentlich diese Tage abgestellt, dank neuen , speziellen Brillengläsern.Ich hoffe das sich das dann auch bemerkbar macht, in den Resultaten, bzw. der Verweildauer auf dem Rad:-)

Gruß,
Olli

ejpres hat gesagt…

Hallo Olli!
Na dann mal gute Besserung, auf dass es am Wochenende wieder rollen kann! Es muß nicht immer einen Grund haben - meist gehen auch Waschmaschine, Fernseher und Auto gleichzeitig kaputt und man kann es nicht erklären.
Viel Glück dann in der Heimat,
Eric

Anonym hat gesagt…

Hi Oli,
dann wünsche ich mal gute Besserung. Bilder gibt es übrigens auch hier: http://www.suedhessenfotos.de/index08.html
Gruß
-Steffen-