News aus dem Cyclocrosssport von und mit Oliver Corpus. Aber auch über Technik und Material des Cyclocross-Sports. Und viele weitere Themen mehr aus der großen Welt des Radsports im allgemeinen.
Montag, 1. Dezember 2008
Rennbericht von den Süd-West Meisterschaften in Bundenthal
Landschaftlich reizvoll......so könnte man das ganze beschreiben;-)
Kurzfristig war wegen einer Veranstalter Änderung, der Verein in Bundenthal für diese Meisterschaft eingesprungen. Und man muß sagen das das die Bundenthaler das in der kürze der Zeit auch sehr gut organisiert haben.
Auf einer, für ein Cyclocrossrennen, zwar eher untypischen Strecke, die im wunderschönen MTB-Park, den man dort in permanenter Form angelegt hat, ausgeflaggt war, hatte die Helfer eine Runde abgesteckt , die es wirklich in sich hatte.
Bei meiner ankunft vor Ort fuhr mir dann auch gleich der Schreck in die Glieder als ich im Start/Ziel Bereich das Flatterband in Serpetinen den Wald aufsteigen sah....
"Uff" war der erste Ausdruck..und der sollte sich noch mehr als einmal einstellen;-)
Das erste abfahren der Runde zeigte dann auch, daß der MTB-Park zurecht diesen Namen trägt.Denn das Gelände dort ist geradezu geschaffen um dort mit MTB's in allen möglichen Variationen rum zu fahren. Sprich....es geht gehörig bergan und bergab. Abgelöst davon , kann man in unzähligen Singletrais durch den Wald cruisen,wovon man uns aber dann doch verschonte, da einige der Wege, die links und rechts von der Strecke lagen, mit dem Cyclocross-Rad wohl dann doch nur per pedes, sprich zu Fuß , zu meistern gewesen wären.....
Nun denn. Direkt nach dem Start fuhr man , wie schon erwähnt, in Serpetinen, den Berg hinauf um oben angekommen dann nochmal 50 Meter laufenderweise anhängen zu müßen, was durch losen Sand der dort lag, auch nicht gerade kraftschonend war.
Weiter ging es immer leicht abfallend und ansteigend einen schönen Weg entlang bis zu einer gut 100 Meter langen Laufpassage, über die man den höchsten Punkt der Strecke erreichte.
Von dort fuhr man dann in schneller Fahrt einen Waldweg bergab, bis zum nächsten fiesen Anstieg, der in kleinen Serpetinen , zu einem weiteren Waldweg führte.Nur eben dann "ein Stockwerk" höher;-)
Weiter gings leicht abfallend zu einer kleinen Singletrailpassage, die den einzigen wirklichen technischen Schwierigkeitsgrad darstellte, um von dort dann, über den Waldweg den man nach diesem "Schlenker" wieder erreichte,zu einer weiteren "kleinen" Steigung zu gelangen, um von dort über einen mit doch recht fiesen kleinen Wurzeln gespikten Weg, wieder in Richtung Start/Ziel zu kommen.
Wie gesagt, landschaftlich war das super reizvoll, aber meine Motivation schwand dann doch zusehends, im Gedanken an die "Höhenmeter" die zu bewältigen waren zusehends. Mir schwante dann doch, daß hier für mich, gegen die "jungen Wilden" , die zudem noch erheblich leichter als ich es bin sind, nichts zu holen wäre.
Etwas unmotiviert fuhr ich mich dann , mehr oder weniger warm. Pünktlich zum Start gerufen, wurden wir dann fast professionell aufgerufen und aufgestellt.Ich in der zweiten Reihe, was mir als Titelverteidiger, in dem Moment, dann doch etwas, sagen wir, "seltsam" erschien.
Egal, dachte ich mir.
Der Start erfolgte direkt in den Serpetinenhang hinein und ließ den Puls dann auch direkt auf Maximumwerte ansteigen. Die Favoriten waren auch gleich vorne weg und zogen ihre Bahn. Nach einigem Staretgerangel fand ich mich eingangs der 2.Runde mit einem weiteren Fahrer , auf Rang 4 und 5 liegend wieder, den 3. nicht weit vor uns im Blick, was dann doch wieder für etwas mehr Motivation sorgte. Zumindest für 1-2 Runden;-)Denn wir kamen an den 3. nicht wirklich heran und ich hatte, zugegebenermaßen, mehr Probleme mit mir selbst, in Form von "Schmerzen" in den Beinen,als mit der Gegnerschaft. Die fiesen Anstiege waren doch schwieriger zu bewältigen, als ich das gedacht hatte und sorgten immer wieder dafür, daß ich dort etwas ins Hintertreffen gelangte und den Rückstand in den flacheren Passagen und den Abfahrten ieder gut machen mußte, was auf Dauer des Rennens natürlich nicht gut sein konnte.
In der zweiten Hälfte des Rennens kamen dann auch noch einige Fahrer von hinten zu uns aufgefahren und so lag ich plötzlich nur noch auf Platz 8 im gesamten und auf Platz 3 der Wertung für den saarländischen Meistertitel.
"OK", dachte ich mir, das geht den Ergebnissen der Vorrennen auch voll in Ordnung und morgen ist ja auch noch Rennen in Luxembourg und so fuhr ich dann nur noch auf Platz halten und das ganze hinter mich zu bringen.
In der Gesamtwertung gewann dann wenig überraschend Sascha Weber, der wirklich beeindruckend schnell fährt zur Zeit, verdient vor David Bertram und Wolfram Kurschat. In der Saar Wetung , für die Elite hieß das Resultat dann, Bertram vor Irsch und meiner Wenigkeit, was so im großen und ganzen in Ordnung geht.
Was bleibt.....
KLeine Starterfelder...enttäuschenderweise muß man sagen. Vor allem in den Jugendklassen ist es fast ein Hohn das dort noch nicht einmal eine handvoll Fahrer an den Start gefunden haben!
Hier sollten sich mal Trainer und Betreuer der Fahrer, Gedanken machen, ob das so in Ordnung sein kann, die Jungs vom Cyclocross fern zu halten, was scheinbar doch gemacht wird.
Manche Traingsmethodiken beruhen offensichtlich mehr auf Unverstand, in dem was man da macht, als auf Zweckmäßigkeit, um das einmal ganz klar und deutlich zu sagen.
Es hat noch keinem jungen Rennfahrer geschadet, im Winter einige Cyclocross-Rennen zu fahren.Sowohl was die Förderung der Form ,als auch die Förderung der Radbeherrschung betrifft. Wirklich traurig was dort passiert.ZUmals die Jugendklassen mit dem MTB fahren dürfen.Und so ein Rad hat mit Sicherheit jeder zu Hause.
Die zuständigen Leute der Verbände sollten sich da wirklich einmal Gedanken machen, ob das so in Ordnung sein kann, daß fast die komplette , vermeintliche "Leistungsklasse" , solch einem Rennen fern bleibt;-)
Ich finde das das NICHT in Ordnung sein kann.
ZUletzt muß man noch sagen das der Ausrichter alles richtig und gut gemacht hat.Die Runde war zwar nicht CX typisch, aber die stärksten haben gewonnen und das ist in Ordnung so, da das Ergebnis auch auf einer "richtigen" CX-Runde wohl nicht anders gewesen wäre.
Der Bericht vom gestrigen Rennen in Niederanven in Luxembourg folgt dann auch noch in Kürze. Denn da war "richtiger Männersport" angesagt:-)
Hasta pronto,
Olli
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5 Kommentare:
Hallo Olli,
Du fährst ja Deine Werbung auf dem Trikot. In Luxemburg oder Frankreich interessiert das ja keinen. Wie ist das hier bei uns in Deutschland ?
Ist das über deinen Verein beim SRB genehmigt oder gibt es da mittlerweile andere Regelungen beim BDR ?
Hallo Anonym,
Ich denke mal ich weiß wer schreibt;-)
Deshalb soviel dazu.
Ich starte ständig, als einziger, von meinem jetzigen Verein, alleine.Wo sollte also das Problem sein?
Wenn es eines sein sollte ,daß ich mit meinem eigenen Namen auf meiner Bekleidung rum fahre, stecke ich das mal in die Frageecke "größere Probleme haben wir keine im Radsport?" ;-)
Außerdem werde ich ich in der CX-Saison nicht darauf verzichten für meine eigenen Produkte Werbung zu machen. Wenn einem beim SRB das nicht gefallen sollte, kann er sich gerne bei mir melden.Da deren Umgang mit mir, "eher schwierig" ist, würde es aber recht gut ins Bild passen, das man sich an so etwas aufhält, bevor man sich bei mir,in anderer Angelegenheit, entschuldigt.
Als dann.
Let's have fun on the cx-bike;-)
Olli
Ach Olli ...
Mir ist es im Grunde egal wer mit welchem Trikot fährt, wer sich nicht an Materialreglen hält, wer sich nicht an Wechselregeln hält, oder sogar wer sich nicht an Doping Regeln hält oder an was auch immer für andere Wettbewerbsregeln hält.
Es ist aber halt nun mal eine grundsätzliche Frage, das mit den Regeln.
Der eine findet die Regel doof der andere jene, der 3. dann die Dopingregeln.
Wie soll denn der Radsport aus der momentanen "Scheiße" rauskommen, wenn nicht jeder etwas an sich arbeitet.
Und ohne Regeln - auch wenn manche für den einzelnen noch so unnütz erscheinen - funktioniert ein Sport halt mal nicht.
Dir gefällt die Regel mit der Werbung, die vom Verband genehmigt werden muss, nicht. Im Vergleich zu Doping natürlich ein absolut unwichtiger Punkt aber halt eine Regel ...
Denk mal drüber nach ...
Ist eigentlich überflüssig hier zu antworten, aber vieleicht noch der Fakt das ich , mit meinen Klamotten/Werbung noch was davon hab....mit anderer Werbung eben nicht;-)
Und....ich war mir im Vorfeld fast sicher, daß sich "irgendwer" darüber aufregen wird.....
Übrigens ist auch das halbe Elitefeld, OHNE Helm beim Einfahren VOR dem Rennen,auf der Strecke unterwegs gewesen;-) Hat auch keinen gejuckt....ist ja auch klar "geregelt";-)Spaßige Frage ist jetzt....WAS ist schlimmer;-) Wenn ich mit anderen Klamotten falle, tu ich mir jedenfalls nicht den Kopf weh;-)Die Kopfschmerzen haben andere, weil die Klamotten evtl. andere sind;-)
Let's rock..
Olli
Servus Herr Corpus,
erstmal großes Lob für den Blogg generell!!!!!
Bin ein täglicher Leser hier. Als reiner Mountainbiker und gleichzeitiger Liebhaber des Cross-Sports fiel es mir am Samstag schwer nicht nach Bundenthal zu fahren, da wir vom Team schon länger in Wiesbaden beim Nightrider gemeldet waren. Auch als reiner Enthusiast hätte ich gern das Elite-Feld zahlenmäßig aufgewertet.Schade:-(
Zu dem im Blogg angesprochenen Teilnehmerzahlen kann ich nur beipflichten. Aber das sind wir doch in Rheinland-Pfalz gewöhnt, wenn wir mal von den MTB-Marathons absehen.Bei meinem Trainerschein ist mir schon aufgefallen, dass der Cross-Sport von vielen heute mit dem MTB-Sport gleichgesetzt wird, nur dass das halt im Winter stattfindet. Hört sich blöd an, ist aber meine Erfahrung. Und gerade reine und altgedient Rennradvereine bzw. Trainer stehen allem was sich Querfeldein mit Stollen bewegt kritisch gegenüber.
Einfach mal über den Tellerrand schauen, sich bei den anderen Kategorien oder Sportarten informieren und beweglich bzw. offen sein. Dann würden auch solch altgedienten Regularien wie beim Vorgänger erwähnt mal aufgeräumt und evtl. gelockert werden. Gerade die Trikotgeschichte ist sowas von banane. Finde es gut,dass Sie mit Ihrem Logo auf der Brust fahren. Aber es gibt wirklich wichtigeres .Werde die Seite weiter verfolgen. Grüße auch von Jochen Uhrig der in meinem Team fährt.
Beste Grüße aus Mainz,
Heiko Fenzl, HardAttack Racing Team, hardattack.info
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