Donnerstag, 30. Oktober 2008

Das kleben von Schlauchreifen

Das richtige aufkleben von Schlauchreifen ist immer wieder ein Thema. Ich werde hier kurz erklären wie ich es mache, damit die Reifen gut laufen und vor allem, auch dort bleiben ,wo sie hin gehören;-) Nämlich AUF der Felge:-)

Der erste Schritt ist die Reifen mit etwas Luft aufzupumpen, damit sie rund vorgeformt sind. Jetzt gehe ich hin und bestreiche das Nahtschutzband des Reifens komplett mit Reifenkleber.Hier kann man sich mit Latex,oder Gummihandschuhen ausrüsten um den Kleber mit den Fingern schneller und auch sauber zu verteilen.
Anschließend lege ich die Reifen zur Seite und laße den Kleber etwas "ziehen".

Der zweite Schritt ist dann, die Felge mit Verdünnung zu reinigen. Wenn gebrauchte Felgen verwendet werden, wird der alte Kleber wieder etwas flüssig, was dann als guter "Haftgrund" dient. Neue Felgen sollte man mit feinem Schmirgelpapier etwas anrauen und dann mit Verdünner reinigen, bevor man die erste Schicht Kleber aufbringt.
Ich lege in der Regel bei gebrauchten Felgen 2 Lagen Kleber auf, die ich jeweils ca.15 Minuten antrocknen lasse. In der Regel ist das die Zeit +/- , die man sowieso benötigt um ein weiteres Laufrad zu bearbeiten.Bei neuen Laufrädern sollte man diese Prozedur sogar 3-4x durchziehen, damit die Reifen auch nachher richtig halten.

Die letzte Schicht Kleber lasse ich nur ca.5 Minuten antrocknen um dann den Reifen quasi "naß" auf das Laufrad zu bringen. Hier empfiehlt es sich unbedingt Gummi oder Latexhandschuhe zu tragen, da Kleber an den Fingern und Händen doch stört und außerdem einige Zeit sehr unschicklich aussieht:-)

Ist der Reifen auf der Felge pumpe ich ihn mit ca.2bar auf und richte ihn aus. Möglichst so das er wirklich gerade läuft, was bei Cyclocross-Reifen nicht immer ganz 100% zu machen ist.
Ist das getan, gebe ich noch etwa 1bar mehr drauf und lasse dann das ganze in einem trockenen , warmen Raum zum "durchziehen" gute 24 Stunden stehen.
Nach dieser Zeit sollte der Reifen "bombenfest" auf der Felge verbleiben.
Sollten Kleberreste unter dem Reifen hervorquillen, sollte man diese vorsichtig wegwischen.Gegebenenfalls mit Reiniger, oder Verdünnung.Getrockneter Kleber auf den Felgenflanken verursachen übelstes Quitschen und lassen die Bremsen ruckartig blockieren! Außerdem sieht es "bescheiden" aus;-)

Es empfiehlt sich außerdem, VOR der ganzen Prozedur,die Reifen auf alte Felgen aufzuziehen und mit 4-5 bar einige Tage stehen zu lassen, damit sich der Reifen etwas vordehnt und die "Aufziehprozedur" etwas leichter vonstatten und ohne große " Schmiererei" vor sich geht.

Hält man sich an meine Empfehlung, bleiben die Reifen sicher auf der Felge und springen auch in Kurven nicht ab. Vor allem , wenn mit niedrigen Drücken gefahren wird/gefahren werden muß, sind feste Reifen Grundvoraussetzung für gutes Fortkommen und unfallfreie Fahrt.

Dann viel Spaß unf gutes Gelingen:-)

Oliver Corpus

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, diese Tortour und die Tipps kennen ich so noch aus meiner Jugend. Das mit dem Ausrichten hört sich ja so leicht an, aber eigentlich ist das der schwierigste Teil und entscheidet über Meisterwerk oder Murks. Leider zieht der Kitt so schnell an, daß es gar nicht so leicht ist, wenn man nicht viel Übung hat. Von Smolik stammt der Tipp, etwas Wasser auf die Felge zu spritzen, bevor man den Reifen aufzieht. Dann geht das Ausrichten leichter und der Kitt zieht nicht so schnell an. Allerdings klebt dann der Reifen hinterher nicht ganz so fest.

Wirklich schwierig ist die Dosierung des Kitts, so daß es den nicht seitlich rausdrückt. Ich hab meist zu viel genommen.

Oliver Corpus hat gesagt…

Kleiner Tip noch zum Ausrichten wenns gar nicht von Hand geht,welchen ich selbst mache.Ich spanne die Räder ins Rad und fahre dann ein paar hundert Meter die Straße hoch und runter und kippe das Rad dann immer jeweils ,für 50-60m, zu einer Seite und lasse das Rad rollen.Luftdruck knapp 3bar. So "zentriert" sich der Reifen in der Regel einwandfrei selbst.
Zum Kleber noch ein Wort. Besser er quillt zur Seite heraus und muß abgewischt werden, als das das gar nicht passiert. Qillender Kleber hat auch sein gutes;-) Dann ist der Kleber nämlich meist gut im Felgenbett verteilt und klebt auch wirklich. Sieht man nichts vom Kleber hält der Reifen auch in den allermeisten Fällen nicht auf der Felge. Zumindest bei dickeren Cyclocross Reifen ist das so.

Anonym hat gesagt…

Danke für die gute Anleitung,
nach anfänglichen schlechten Erfahrungen mit dem Schwalbekleber (Reifen löste sich nach der ersten Matschfahrt komplett von der Felge.....) habe ich nun den von Conti im Test. Scheint besser zu kleben, hatte bisher nur eine leichte Ablösung auf ca 20 cm, was ich auf die fehlende Menge zurückführe. Meine Frage ist nun bezüglich der zu verwendenden Menge: ist eine Tube pro Felge ausreichend, denn es quoll nichts an der Seite heraus.