Dienstag, 14. Oktober 2008

Zu meiner Person

Begonnen mit dem Radsport habe ich mit 12 Jahren. Aber erstmals nur zum Spaß und mit Freunden auf Tour durch die Landschaften Deutschlands und der nahen Grenzregion zu Luxembourg und Frankreich wo ich lebe. 1985 bin ich dann mein erstes "richtiges " Radrennen gefahren. Wie das den meisten "beim ersten Mal" so geht , war das eine herbe Ernüchterung und endete damit das ich richtig abgehängt war und weit zurück das Ziel ereichte.
Aber dieses Erlebnis hatte auch etwas gutes:-)
Ich war fest entschlossen, daß ich das genauso gut wie der Sieger dieses ersten Rennens hin bekommen wollte und so trainierte ich fleißig und hart, zahlte die nächsten Rennen immer noch Lehrgeld, aber dann im Juli '85 war es dann endlich soweit....ich kam im geschlossenen Feld, in einem Massensprint, im Luxembourgischen Mondercange erstmals mit vorne an!
14. wurde ich, soweit ich das noch in ERinnerung habe und vor lauter Freude vergaß ich mein erstes Preisgeld bei einem Radrennen abzuholen:-)
Der erste Schritt war getan und von nun an ging es relativ zügig und erfogreich weiter um das ganze dann im September '85 mit einem Sieg beim Zeitfahren in meiner Heimatstadt Merzig zu krönen.
Mein damaliger Trainer " bestand " dann ,mehr oder weniger ,darauf das ich mich auch in der Diziplin Cyclocross, oder wie das damals noch hieß, "Querfeldeinfahren" zu versuchen.
Am Anfang skeptisch, fand ich recht schnell herraus, daß das die Radsportdiziplin war, der ich mich verschreiben sollte und von nun an stand für mich fest, daß ich damaligen "Assen" wie Klaus-Peter Thaler, Mike Kluge, Adrie van dere Poel und den mir aus Luxembourg bekannten Claude Michely und Jan-Eric Ostergaard, einem Dänen, der zu der Zeit die von Belgiern und Luxembourgern dominierten Cross-Rennen in Luxembourg "aufmischen" sollte, nachzueifern.
Erste Podiumsplätze folgten recht schnell und es stand dann endgültig fest, daß der Crosssport "meine Diziplin" werden würde.
Die weiteren 3 Jahre in Jugend und Juniorenklasse verliefen, wie oft, in Höhen und Tiefen mit Erfolgen, aber auch derben Tiefschlägen, verursacht durch Krankheiten zum falschen Zeitpunkt, Operationen, usw.
Im Jahr '89 wechselte ich dann zu den "Großen" über und mußte mich von nun an mit all den Rennern messen, die ich bis dato nur vom Streckenrand, oder aus den Medien kannte....
Plötzlich stand ich am Start mit Weltmeister, oder Fahrern die bei einer WM auf dem Podium standen, oder die Rennen in meiner Umgebung dominierten. Als 18 jähriger "Jungspunt" mit dem gewissen Respekt, aber auch mit dem Willen bei jedem Rennen, besser zu werden und die Rückstände , die man zu "den Guten" hatte wett zu machen , bzw. in Grenzen zu halten.
Einige "der Guten" erkannten dann wohl recht schnell, daß da ein junger kam der ein gewisses Talent mit sich brachte, um schnell mit dem Rad durchs Gelände und Gehölz zu brettern:-)
Und so kam es dann auch , daß der ein oder andere "Gute" dann Kontakt aufnahm und Tips und Tricks zukommen ließ, wie man es noch besser machen könnte, um mit dem Crossrad immer perfekter zu werden.
Leider kam es dann auch im ersten "Elite"-Jahr, im Juli schon, zu einem folgeschweren Unfall, mit einem Auto im Training, der mich mein ganzes weiteres radsportliches Leben,weiter behindern sollte. Von diesem Tag an, waren schlimme bis schlimmste Rückenschmerzen mein ständiger Begleiter.....Chiropraktiker fast schon beste Freunde, weil es sonst gar nicht mehr ging.Aber ich biß meist die Zähne zusammen umd habe nach außen nie zu zeigen versucht, wie schlimm es wirklich war.
Zahllose CX-Rennen sind es seit 1985 geworden......aktuell weit über 600 an der Zahl....Meisterschaften, Weltcups, international wichtige Rennen und unzählige "kleine" regionale Rennen in meiner sportlichen Heimat Luxembourg. Weit über 400 Top Ten Plazierungen kamen dabei heraus und was noch wichtiger war....ich machte mir bei jedem Rennen, bzw. danach, was man an einem Crossrad verbessern konnte.Zu der Zeit, Ende der 80er bis in die ersten 2000er Jahre "dümpelte" das Crossrad mehr, oder minder vor sich hin. Ein Zufall brachte mich dann mit dem Holländer Ad van Empel zusammen, einem Fahrradkonstrukteur der sich auf CX-Räder spezialisiert hatte und der zu dieser Zeit bahnbrechende Neuerungen, was die Geometrien und das generelle Aussehen von CX-Rädern betraf , einführte.
Anfangs fuhr ich nur die Rahmen. Schnell wurde dann klar das ich die, für damalige Verhältnisse, richtigen Renngeräte , auch einem breiteren Publikum zugänglich machen wollte und so importierte ich die Rahmen und Räder, organisierte den Deutschen Vertrieb und entwickelte in der Folgezeit mit meinen beiden Freunden Marco und Tino Kipping die ersten Oberlenkerbremshebel, Frogleg Bremsen und was das ganze krönte, die erste wirkliche Vollcarbongabel für CX-Räder für Ad van Empel.
Aber eigentlich wollte ich schon immer eigene Rahmen machen und anbieten , bzw. selbst fahren.
2004 war es dann soweit. Ein ebenfalls durch Zufall zustande gekommener Kontakt mit Pavel Zalesky, einem tschechischen Rahmenbauer, ermöglichte die Umsetzung meiner eigenen Ideen und Wünsche.
Im November 2004 war das erste Modell des legendär werdenden "Team Issue" in einem Test des TOUR-Magazins vertreten und fand sich sofort auf einem Spitzenplatz wieder.
In der Folgezeit wurde immer weiter getüftelt, probiert und verworfen.....mit den Rahmen und Räder von mir und fast nur noch OCCP bekannt, wurden deutsche Meistertitel,Podiumsplätze bei Meisterschaften und zahlreiche Siege in diversen Crossrennen erungen. Meist durch meinen Freund Thorsten Struch, mit dem ich seit 2002 zusammenarbeitete und der immer mit meinen Rahmen und Rädern zu Siegen und endlosen Plazierungen fuhr:-)
Das Jahr 2007 brachte dann einen völligen Umbruch. Das Ende der OCCP-CX Rahmen und Räder stand durch diverse Dinge, die eingetreten waren, im Raum. Eigentlich schon fest, da ich als "Zwerg" in einer , von "Riesen" umgebenen Branche immer wieder erfahren mußte, daß man mir das Leben versuchte schwer zu machen.
Dann aber im Februar 2008 kam die entscheidende Wende.....Hans-Werner Theisen, ein in den 80er und 90er Jahren super Erfolgreicher Straßenrennfahrer und mittlerweile erfolgreicher Unternehmer, der mit seiner Firma Teikotec einiges aufgebaut hatte, bot mir eine Zusammenarbeit an. Der Weg war frei um über ungeahnte Resourcen und Möglichkeiten zu verfügen!
Kontakte entstanden mit einigen der besten Carbon, Titan und Aluminiumrahmen- Produzenten der Welt und so machte ich mich an die Arbeit die für mich optimalsten Lösungen und Möglichkeiten in die Realität umzusetzen und Rahmen und Räder zu konstruieren, die keinen Vergleich mit den "Großen" der Branche zu scheuen brauchen!
Ich weiß das klingt vermessen und vieleicht für den Leser überheblich. Aber es ist so;-)

Ein Wahnsinnsschritt für mich ist getan und ich bin schon ein bischen stolz auf das, was in den letzten Jahren so alles passiert ist.

Um den Bogen zum Rennen fahren wieder zu bekommen.....ich fahre alle Protos selber Test...kein Rahmen geht in Serie, der nicht von mir für ok befunden wurde.....und das beste Testfeld sind noch immer die brutalen und zermürbenden, für Material und Mensch, Cross-Rennen, bei denen ich auch noch im 39. Lebensjahr , immer noch am Start zu finden bin:-)
Und...für dieses Jahr mit einer Extraportion Motivation ausgestattet...weil ich die besten Rahmen und Räder fahren kann, die ich je in einem Radrennen bewegt habe...

So...das ist mein sportliches Leben in mehr oder minder Kurzform:-) Und der daraus erfolgte Werdegang zum Konstrukteur und Ideengeber für Cyclocross-Rennräder:-)

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